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"Let's Dance": Biyon Kattilathu packt aus über Oliver-Pocher-Witze und Hass

Biyon Kattilathu

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Biyon Kattilathu gehört 2024 zum "Let's Dance"-Cast.Bild: RTL/ Arya Shirazi
Interview

"Let's Dance"-Star Biyon Kattilathu über Rassismus, Hass und die Dalai-Karma-Parodie

20.02.2024, 07:48
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Motivationstrainer und Autor Biyon Kattilathu hat in den vergangenen Wochen immer wieder sein Taktgefühl unter Beweis gestellt. Er stand zuletzt im Zusammenhang mit dem Ehe-Aus von Amira und Oliver Pocher in den Schlagzeilen. Der Komiker macht sich seitdem als Dalai Karma über ihn lustig. Doch er selbst blieb ruhig und äußerte sich nicht zu den Vorwürfen.

Jetzt will Biyon offenbar eine ganz neue Seite von sich im TV präsentieren. Ab Freitag ist er bei "Let's Dance" auf RTL zu sehen. Im Interview mit watson spricht er über die Parodie, erklärt, wie er mit Hass umgeht und offenbart im Zuge dessen auch seine Zukunftspläne.

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watson: Du wolltest erst nicht bei "Let's Dance" teilnehmen. Jetzt springst du als Ersatzkandidat ein. Warum jetzt doch?

Biyon Kattilathu: Ich bin ein Gefühlsmensch. Im letzten Jahr, als ich mit dem Sender im Gespräch war, hatte ich kein gutes Bauchgefühl für eine Teilnahme meinerseits. Ich habe einen Grundsatz: Wenn das Herz nicht hüpft und ich nicht "ja" schreie, dann sage ich direkt nein. Da war es so. 2024 hat gut angefangen, Türen sind aufgegangen und ich dachte mir: Es wäre schön, doch mitzumachen. Es war schon lange ein großer Traum von mir.

In den vergangenen Monaten warst du oft in den Schlagzeilen, wurdest angefeindet. Wie gehst du damit um?

Ich gehe mit Hass immer gleich um. Das war jetzt in einem größeren Ausmaß, sodass ich mich intensiver damit beschäftigt habe. Aber im Grunde habe ich einen sehr guten Abstand zu Anfeindungen. Ich kenne Anfeindungen schon mein Leben lang. Als Kind habe ich Rassismus in der Schule, auf der Straße gespürt oder früher vor Diskotheken, weil ich nicht reingekommen bin. Im Social-Media-Bereich ist das Ganze im letzten Jahr hoch hundert gewesen.

Wie hast du das erlebt?

Es gab sehr, sehr viele unschöne Anfeindungen, auch wieder rassistischer Art. Es war sehr viel Hass, der mir entgegenkam. Ich möchte nicht mit gleichen Waffen kämpfen, ich möchte nicht, dass mein Ego gewinnt und sich in einem Kampfmodus bewegt, was naheliegend wäre. Ich möchte das leben, was ich erzähle. Wer mich kennt, der weiß, ich stehe dafür, den Menschen Seelenfrieden zu wünschen. Es war wirklich wie eine sehr harte Trainingseinheit. Der Iron Man bin ich in dem Kontext selbst.

Was erhoffst du dir von der Show?

Ich erhoffe mir, dass ich ganz viel Spaß haben werde und extrem wachse. Ich merke schon jetzt, wie mein Körper gefordert wird. Ich bin mit den Tanzschuhen rumgelaufen und hatte am nächsten Tag im Hintern Muskelkater. Ich freue mich auf die große Herausforderung und wünsche mir, dass ich mich weiterentwickele und allen Leuten, die zugucken, eine tolle Show bieten kann.

Wovor hast du am meisten Angst?

Ich habe extrem Respekt vor den körperlichen, mentalen Grenzen. Auf Knopfdruck geht die Kamera an, Millionen Menschen gucken zu. Leute bewerten das, zwar nur die Leistung und nicht dich als Mensch, aber trotzdem stehst du unter Beobachtung. Dann bist du auch noch in einem Wettbewerb. Das ist sehr viel, was auf mich zukommt. Aber es ist keine Angst, die ich spüre, sondern eine positive Anspannung. Hier habe ich die Chance, über mich hinauszuwachsen und viele Menschen zu bewegen.

Wie weit, meinst du, kannst du kommen?

Es gibt keine Grenzen. Ich mache natürlich mit, um bis ins Finale zu kommen. Es gibt aber viele Dinge, die ich nicht beeinflussen kann: Mit wem tanzt du? Wie ist die Chemie? Macht der Körper, der Geist mit? Ich kann nur sagen, ich gebe mein Bestes, das ist mein sportlicher Ehrgeiz. Dabei möchte ich glücklich sein.

Wer ist deine Wunsch-Tanzpartnerin?

Ich habe keine Wunsch-Tanzpartnerin. Ich würde mir jemanden wünschen, der ambitioniert, ehrgeizig ist, der die richtige Art hat, mich zu erreichen. Ich brauche Ansagen, um zu wachsen. Ich bin kein Mensch, der in Watte gepackt werden muss. Ich wünsche mir jemanden, der abseits des Parketts gut mit mir harmoniert. Das ist die Magie, die spürbar wird für alle, die zusehen. Das merkt der Zuschauer.

Für klare Ansagen ist Ekaterina Leonova bekannt.

Sie und alle anderen Tänzerinnen sind mega. Was die abliefern, ist unglaublich. Das ist für mich hohe Kunst. Es ist auch ein Riesen-Talent, Menschen dein Können zu vermitteln. Ich bin auf jeden Fall ready und hätte nichts gegen Ekaterina.

"Dann nimmt man es nicht persönlich."

Fürchtest du das Urteil von Joachim Llambi, der für sein Knallhart-Feedback bekannt ist?

Nein, ich fürchte das nicht. Ich freue mich aber auch nicht darauf. Ich darf mich damit anfreunden und mich seelisch darauf einstimmen, weil ich weiß, dass Kritik kommen wird. Eine Leistung wird aber kritisiert und nicht du als Mensch. Es ist hilfreich, das zu trennen. Dann nimmt man es nicht persönlich.

Kannst du gut mit Kritik umgehen?

Manche Menschen sagen, ich liebe Kritik, das würde ich nicht sagen. Jeder muss das richtig verkraften. Im Endeffekt geht es darum: Warum sagt der das? Der sagt das nicht, um mich zu ärgern, mich bloßzustellen, er sagt das, um mir zu helfen. Ein Llambi hat die Expertise, also kannst du nur besser werden. Das ist auch das, was ich möchte. Es ist mein Anspruch, die Kritik aufzunehmen und zu transformieren.

Möchtest du jetzt regelmäßig ins TV?

Ich bin nicht abgeneigt, aber es muss alles passen: das Format, die Werte, die Philosophie dahinter. Ich habe viele Ideen, die im TV noch nicht realisiert wurden. Leute vor dem Fernseher sollen inspiriert werden und praktische Dinge mitnehmen, die sie auch selbst im Leben anwenden können. Dazu zählt Lebensfreude, Glück, eine positive Denkweise. Wenn ich meinen Beitrag dazu leisten kann, bin ich am Start. Ich bin neugierig, welche Türen die Show öffnet.

Ist für dich "Let's Dance" eine Möglichkeit, zu zeigen, wer du wirklich bist?

Auf jeden Fall. Sonst präsentiere ich mich in Videos, auf der Bühne oder in Buchform, wo alles immer perfekt scheint. Ich möchte zeigen, wer der Mensch dahinter ist. Wenn man trainiert, kannst du keine Rolle spielen, sondern du musst dich in jeglicher Hinsicht fallen lassen: beim Tanzen, beim Training, vor der Kamera, hinter der Kamera. Ich bin einfach Biyon und nicht der Typ, der auf der Bühne steht. "Let's Dance" sehen super viele Menschen. Ich hoffe, dass die Zuschauer mir eine faire Chance geben.

Andere haben zuletzt eine wenig positive Seite über dich verbreitetet…

Wenn es keine große Chance für mich wäre, dann hätte ich sie nicht ergriffen. Das ist eine tolle Plattform, ein stilvoller Kontext. Es geht um eine Kunst, die man erlernen darf. Das ist für mich durchweg positiv behaftet. Jeder kann entscheiden, wie er mich wahrnimmt, wie er während und nach der Show über mich denkt.

Kannst du über die Dalai-Karma-Parodie lachen oder reicht es dir?

Ich kann über viele Dinge lachen. Wenn Menschen Freude daran haben, warum auch immer, ist das erstmal nichts Verkehrtes. Ein Mensch, der lacht, generell Freude im Leben hat, geht ja nicht raus und wird an der nächsten Ecke jemanden umbringen. Du musst die Leute machen lassen und musst dich auf deine Hausaufgaben konzentrieren. Das ist etwas, wofür ich stehe. Ich stehe jeden Tag auf und frage mich: Was kann ich tun, was ist mein Beitrag? Mein Beitrag ist aber nicht die Antwort auf die Frage, was ich gut und schlecht finde oder was um mich herum passiert.

Sondern?

Mein Beitrag ist ein gutes Video aufzunehmen, mein Buch zu schreiben und mich auf "Let's Dance" vorzubereiten. Darauf konzentriere ich mich. Ich fokussiere mich immer auf die Sachen, die in meiner Hand liegen. Alles andere ist irrelevant.

Stehst du somit über den Dingen?

Die Frage, ob ich darüberstehe, stellt sich gar nicht, weil mein Fokus auf meinem Tätigkeitsbereich liegt. Das sind meine Aufgaben, die ich jeden Tag machen werde.

Kommt auch deine Frau ins Studio? Dein Sohn ist wohl noch zu klein.

Wir schauen mal. Also meine Familie und Freunde sind auf jeden Fall schon alle ganz, ganz heiß, dabei zu sein. Ich freue mich drauf.

Stefan Raab wehrt sich auf fiese Weise gegen Florian Silbereisen

Austeilen konnte Raab schon immer gut. Einstecken weniger. Sein Privatleben hält der Mann, der auch viele Nicht-Prominente im Laufe seiner TV-Karriere genüsslich vorgeführt hat, ziemlich geheim. Und er teilt auch gern gegen seine TV-Kolleg:innen aus.

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