In insgesamt acht Staffeln sorgte "Game of Thrones" bis 2019 vor allem auch mit seinen Gewaltszenen immer wieder für Kontroversen. In der Nacht zum 22. August geht in Deutschland die Nachfolge-Serie "House of the Dragon" an den Start, und offenbar wird das Prequel die Traditionen des Originals fortsetzen. Dies gab nun George R.R. Martin gegenüber "Vanity Fair" deutlich zu verstehen – der Autor zeichnet sich erneut für die literarische Vorlage verantwortlich und hat natürlich auch schon einen Blick in die Episoden geworfen. Eine Woche vor dem Release feierte die Serie in London Premiere.
Achtung, es folgen Spoiler zu "House of the Dragon"! Wer vor der Veröffentlichung beim Streaming-Dienst Wow lieber keine Details zu einzelnen Szenen erfahren möchte, sollte ab hier also aufpassen.
Im Interview kommt Martin auf eine besonders brutale Szene zu sprechen, die gleich in Folge eins zu sehen ist. Im Mittelpunkt stehen König Viserys I. (Paddy Considine), und seine Frau Aemma (Sian Brooke), die ein zweites Kind erwartet. In der Vergangenheit hatte sie mehrere Fehlgeburten erlitten, wie im Buch "Fire & Blood" nachzulesen ist. Nun stirbt der kleine Baelon nach bereits einem Tag – und Aemma sogar direkt nach der Geburt.
Die besagte Geburt soll in der Serie entsprechend drastisch dargestellt werden, daneben ist natürlich die tiefe Trauer des Königs über den doppelten Verlust ein Thema. George R.R. Martin beschreibt die Wirkung der Sequenz mit einem sehr anschaulichen Vergleich:
Der Autor geht sogar noch weiter und bringt die wohl berühmteste Szene aus "Game of Thrones" ins Spiel, an die sich absolut jeder Fan erinnern dürfte: "Sie hat eine ähnliche Wirkung wie die Rote Hochzeit. Es ist eine wunderschön gemachte Szene von etwas Schrecklichem", urteilt Martin.
Zur Erinnerung: Die sogenannte Rote Hochzeit ereignet sich in Staffel drei von "Game of Thrones". Die Starks werden in einen Hinterhalt gelockt, bei der Vermählung von Edmure Tully und Roslin Frey kommt es zu einem Massaker: Mit Robb und Catelyn Stark sterben zwei wichtige Charaktere, auch Robbs Frau wird ermordet. Arya Stark sinnt fortan auf Rache an Strippenzieher Walder Frey, die ihr schließlich in Staffel sechs gelingt.
Dass auch die Nachfolge-Serie zu "Game of Thrones" auf drastische Momente setzt, kommt keineswegs überraschend, schließlich handelt es sich um ein bewährtes Erfolgsrezept. Co-Serien-Schöpfer Miguel Sapochnik bestätigte im Zuge der Premiere gegenüber der "Kronen Zeitung": "Wir haben nicht versucht, das Rad neu zu erfinden, sondern setzen auf das, was bisher erfolgreich war." Eben dies scheint bereits die erste Folge eindrucksvoll zu bestätigen.
(ju)