Ben Affleck ist nicht nur als Schauspieler aktiv, sondern hat sich mittlerweile auch als Regisseur einen Namen gemacht. Sein Film "Argo" konnte 2013 sogar drei Oscars abräumen. Dabei sollte sein Regie-Debüt nicht in Vergessenheit geraten: "Gone Baby Gone" erschien 2007.
Vor allem in Europa sorgte der Thriller für Diskussionen. In Großbritannien wurde er sogar um rund ein halbes Jahr verschoben – wegen eines realen Verbrechens.
Der Privatdetektiv Patrick Kenzie (Casey Affleck) wird von einer Frau kontaktiert, die ihre Nichte Amanda vermisst. Sie ist unzufrieden mit der bisherigen Polizeiarbeit und zudem besorgt, da Amandas Eltern ebenfalls eher passiv agieren.
Patrick und seine Kollegin Angela Gennaro (Michelle Monaghan) übernehmen den Fall und bald kommt heraus, dass Amanda entführt wurde. Nach und nach werden immer mehr erschreckende Details aufgedeckt. Tragen tatsächlich auch Amandas Eltern Schuld?
Die Handlung von Gone Baby Gone" weist unverkennbar Parallelen zu einem realen Vermisstenfall auf: dem Verschwinden der kleinen Madeleine McCann im Mai 2007. Aus diesem Grund wurde der Kinostart des Films in Großbritannien verschoben. Hier hätte er eigentlich am 28. Dezember 2017 erscheinen sollen.
"Wir haben den Fall aufmerksam verfolgt und beschlossen, die Veröffentlichung des Films in Großbritannien zu verschieben", hieß es damals in einem offiziellen Statement von Buena Vista und seiner Tochtergesellschaft Miramax. Maddie, eine britische Staatsbürgerin, verschwand aus einer Ferienwohnung in Portugal.
"Gone Baby Gone" basiert auf dem Roman "Kein Kinderspiel" von Dennis Lehane aus dem Jahr 1998. Dass sich kurz vor dem geplanten Release ein echter Kriminalfall zutrug, der Parallelen zur Geschichte aufweist, war mehr als tragisch. Letztlich kam der Thriller am 6. Juni 2008 in die britischen Kinos. In den USA und Deutschland lief er bereits 2007 an.
Arte zeigte "Gone Baby Gone" am 3. März um 22 Uhr im Free-TV, jetzt ist der Film für einige Wochen kostenlos in der Arte Mediathek. Zudem ist er derzeit im Abo bei Paramount+ enthalten. Der Streaming-Dienst lässt sich sieben Tage kostenlos ausprobieren, danach kostet er 7,99 Euro pro Monat.