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Netflix äußert sich zum Skandal um "Emilia Pérez" und Karla Sofía Gascón

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Karla Sofía Gascón ist hier in ihrer Rolle als Emilia Pérez zu sehen.Bild: IMAGO/Capital Pictures/Shanna Besson
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"Reinfall": Netflix äußert sich erstmals zum Skandal um "Emilia Pérez"

14.02.2025, 18:06
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"Emilia Pérez" feiert schon vor der legendären Oscar-Verleihung einen gigantischen Erfolg, denn der Thriller von Jacques Audiard wurde gleich 13 Mal für einen Goldjungen nominiert. Bei dem Film geht es um einen mexikanischen Drogenboss, der sich von seinem früheren Leben lossagt und nach einer Transition von vorne starten will.

Die Oscar-Hoffnungen werden allerdings derzeit von heftiger Kritik überschattet. Dabei geht es um Karla Sofía Gascón, die als erste Transfrau bei der Preisverleihung für ihre Rolle Emilia Pérez in der Kategorie "beste Hauptdarstellerin" nominiert ist. Sie schoss sich mit fragwürdigen Tweets und Äußerungen ins Aus.

Dabei geht es unter anderem um Rassismus, auch von bösartiger Kritik in Richtung ihrer Kolleginnen aus der Branche ist die Rede. Nachdem sie zunächst die Echtheit der Tweets bestritt, schloss sie ihren X-Account und entschuldigte sich. Karla Sofía Gascón erklärte: "Ich bin ein Mensch, der auch Fehler gemacht hat, macht und machen wird, aus denen ich aber lernen werde." Nun bezog erstmals Netflix Stellung zu dem Skandal.

Netflix-COO will Aufmerksamkeit für den Film und nicht den Eklat

Kurz nach der Premiere in Cannes sicherte sich Netflix von "Emilia Pérez" die Vertriebsrechte für die USA und das Vereinigte Königreich. Der Film ist im Streamingbereich von den USA, Canada und England zu sehen. Mit Blick auf die Award-Kampagne von Netflix viel zunächst schnell auf, dass Zoë Saldaña in den Mittelpunkt gerückt wurde. Sie spielt hier ebenfalls mit und ist als beste Nebendarstellerin bei den Oscars nominiert.

Auf einem Werbeplakat ist Karla Sofía Gascón zudem gar nicht zu sehen. Dies schien die erste Reaktion vom Streamingriesen auf die Vorwürfe gegen die Hauptdarstellerin zu sein. In jedem Fall gab es jetzt eine direkte Stellungnahme von Bela Bajaria, Chief Content Officer von Netflix. "The Hollywood Reporter" zitierte ihre Aussagen, die sie in einem Interview für den Podcast "The Town" tätigte.

Darin wurde die Netflix-Verantwortliche gefragt, wie sie auf die Tweets von Karla Sofía Gascón reagierte. "Ich denke, es ist wirklich ein Reinfall für die 100 unglaublich talentierten Leute, die einen großartigen Film gemacht haben", sagte sie. Zudem betonte Bela Bajaria:

"Und wenn man sich die Nominierungen ansieht und all die Liebe, die der Film für die Auszeichnungen bekommen hat, finde ich es so ein Reinfall, dass davon abgelenkt wurde. Es hat die Diskussion wirklich in eine andere Richtung gelenkt als dieser unglaubliche Film, den Jacques Audiard – ein unglaublicher Regisseur – gemacht hat."

Netflix bereut Kauf von "Emilia Pérez" nicht

Namentlich nannte sie neben dem Regisseur aus dem Film auch die Co-Stars Zoë Saldaña und Selena Gomez, für die es ebenfalls ein Reinfall wäre. Sie gab zu verstehen, dass ihr Preisverleihungsteam eine "unglaubliche Kampagne für diesen Film" gemacht habe. Mit Blick darauf, ob Netflix jetzt auf Social Media die Talente prüfen werde, erklärte sie:

"Ich denke, man muss sich auch fragen: Werden wir uns angesichts der Menge an Originalfilmen und Fernsehsendungen und Koproduktionen, die wir herstellen und lizenzieren, tatsächlich die persönlichen sozialen Medien von Zehntausenden von Menschen jeden Tag auf der ganzen Welt ansehen? Das wirft viele Fragen darüber auf, wie das aussehen soll."

Dennoch räumte sie ein, den Prozess konkret zu überdenken, die logistischen Herausforderungen seien aber demnach da. Zum Schluss stellte sie klar: "Wenn Sie mich heute fragen würden, würden wir den Film nach allem, was ich weiß, auch heute noch kaufen. Der Film ist unglaublich, kreativ und mutig – das ist es, was man will, und er hat dieses Jahr bei vielen Leuten Anklang gefunden."

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