Erst vor ein paar Tagen sorgte das Bond-Franchise mal wieder für Schlagzeilen, denn künftig liegt die kreative Kontrolle über die Marke bei Amazon – ein Deal, den viele Fans skeptisch sehen. Hinzukommt, dass immer noch nicht feststeht, wer Daniel Craig beerbt. Umso mehr bietet es sich an, in Nostalgie zu schwelgen.
Da kommt es gerade recht, dass ein älterer "James Bond"-Film im TV läuft. Dieser ist gleichsam unterhaltsam wie umstritten.
Die Geschichte beginnt und endet in Korea, zwischendurch jettet James Bond (Pierce Brosnan) um die ganze Welt. Diesmal macht er Jagd auf den Schurken Gustav Graves (Toby Stephens) und dessen rechte Hand Zao (Rick Yune).
Es liegt am Superagenten, die Welt vor einem verheerenden Krieg zu bewahren. In Kuba lernt er die amerikanische NSA-Agentin Jinx (Halle Berry) kennen, die ihm zur Seite steht. Zu spektakulärer Action kommt es unter anderem in einem Eispalast.
Pierce Brosnan verkörperte Bond viermal, mit "Stirb an einem anderen Tag" fiel für ihn 2002 der Vorhang. Auf ihn folgte bekanntlich Daniel Craig, der die Rolle beinahe gegensätzlich interpretierte.
Stand bei den Brosnan-Filmen eher der Spaß im Vordergrund, hauchte Craig dem Kult-Agenten eine kaum mehr für möglich gehaltene Seriosität ein, inklusive deutlich mehr Raum für zwischenmenschliche Nuancen. Kurzum: Mit "Casino Royale" begann eine neue Ära.
Wer es umgekehrt mit Brosnans Bonds nicht gut meint, kann die Filme schnell als albern abtun. Dies spiegelt sich auch in durchwachsenen Wertungen auf Rating-Plattformen wider. Basierend auf Kritiken beträgt der Score für "Stirb an einem anderen Tag" bei "Metacritic" nur 56 von 100. Beim Publikum schneidet der Film ähnlich ab (5,5 von 10).
Peter Rainer vom "New York Magazine" zeigte sich resigniert und schrieb die maßgebliche Craig-Wende geradezu herbei:
Vox zeigte "Stirb an einem anderen Tag" am 6. März zur Primetime um 20.15 Uhr im Free-TV. Wer die Ausstrahlung verpasst, kann den Film bei Amazon nachholen. Hier gibt es ihn derzeit als Kauf- und Leihtitel.