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Y-Titty: Youtube-Stars TC und Oğuz sprechen über mögliches Comeback

NDR Fernsehen YOUTUBE CHANGED MY LIFE , am Mittwoch (23.04.25) um 23:00 Uhr.
Y-Titty im original nachgebauten Kinderzimmer.
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In der NDR-Doku "Youtube changed my life" trafen TC, Oğuz und Phil aufeinander. Bild: NDR
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Y-Titty: TC und Oğuz über Comeback, Ruhm und die Entwicklung von Youtube

Wer zwischen 2010 und 2015 auf Youtube unterwegs war, ist an diesen Jungs nicht vorbeigekommen: TC (Matthias Roll), Oğuz (Oğuz Yılmaz) und Phil (Philipp Laude). Oder kurz: Y-Titty.
24.04.2025, 18:5124.04.2025, 18:51
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TC, Oğuz und Phil haben Twilight nachgespielt, Songs parodiert und irgendwann selbst Musik aufgenommen, die sogar in den Charts gelandet ist.

Lange Zeit waren sie die erfolgreichsten deutschen Youtuber, für viele waren sie auch die ersten, die unter der Bezeichnung "Youtuber“ bekannt waren. Wer damals ein Teenager war, hat sie bis heute nicht vergessen und aus "Love the way you lie“ von Rihanna wird im Kopf schnell wieder "Er hat kein linkes Ei“ von Y-Titty.

Mit watson haben TC und Oğuz über die guten alten Zeiten geplaudert und philosophiert, ob ein Comeback jemals möglich wäre.

watson: Könnt ihr Songs aus der Zeit zwischen 2010 und 2015 noch hören, ohne die Parodie im Kopf zu haben? Oder passiert das automatisch?

Oğuz: Ich dachte, du fragst gleich, ob wir die noch auswendig können. Da müsste ich nämlich passen. Puh, Glück gehabt! Ich finde es lustig, dass du das fragst, gerade hört man ja überall den Song von Doechii, da ist ja auch ein Sample von Gotyes "Somebody That I Used To Know" drin. Und da muss ich auf jeden Fall immer an unsere Version denken („Ihr Schweine habt mich angemalt“, Anm. d. Red.). Die kann ich persönlich zwar nicht so nachvollziehen, weil ich noch nie irgendwo eingeschlafen bin und mir ein Penis auf die Backe gemalt wurde, aber der Song hat sich schon krass eingebrannt.

"Wir waren schon eine Band: keine Adele, kein Ed Sheeran, aber halt Ed Sheeran auf Wish bestellt."
Matthias Roll (TC)

Die erste Google-Bezeichnung für Y-Titty lautet aktuell "Musikgruppe“. Würdet ihr da mitgehen oder wie würdet ihr das beschreiben, was ihr damals gemacht habt?

TC: Boyband, natürlich! Boyband seit Tag eins!

Oğuz: Wir haben ja am Anfang immer nur gesagt, wir machen Comedy und erst später kam die Erkenntnis, unsere bekanntesten Videos sind alle mit Musik oder Musikparodien, wir gehen auf Tour und machen ein Album. Man könnte sagen, wir sind die „aus Versehen Boyband“.

TC: Wir sind nicht die besten Sänger, treffen nicht jeden Ton, aber wenn wir live waren, haben die Leute mitgesungen und gekreischt. Da hat man schon gemerkt, wir machen Musik und unsere Show ist ganz cool. Wir waren schon eine Band: keine Adele, kein Ed Sheeran, aber halt Ed Sheeran auf Wish bestellt.

Gab es für euch diesen einen Moment, an dem ihr gemerkt habt: "Jetzt sind wir wirklich berühmt"?

TC: Wir waren immer sehr bodenständig und haben das nie gebraucht. Aber ich glaube, dadurch, dass wir das über so viele Jahre aufgebaut haben, war es auch eine Art Belohnung. Auch wenn es uns nie angetrieben hat, war es ein Zeichen, dass wir einfach etwas richtig gemacht haben. So ab 2011 oder 2012 wussten wir dann, um 14 Uhr ist die Schule aus, da können wir nicht in die Schildergasse in Köln, wenn wir nicht alle zwei Meter von Fans festgehalten werden wollen.

Oğuz: Als wir in Los Angeles, im Freizeitpark Six Flags waren, da kamen wir aus der Fahrt raus und dann stand da ein Fan, jemand, der uns auf diesen Fotos, die da gemacht wurden, erkannt hat und dann auf uns gewartet hat. Wir waren auf der anderen Seite der Welt, der sieht uns auf so einem Mini-Foto und wartet. Das ist natürlich cool und auch beängstigend. Und wir kommen ja nur aus einem Dorf und machen deutsche Inhalte, wie mag das wohl sein, wenn man mit englischen Inhalten die ganze Welt erreicht?

Ich werde noch erkannt, aber viel seltener. Wenn es jetzt so zwei- oder dreimal im Monat passiert, finde ich das angenehm
matthias roll (tc)

Fehlt euch das manchmal?

TC: Ich werde noch erkannt, aber viel seltener. Wenn es jetzt so zwei- oder dreimal im Monat passiert, finde ich das angenehm, weil ich dann auch mit dieser Person Gespräche führe. Das sind auch interessante Leute. Ich kann dann auch fragen, wie mein Gegenüber heißt oder was er beruflich macht und merke mir das vielleicht auch. Ich bin super happy genau so, wie es jetzt ist.

Oğuz: Unsere Fans sind auch älter geworden und haben ganz andere Hemmschwellen, da wird man nicht mehr nach einem Foto gefragt, wenn man gerade in einen Burger beißt. Neulich habe ich an einer Uni einen Vortrag gehalten und die Dozentin hat in die Runde gefragt, wer denn überhaupt Y-Titty kennt und da sind einfach alle Hände hochgegangen. Das ist dann auch eine coole Erinnerung an die Zeit.

Was müsste passieren, damit ihr wieder ein Video auf dem Y-Titty-Kanal hochladet?

TC: Also eigentlich gibt es ja auch immer den Satz "Alles kann, nichts muss“ und das haben wir uns auch so gesagt. Der Kanal ist erstmal geschlossen und wir werden auf keinen Fall wegen Geldnöten oder aus irgendeinem Druck etwas machen. Ein klassisches Comeback, bei dem es wieder jede Woche den "FreiTittytag" gibt, wird es nicht geben. Jetzt für die Doku war es toll, wieder zusammenzufinden, da hat einfach alles gepasst. Uns drei als Gruppe gibt es noch, wir sind ja nicht nur ein Youtube-Kanal. Ich würde sagen, aktiviert doch einfach mal die Glocke auf Youtube, mal gucken, was passiert.

Oğuz: Wir wollen da jetzt keine falschen Erwartungen wecken. Niemand soll denken, dass wir jetzt ganz normal weitermachen auf Youtube. Falls da jemals sowas wie ein Comeback kommen sollte, geben wir dem auf jeden Fall noch Zeit.

In der NDR-Doku "Youtube changed my life" wird angedeutet, dass eure Freundschaft zwischendurch abgekühlt ist. Wie sieht es da mittlerweile aus, seid ihr alle noch befreundet?

TC: Also da ist nichts mit "BFF, Bro und Soulmate forever“, wir sind alle erwachsen geworden. Aber ich weiß, was ich an Phil und Oğuz habe. Ich habe einen besten Freund, den sehe ich öfter, mit dem rede ich auch über alltäglichere Dinge, das mache ich mit Oğuz und Phil nicht. Ich bin nicht der Typ, der so viel Smalltalk führt. In der heutigen Gesellschaft werden Freunde auch schnell weggeworfen, darauf habe ich keine Lust. Oğuz und Phil haben immer einen Platz in meinem Herzen.

Oğuz: Wir sind gemeinsam auch erwachsen geworden. Dadurch, dass wir extrem viel Zeit miteinander verbracht haben, kann man das sowieso nicht mehr einfach beiseitelegen. Ich glaube, zumindest in Deutschland kenne ich keine andere Gruppe von Leuten, die so etwas gemacht haben und sich danach immer noch so gut verstehen. Die Trennung war eine berufliche Entscheidung, die aber nicht alles kaputt gemacht hat. Das ist ja auch nicht selbstverständlich.

Seid ihr noch auf Youtube unterwegs oder sagt ihr, dass diese Plattform keinen Reiz mehr bietet?

TC: Ich konsumiere eigentlich fast nur Youtube. Keine Ahnung, wie die Influencer:innen das sehen, es geht ja viel um Reactions, Klicks und möglichst viel Geld. Aber ich liebe Youtube, da zeigt man mir einfach, wie man ein geiles Sauerteigbrot backen kann. Da gibt es dann ein 15-minütiges Video statt acht kurzen Clips, in denen zwölf Fakten ausgelassen werden. Wenn ich mich mit etwas beschäftigen will, dann nutze ich Youtube wirklich als Quelle.

Also könnte man sagen, Youtube ist das neue Lesen?

Oğuz: Es ist eine super Ergänzung zum Lesen, ich mache mir nebenbei eigentlich immer ein Youtube-Video an, irgendwas mit Stimmung oder Kaminfeuer oder so.

Eure größten Hits waren "Der letzte Sommer" und "Halt dein Maul“. Seid ihr da heute noch textsicher?

TC: Wenn du jetzt sagst: "Stage-Time in zwei Minuten“, dann würde ich wahrscheinlich öfter mal das Mikro in die Menge halten.

Oğuz: Irgendwas mit "Letzter Sommer – sagen die Maya“ krieg ich noch hin. Aber den ganzen Text kenne ich nicht mehr.

TC: Ich muss aber auch sagen, dass ich in offiziell textsicheren Zeiten meine Parts schon versungen habe. Texte und ich, wir sind einfach keine Freunde.

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