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Mark Filatov alias Slavik Junge über die Filmbranche: "Immer noch sehr verschlossen"

Mark Filatov ist nun mit seiner neuen Serie auf Joyn zu sehen.Bild: ALFA Photo (Louise Amelie & Alja)
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"Wenn ich dazu beitragen kann, die Welt ein Stückchen besser zu machen, dann ist das einfach geil": Mark Filatov alias Slavik Junge über seine Arbeit, das Filmbusiness und die Rolle seiner Community

26.11.2021, 15:1527.11.2021, 10:01
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Mark Filatov, der besonders unter seinem Künstlernamen Slavik Junge bekannt ist, zählt zu den größten Social-Media-Stars Deutschlands. Der gelernte Schauspieler ist allerdings auch als Produzent, Rapper und Comedian tätig. Im Netz begeistert er mit seinen Kurzvideos auf Titkok, Youtube oder Instagram Millionen von Fans. Für sein Joyn-Format "Slavik – Auf Staats Nacken" wurde er zweifach mit dem deutschen Comedypreis ausgezeichnet.

Nun ist der 31-Jährige bei dem Streaminganbieter mit einer neuen Serie zu sehen. "Das Gefangenenexperiment", das von und mit Slavik Junge produziert wurde, ist angelehnt an das Stanford-Prison-Experiment aus dem Jahr 1971. Auch hier wird die Frage gestellt: Was passiert, wenn Menschen Macht erhalten, sie benutzen und folglich auch missbrauchen können? Dabei tritt der Comedian als Gefängnisdirektor in Erscheinung, der von einer Verhaltenspsychologin bei der Durchführung von Challenges unterstützt wird.

Slavik Junge in der Sendung "Das Gefangenenexperiment".Bild: Bratan Productions/Odeon Entertainment

Im Interview mit watson spricht Mark Filatov über Machtmissbrauch, sagt, welche Erfahrungen er persönlich damit gemacht hat und erklärt, was in der Filmbranche immer noch schief läuft.

watson: Du bist gerade in Dubai. Was machst du da?

Mark Filatov: Ich bin beruflich dort und mache gerade ein Projekt für einen Krypto-Film, den ich realisieren möchte. Alle Kryptointeressierten aus der ganzen Welt sind gerade in Dubai. Das wird bald zu sehen sein.

Du bist jetzt aber schon mit einem ganz anderen Projekt namens "Das Gefangenenexperiment" auf Joyn zu sehen. Insgesamt gibt es sieben Episoden. Wie war das für dich?

Ich interessiere mich schon seitdem ich klein bin für Psychologie. Den Film mit Moritz Bleibtreu kennen wir alle. Ich habe mich gefragt, was passiert, wenn man das wirklich in echt macht. Ich bin davon ausgegangen, wenn wir das machen, dann wird es anders sein, weil sich vieles verändert hat, wir überall Zugang zum Internet haben und schnell an Informationen kommen. Du kannst dir auf Tiktok in zehn Sekunden anschauen, worum es beim "Gefangenenexperiment" geht. Genauso sieht es beim originalen Stanford-Prison-Experiment aus. Ich war mir sicher, es würde anders ausgehen, aber so war es überhaupt nicht. Es ist immer noch genauso wie vor 50 Jahren.

Bei seiner Rolle kommen Comedyelemente nicht zu kurz.Bild: Bratan Productions/Odeon Entertainment

Du hast das Experiment auch mit Comedy-Elementen versehen und es somit zu deinem eigenen Projekt gemacht.

Aber es ist tatsächlich noch brutaler gewesen, als es in "Das Gefangenenexperiment" zu sehen ist. Das Interessante war, dass die Wärter vor allem dann aggressiv waren, wenn die Kameras aus waren. Wir dachten, ok, vielleicht wollen sie irgendwas spielen und wenn die Kameras aus sind, dann sind sie Freunde und alles ist gut. Am letzten Tag ist es aber komplett eskaliert. Jemand ist aus der Zelle rausgerannt und die anderen Wärter haben Panik vor mir bekommen, ob ich, obwohl ich eine Rolle spiele, ausraste und sie bestrafen werde. Es war wie ein Rollenspiel, das aber plötzlich wahr wurde. Dann haben die anderen Wärter die Decken, Kissen weggenommen. Das war krass.

"Am ersten Tag wollte schon einer aufgeben."

Die anderen Teilnehmer haben aber eigentlich auch eine Rolle gespielt.

Sie wurden per Zufallsprinzip in Gefangene und Wärter eingeteilt. Ich habe denen keine Anweisungen gegeben und gesagt wie "guck jetzt hier nach rechts oder versuche jetzt, besonders aggressiv zu sein". Das hat sich automatisch nach drei Tagen entwickelt und selbst die Psychologin sagt, dass "Das Gefangenenexperiment" nach sechs Tagen komplett eskaliert wäre. Am ersten Tag wollte schon einer aufgeben. Er sollte bei einer Challenge mitmachen, bei der er auf einer Ölmatte geschoben wird, wollte das aber abends nicht mehr machen, obwohl er morgens dafür gewählt wurde.

Das heißt, die Gefangenen mussten auch wie beim Original mit Konsequenzen rechnen.

Den ganzen Tag über gab es kein richtiges Essen, nur Bohnen für die Gefangenen. Das war nicht gestellt. Die Wärter haben Pizza bekommen und konnten entscheiden, ob sie den Gefangenen etwas abgeben. Das hat zu so einem Stress geführt, dass einer abbrechen wollte. Ein Psychologe hat noch mal mit ihm geredet, weil das schon am ersten Tag für ihn so stressig war. Am zweiten Tag war ein Wärter verbal sehr aggressiv. Es gab einen Konflikt aus dem nichts. Sie waren alle auf Zigaretten- und Kommunikationsentzug, konnten nicht mit ihrer Familie reden.

In dieser Szene sind die Gefangenen und Wärter zusammen mit Slavik Junge und der Verhaltenspsychologin zu sehen.Bild: Bratan Productions/Odeon Entertainment

Es dreht sich dabei um die Frage: Was passiert mit Menschen, wenn sie Macht erhalten, die sie nutzen und missbrauchen können. Also war das auch für dich eine krasse Erfahrung, die du da gemacht hast?

Ja, ich habe das so nicht erwartet. Die Gefangenen waren in den Zellen eingesperrt und durften nur in Begleitung eines Wärters auf die Toilette. Als sie gehen wollten, haben die Wärter sie einfach nicht auf Toilette gelassen. Als ich das erfahren habe, habe ich eine Ansage gemacht, dass sie zwar ihre Macht haben, aber nicht Grundbedürfnisse wie Essen oder Toilettengang einschränken können. Das geht nicht.

"Das war eine übelste Enttäuschung für meine Mutter, für mich."

Wie hast du in deinem Leben selbst mit Machtmissbrauch zu kämpfen gehabt?

Eine der prägendsten Erfahrungen war, dass ich damals nicht auf das Gymnasium gelassen wurde. Ich hatte zwar das Recht darauf, aber weil die Lehrerin mich in der Grundschule nicht mochte, hat sie mich auf die Realschule geschickt. Das war eine übelste Enttäuschung für meine Mutter, für mich. Rückblickend gesehen ist es egal, weil ich später trotzdem auf das Gymnasium gewechselt bin. Aber da habe ich gemerkt, krass, nur weil sie persönlich die Macht hat und weil ihr persönlich etwas nicht an mir gefällt, kann sie nicht mehr objektiv urteilen.

Was gab es noch für einen prägenden Moment in deinem Leben?

Einen Fall gab es noch, als mich die Polizei vor zwei Jahren angehalten hat. Die haben mich erkannt, da stand ich schon in der Öffentlichkeit. Die Polizisten haben einen Drogentest mit mir gemacht, ich musste dafür auf Toilette. Das habe ich alles gemacht und der Test ist auch negativ ausgefallen. Ich habe ganz klar gesagt, und es war auch offensichtlich, dass ich keine Drogen zu mir nehme. Dann haben die mich in eine Zelle gebracht, in der ich drei Stunden bleiben musste, bis der Bluttest gemacht worden ist. Der war auch negativ.

Kam es auch mal vor, dass du deine Macht selbst ausgenutzt hast?

Meine Machtposition nutze ich eher im positiven als im negativen Sinn aus – zum Beispiel bei Verhandlungen, weil ich Zugang zu einer großen Community habe. Da bin ich in einer anderen Verhandlungsposition. Das ist genau das, was mich erfolgreich gemacht hat. Nach meinem Schauspielstudium habe ich am Anfang immer bei den Castings gebettelt, dass sie mir eine Rolle geben und ich in irgendeinem Film mitspielen kann. Heute hat sich diese Machtposition verschoben und die Caster fragen mich an, ob ich bitte in einem Film oder in einer Serie mitspielen kann.

"Wenn die an einen Russen denken, dann haben sie jetzt mittlerweile mich im Sinn."

Auf welche Rollen hattest du denn keine Lust, sodass du die Angebote abgelehnt hast?

Irgendwelche ARD-Filme habe ich abgelehnt. Es gab auch einen Netflix-Film, wo ich die Rolle nicht interessant fand und abgesagt habe. Dann gab es noch ein anderes Angebot von Netflix. Den Film hätte ich gemacht, aber es hat zeitlich nicht gepasst. Das Gute ist, ich habe mit Bratan Productions meine eigene Produktionsfirma und kann Gott sei Dank selbst entscheiden, was ich machen möchte.

Deine neueste Joyn-Produktion kam durch ein interaktives Voting von deiner Community zustande. Zuvor gab es das Format "Nicht erregen" zu sehen, "Das Gefangenenexperiment" landete auf dem zweiten Platz. Demnach hatten deine Fans auch Macht und Mitbestimmung bei deinem Format. Wie wichtig ist dir das?

Macht ist nicht immer negativ. Zum Beispiel hatte unsere Bundeskanzlerin auch eine Machtposition, die sie positiv und negativ nutzen kann. In dem Fall hatte ich die Machtposition zu sagen, ich will die Serie zuerst machen. Stattdessen habe ich die Macht aber an meine Community übertragen. Das ist mir wichtig. Die Teilnehmer in "Das Gefangenenexperiment" sind aus meiner Community und haben sich bei mir beworben. Wenn ich Darsteller suche, versuche ich immer, meinen Followern das Angebot zu geben, weil ich damals immer bei den Castern betteln musste. Die Caster haben so eine große Machtposition in Deutschland, die besetzen natürlich immer ihre Lieblinge. Das sind immer die gleichen.

Mark Filatov alias Slavik Junge wurde in Kirgistan geboren.
Mark Filatov alias Slavik Junge wurde in Kirgistan geboren. Bild: ALFA Photo (Louise Amelie & Alja)

Das ist aber nicht mein Vorwurf, weil du als Mensch immer ein gewisses Raster hast, damit es einfacher ist. Wenn die an einen Russen denken, dann haben sie jetzt mittlerweile mich im Sinn. Wenn sie einen deutschen, hübschen Jungen besetzen wollen, haben sie Schauspieler X im Kopf. Sie denken somit in diesen Mustern. Das ist absolut klischeebehaftet, obwohl sie versuchen, nicht so zu sein. Aber einfach rein psychologisch gesehen, ist so ein Verhalten menschlich.

"Es kann nicht sein, dass jetzt jeder Youtuber oder Influencer plötzlich Filme oder Serien machen kann."

Ausreichende Diversität und Vielfalt wird in der Filmbranche auch immer wieder diskutiert. Findest du, es wird genügend getan und siehst du einen Wandel?

Ich sehe das nicht so sehr. In meinen Serien und Filmen ist aber ein Wandel zu sehen, weil ich tatsächlich meine Rollen nur aus der Community besetze und gar nicht in den Agenturen schaue.

Du bist Social-Media-Star, zweifacher Comedypreis-Gewinner, Rapper, Schauspieler und Produzent. Wie schaffst du das, all deinen Rollen gerecht zu werden? Es ist nicht leicht, alle Zuschauer gleichermaßen zufriedenzustellen.

Das ist richtig, das merke ich auch. Wenn du authentisch bist und das machst, worauf du Lust hast, dann ziehst du automatisch die Menschen an, die die gleichen Interessen haben. Bei dieser Reichweite kann ich nicht alle Wünsche erfüllen. Deswegen habe ich mir gesagt, es ist okay, wenn es manchen nicht gefällt. Es gibt Leute, die ausschließlich meine Musik hören und es gibt andere, die sagen, deine Musik ist kacke, ich mag aber deine Kurzvideos auf Tiktok. Weitere mögen die Filme lieber oder eben alles. Damit kann ich umgehen.

Du hast im klassischen TV deine Erfahrungen gesammelt, warst auch in der RTL-Show "Täglich frisch geröstet" zusammen mit Knossi zu sehen. Wie sehr ist dir gegenseitige Unterstützung in der Branche wichtig? Ihr zwei seid auch privat gut befreundet.

Ich hasse ihn, nein, Spaß. Unterstützung ist super wichtig. Ich habe jetzt das Glück, dass ich so langsam in der TV-Landschaft oder in dem Film- und Kinobereich Fuß fasse. Aber die Branche ist immer noch sehr verschlossen. Es ist schwer, da rein zu kommen. Dazu muss ich aber auch sagen, dass man die Skills haben muss. Es kann nicht sein, dass jetzt jeder Youtuber oder Influencer plötzlich Filme oder Serien machen kann.

"Aber es wäre auch schön, wenn sich die Filmindustrie noch mehr öffnet und noch mehr Vertrauen und Risiko eingeht."

Du hast deine Karriere nach und nach aufgebaut.

Ich musste mich auch weiterentwickeln. Es wäre jetzt falsch, zu sagen, dass ich das vor zehn Jahren auch schon hätte machen können. Das ist nicht so. Das ist ein beiderseitiges Entgegenkommen. Mittlerweile habe ich das Glück, dass ich immer mehr Vertrauen in dieser Branche gewinne. Aber es wäre auch schön, wenn sich die Filmindustrie noch mehr öffnet und noch mehr Vertrauen und Risiko eingeht.

Deinen ersten Comedypreis hast du im Jogginganzug entgegengenommen, um ein Zeichen zu setzen. Worum ging es dir da?

Als ich klein war, habe ich immer Galas und Preisverleihungen geschaut. Ich dachte: "Wow, ich sitze in der Platte, in einer kleinen Zwei-Zimmerwohnung, wir beziehen Hartz IV und ich kann da nie sein." Für mich war das eine andere Klasse von Menschen, eine Schicht, wie damals im Mittelalter, in die man reingeboren wird. Die sind alle so perfekt, haben perfekte Maßanzüge, perfekte Frisuren. Deshalb wollte ich im Jogginganzug und mit meinen Pohuiletten kommen, um die Kids und die Community zu motivieren, dass alles möglich ist. Ich wollte zeigen, dass man auch in Jogginghose und asozial angezogen trotzdem einen Preis gewinnen und auf der Bühne stehen kann. Es gibt keine Grenzen, um seine Träume zu verwirklichen.

Jens Knossalla und Mark Filatov bei der Verleihung des 24. Deutschen Comedypreises 2020 in Brainpool TV Studio Köln-Mülheim. Köln, 02.10.2020 *** Jens Knossalla and Mark Filatov at the presentation of ...
Knossi und Mark Filatov bei der Verleihung des Deutschen Comedypreises.Bild: imago images/Future Image

Im Netz begeisterst du Millionen von Fans. Auf Youtube hast du rund 850.000 Abonnenten und allein auf Instagram folgen dir über 1,2 Millionen Menschen, die du mit deinen Comedy-Formaten unterhältst. Wie hoch ist der Druck, immer etwas Neues für die Community zu entwickeln?

Viel wichtiger ist Tiktok, da habe ich schon fast drei Millionen Abonnenten. Aktuell entwickelt sich Tiktok generell in der Social-Media-Branche noch stärker als Instagram. Der Druck ist manchmal da, aber mittlerweile spüre ich den gar nicht mehr so. Ich versuche immer mehr, das zu machen, worauf ich Bock habe. Ich weiß, wenn ich ein Video auf Youtube, Tiktok oder Instagram veröffentliche, das nicht so viele Aufrufe hat wie eins, was die Zuschauer schon kennen, dass das nicht heißt, dass das Video schlecht ist.

"Ich versuche von solchen Menschen einfach Abstand zu gewinnen."

Wie meinst du das?

Entweder ist das den Zuschauern noch nicht so bekannt oder die verstehen das noch nicht. Man muss einfach regelmäßig in diese Richtung weiterarbeiten. Das entwickelt sich dann. Manchmal kann es auch passieren, dass sich das Video von Anfang bis Ende selbst erklärt, aber erst in einer gewissen Zeit auch seine Reichweite bekommt. Von daher habe ich nicht mehr diesen Druck wie damals.

Wie gehst du mit Hass im Netz um?

Ich habe kaum mit Hass im Netz zu tun, es sei denn, ich fange etwas Neues an. Zum Beispiel habe ich einen neuen Kanal aufgemacht, bei dem ich etwas auf Englisch über Kryptowährung erzähle. Immer, wenn man etwas Neues beginnt, das kennt sicher jeder, gibt es in deinem engen Umfeld welche, die sagen: "Guck mal, was macht der denn da? Das ist komplett absurd." Das habe ich auf einer Millionen Ebene von Zuschauern, die dann plötzlich sagen, warum macht er jetzt Musik, er macht doch Comedy oder warum interessiert er sich jetzt für Kryptothemen. Es ist immer dasselbe.

Du arbeitest in einem hartumkämpften Markt. Wie erfährst du Neid im Business?

Ich erfahre das kaum. Es gibt ein, zwei Sachen, die ich erlebt habe und auch immer noch erlebe, aber das hält sich in Grenzen. Ich versuche von solchen Menschen einfach Abstand zu gewinnen.

"Mir sind beide Kulturen wichtig und sie machen mich beide aus."

Du sprichst offen über deine Vergangenheit, mit fünf Jahren bist du mit deiner Familie von Kirgistan nach Deutschland gekommen. Wie sehr prägt dich diese Zeit immer noch?

Ich habe keine große Erinnerung an die Zeit in Kirgistan. Ich glaube, meine Herkunft ist wie ein DNA-Programm fest verankert in mir. Wenn ich in Dubai bin und sehr viel Englisch rede, habe ich trotzdem das Bedürfnis, Russisch und Deutsch zu reden. Mir sind beide Kulturen wichtig und sie machen mich beide aus. Das beschreibt mein Gefühl am besten.

Denkst du noch oft an die schwere Zeit in deiner Kindheit zurück?

An die Zeit, nachdem wir in Deutschland angekommen sind, eine schwere Phase hatten und kaum Geld, denke ich immer wieder zurück. Wenn ich etwas schaffe, etwas erreiche, dann passieren oft kleine Flashbacks an damals, als wir kein Geld hatten. Wow, krass, dass das jetzt möglich ist, schießt in meinen Kopf und ich bin unglaublich dankbar.

Wann hattest du das zuletzt?

Als ich jetzt nach Dubai geflogen bin, habe ich meine Mutter mitgenommen und ihr extra ein Ticket für die erste Klasse geholt, weil ich ihr zeigen wollte, wie das ist. Sie hat sofort geweint. Vor fünf, sechs Jahren hatten wir es noch unglaublich schwer. Das erste, was ich tue, wenn ich aufwache oder schlafen gehe, ist immer wieder dankbar zu sein, dass ich überhaupt gesund bin und leben darf. Das sind eines der wichtigsten Dinge überhaupt im Leben.

"Wäre ich mit meinem Vater aufgewachsen, hätte ich wahrscheinlich einen anderen Weg genommen."

Deine Mutter hat dich auch darin bestärkt, Schauspieler zu werden. Also hat sie auch viel dazu beigetragen, dass du heute da stehst, wo du letztendlich bist.

Ja, auf jeden Fall. Das ist definitiv auch ein Faktor, dass ich hier bin, wo ich jetzt stehe. Wäre ich mit meinem Vater aufgewachsen, hätte ich wahrscheinlich einen anderen Weg genommen. Aber niemand weiß, was der richtige oder was der gute Weg ist. Ich schätze einfach, was ich habe.

Wofür möchtest du deine Reichweite besonders nutzen?

Ich möchte, dass sich meine Community oder die Menschen, die mir folgen genauso weiterentwickeln, wie ich es gemacht habe. Sei es zum Beispiel einfach darin, wie man erfolgreich oder offener wird. Was ich niemals gedacht hätte: Es gab einen unglaublichen Hass auf Tiktok, als ich über die LGBTQ-Community gesprochen habe. Das Video hatte über sechs, sieben Millionen Aufrufe, aber die Kinder waren unglaublich homophob. Das habe ich niemals erwartet. Wenn ich dazu beitragen kann, die Welt in der Hinsicht ein Stückchen besser zu machen, dann ist das einfach geil. Ich versuche auch immer andere Themen wie Plastik- oder Luftverschmutzung einzubringen, um die Leute darauf aufmerksam zu machen.

Mark Filatov alias Slavik Junge steht schon vor seinem nächsten Projekt.Bild: ALFA Photo (Louise Amelie & Alja)

Was sind deine nächsten Projekte, welche Pläne hast du für die Zukunft?

Ich möchte noch einen Kinofilm machen. Das ist konkret etwas, worüber ich gerade verhandle. Dieser Kryptofilm oder die Kryptoserie ist auch eine Sache, von der ich dermaßen überzeugt bin. Ich bin komplett mit meinem Kapital, mit meinem ganzen Vermögen darin. Ich habe große Gewinne verzeichnet, aber ich habe auch 160.000 Euro verloren. Das war allerdings mein Fehler. Die Gewinne überschreiten den Verlust. In jedem Fall ist das eine Veränderung, die uns alle betrifft. Das würde ich auch gerne den Leuten zeigen. Die müssen nicht dort investieren, aber ich möchte ihnen in dieser Hinsicht erklären, dass sich die Welt, da bin ich mir Hundertprozentig sicher, in den nächsten Jahren verändern wird.

Die siebenteilige Miniserie "Das Gefangenenexperiment" läuft ab dem 26. November exklusiv auf Joyn mit wöchentlich zwei neuen Folgen. Bei Joyn PLUS+ gibt es zum Start bereits alle Folgen zu sehen.

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