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Dschungelcamp Finale: Expertin berichtet, was die "IBES"-Diät mit dem Körper macht

Elena Miras, Danni Büchner und Sonja Kirchberger
Elena Miras, Danni Büchner und Sonja Kirchberger sahen auch schon glücklicher aus. Könnte am Hunger liegen: Je weniger Sterne gewonnen werden, desto weniger gibt es zu Essen, was immer wieder für viel Zündstoff sorgt.Bild: TV Now
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Ernährungsexpertin erklärt: Das macht die Dschungelcamp-Reis-Bohnen-Diät mit dem Körper

26.01.2020, 21:54
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Crash-Diät Dschungelcamp: Allein in der vergangenen Staffel haben die Kandidaten zusammen 82 Kilo abgenommen. Der Spitzenreiter mit elf Kilos war damals "GZSZ"-Star Felix van Deventer. Einer der Gründe: Gisele Oppermann wurde von den Zuschauern immer wieder in die Prüfungen gewählt und ließ eine nach der anderen sausen. Statt einem leckeren Festmahl gab es dann eben nur die berühmt-berüchtigte Reis-Bohnen-Diät.

In jeder Staffel ist zu beobachten, dass neben dem Kaffee- und Nikotinentzug besonders die klägliche Essensration für großen Unmut sorgt. Im Interview mit watson erklärt die Ernährungswissenschaftlerin Dr. Alexa Iwan, was das mit dem Körper macht, wie sich die Essensration auf die Psyche auswirkt und ob mit Folgeschäden zu rechnen ist.

Alexa Iwan: Die Ernährungswissenschaftlerin ist besonders durch unterschiedliche TV-Sendungen wie "Alexa – Ich kämpfe gegen ihre Kilos" bekannt.
Ernährungswissenschaftlerin Dr. Alexa Iwan ist auch für TV-Sendungen wie "Alexa – Ich kämpfe gegen ihre Kilos" bekannt.Bild: Imago Images/ Horst Galuschka

watson: Die Kandidaten erhalten 70 Gramm Reis und 70 Gramm Bohnen pro Tag. Was macht die plötzliche Reduzierung des gewohnten Essverhaltens mit dem Körper?

Dr. Alexa Iwan:
Für die meisten Kandidaten ist das eine Extremsituation. Wenig Essen in Verbindung mit aufregenden Erlebnissen lässt den Stresspegel steigen. Und bei Stress schüttet der Körper die Hormone Adrenalin und Cortisol aus.

480 Kilokalorien pro Tag ist die Tagesration. Ist das die Grenze des Vertretbaren?

Rein kalorisch gesehen ist das natürlich eine Unterversorgung. Allerdings sind Menschen aus unseren Breitengraden in der Regel ausreichend gut ernährt, so dass eine zeitweise Unterversorgung, die ja in diesem Fall maximal zwei Wochen dauert, keinen dauerhaften Schaden anrichtet.

Die Menschheit hätte nicht so lange überlebt, wenn unser Körper nicht in der Lage wäre, Zeiten des Nahrungsmangels zu überstehen. Die Reis-Sojabohnen-Ration ist zudem so berechnet, dass eine Basisversorgung mit Eiweiß sichergestellt ist.

Mit welchen gesundheitlichen Beschwerden haben die Camper zu kämpfen?

In erster Linie mit Hunger, Verdauungsschwierigkeiten und Kreislaufproblemen. Die Kandidaten bekommen ja nicht nur sehr wenig Essen – die Sojabohnen sind für viele Camper zudem eine ungewohnte Nahrungsquelle, mit der der Darm erstmal zu kämpfen hat. Außerdem fehlen dem Essen Elektrolyte, allen voran Salz. Das kann Kopfschmerzen, Schwindel und Schwäche auslösen.

Claudia Norberg, Anastasiya Avilova, Marco Cerullo: Die Camper haben mit dem servierten Dinner schwer zu kämpfen.
Claudia Norberg, Anastasiya Avilova, Marco Cerullo: Die Camper haben mit dem servierten Dinner schwer zu kämpfen.Bild: TVNOW / Stefan Menne

Es ist oft zu beobachten, dass bei den TV-Stars Stimmungsschwankungen auftreten und sie schnell aggressiv werden. Wie lässt sich das erklären?

Ich denke, das kennt jeder von sich selbst: Hunger macht schlechte Laune. Und extremer Hunger kann eben aufgrund der stressbedingten Hormonausschüttungen auch richtig aggressiv machen. Einige Menschen können damit besser umgehen, andere weniger gut. Diese Unterschiede sieht man bei den Kandidaten ja auch immer wieder.

Was passiert bei dieser Form der Mangelernährung mit der Psyche und mit dem Körper?

Vorneweg: eine echte Mangelernährung ist etwas ganz anderes. Kinder in Afrika, die jahrelang nur Hirse zu essen bekommen, sind mangelernährt. Ihre Entwicklung ist gestört, weil dem Körper essentielle Nährstoffe fehlen. Und zwar über einen langen Zeitraum.

Ein deutscher Durchschnittsbürger, der zwei Wochen lang mal zu wenig zu essen bekommt, ist in dieser Zeit unterversorgt – mit echter Mangelernährung hat das aber nichts zu tun. Trotzdem fühlen sich die Camper aufgrund des Hungers, der schwindenden Muskelkraft und der fehlenden Elektrolyte natürlich körperlich nicht gut.

Die Dschungelstars: Die Kandidaten gewöhnen sich langsam ans Leben im Camp.
Die Dschungelstars bei ihrem Campeinzug.Bild: TVNOW

Wenn man sich tagelang körperlich schwach und angeschlagen fühlt, dann geht das natürlich irgendwann auch auf die Psyche. Ich denke, hier kommt dann zum Tragen, wie gut der Einzelne sich auf diese (vorhersehbare!) Situation vorbereitet hat und welche Techniken zur Stressverarbeitung er aus seinem Alltag kennt und anwenden kann.

Das Dschungel-Fasten kann sogar Vorteile haben

Bei den Prüfungen erspielen die Kandidaten Sterne für die Essensration. In vielen Fällen gehen die Stars leer aus – zum Unmut der Mitcamper. Wie schaffen es die Kandidaten, ohne zusätzliches Essen auszukommen?

Das hat etwas mit mentaler Stärke und Wollen zu tun. Jeder Camper weiß, dass die Situation maximal zwei Wochen lang dauert. Hierauf kann man sich mental – zumindest ansatzweise – vorbereiten. Menschen, die fasten, essen zum Teil zwei Wochen lang gar nichts. Das geht also. Und die Studien, zum Beispiel zum Intervallfasten, zeigen ja: Es ist gesundheitlich sogar vorteilhaft, wenn wir unseren Körper regelmäßig in einen Hungerstoffwechsel bringen.

Nach dem Auszug freuen sich die Promis darüber, dass die Kilos gepurzelt sind. Wie schädlich kann so eine Crashdiät innerhalb von zwei Wochen sein?

Da wollen wir mal die Kirche im Dorf lassen. Gesundheitlich wirklich schädlich ist ein andauerndes Gewichts-Jojo aufgrund wiederholter Crash-Diäten. Das, was die Camper durchmachen, würde ich eher als eine ungewöhnliche Form des Fastens einordnen. Ein gesunder Körper kann das aushalten.

Raúl Richter, Toni Trips und Markus Reinecke: Das Essen schmeckt nicht jedem und schon gar nicht den Campern.
Raúl Richter, Toni Trips und Markus Reinecke: Das Essen schmeckt nicht jedem und schon gar nicht den Campern.Bild: TVNOW / Stefan Menne

Ist der Jo-Jo-Effekt nach der Teilnahme besonders hoch?

Die Teilnehmer werden, wenn sie zurück im normalen Essalltag sind, natürlich wieder zunehmen. Und das ist ja auch erstmal gut so. Damit es nicht zu einer unkontrollierten Gewichtszunahme kommt und vor allem die während des Campaufenthalts abgebauten Muskeln bald wieder aufgebaut werden, sollten sie eiweißreich, pflanzenbetont und ballaststoffreich essen sowie ein entsprechendes Muskelaufbautraining absolvieren. Wie schnell und stark sie zunehmen, haben sie selbst in der Hand. Eine clevere Essstrategie hilft hierbei.

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