Amazons große Thriller-Hoffnung: Zuschauer finden neue Serie "grauenhaft"
Eine dunkle Vergangenheit, ein rätselhafter Todesfall und plötzlich Stimmen aus dem Jenseits: Mit "Lazarus" ist am 22. Oktober bei Amazon Prime Video ein Thriller gestartet, der Genre-Grenzen sprengt.
Was als klassische Spurensuche beginnt, driftet schon bald in albtraumhafte Sphären ab – mit übernatürlichen Wendungen, die Harlan-Coben-Fans so nicht erwarten würden. Während die Produktion in Deutschland auf Platz zwei der Serien bei Amazon steht, macht sich zugleich viel Kritik breit.
Darum geht es in "Lazarus" bei Amazon Prime
Erfolgsautor Harlan Coben lieferte bereits zahlreiche Buchvorlagen für Serienhits wie "Ich schweige für dich" oder "In ewiger Schuld", meist auf Netflix. Anders bei "Lazarus": Die Geschichte stammt nicht aus einem seiner Romane, sondern wurde gemeinsam mit Daniel Brocklehurst direkt fürs Fernsehen geschrieben.
Im Mittelpunkt steht Joel Lazarus (Sam Claflin), ein forensischer Pathologe mit einem Trauma. Als sein Vater (Bill Nighy) tot aufgefunden wird, geht man zunächst von Selbstmord aus. Doch Joel zweifelt – nicht nur, weil ihn der Fall emotional trifft, sondern auch, weil er beginnt, Tote zu sehen. Sie sprechen mit ihm. Und sie fordern Gerechtigkeit.
Darunter ist auch seine Schwester, die vor 25 Jahren ermordet wurde. Joel glaubt, dass beide Todesfälle – der seines Vaters und der seiner Schwester – miteinander zusammenhängen.
Die Ermittlungen führen ihn tief in die Vergangenheit, doch je mehr Hinweise er findet, desto größer werden die Zweifel an seinem eigenen Verstand. Sein bester Freund Seth (David Fynn) glaubt, Joel verliert den Bezug zur Realität.
Wie gut ist "Lazarus" bei Amazon Prime Video?
Die Serie mischt klassische Thriller-Elemente mit Horror und psychologischer Spannung – eine ungewöhnliche Kombination im Coben-Kosmos, die den Ton radikal verändert.
Statt klarer Beweislage und bodenständiger Ermittlung bestimmen Visionen und paranormale Erlebnisse den Plot, und diese unzuverlässige Art des Erzählens kommt nicht bei allen gut an.
So ist vielen professionellen Kritiken ein innerer Zwiespalt anzumerken. "Seltsam, albern und peinlich fesselnd", lautet etwa das ungewöhnliche Fazit des "Independent". Beim "Guardian" dominiert hingegen der Frust: Die Serie sei "absolut elendig".
Deutliche Worte finden sich daneben auf Reddit. Ein Zuschauer fasst sein Erlebnis wie folgt zusammen: "Diese Serie hat mich trotz der großen Handlungslücken und Ungereimtheiten bis zum Ende gefesselt. Das Ende war wirklich mies."
Besonders hart ins Gericht geht dieser User, der einen absoluten Tiefpunkt für den Serien-Schöpfer ausmacht: "Die schlechteste von Harlan Coben stammende Show, die ich je gesehen habe. Das war grauenhaft."
