Dieses Jahr wird "Wednesday" wohl noch nicht zu Netflix zurückkehren. Die Dreharbeiten zur zweiten Staffel der Fantasy-Serie mit Jenna Ortega beginnen erst Ende April, was einen Start in diesem Jahr nahezu ausschließt. Dennoch laufen die Vorbereitungen und die bringen eine erste, hochinteressante Casting-Entscheidung hervor.
Achtung: Dieser Artikel bezieht sich auf Szenen aus der ersten Staffel von "Wednesday", beinhaltet also Spoiler.
Steve Buscemi soll in Staffel zwei der Netflix-Serie dabei sein, erfuhr das gut informierte Branchenblatt "Variety". Buscemi ist einer der profiliertesten Charakterdarsteller der Gegenwart. Er spielte in Klassikern wie "Reservoir Dogs" und "Fargo" mit, jeder Filmfan kennt seine einprägsamen Gesichtszüge.
Buscemis Besetzung ist mit Sicherheit ein Coup für "Wednesday" Staffel zwei. Dennoch bleibt die Frage: Wäre das Casting überhaupt notwendig gewesen? Oder schließt die Netflix-Serie hier eine Baustelle, die eigentlich gar nicht hätte aufgemacht werden müssen?
Bestätigt ist die Information noch nicht, aber den Quellen von "Variety" zufolge übernimmt Steve Buscemi in "Wednesday" die Rolle des neuen Direktors von Nevermore. Hier gehen Hauptfigur Wednesday und andere ungewöhnlich begabte "Außenseiter:innen" zur Schule. Das Internat ist sowas wie das Hogwarts von "Wednesday" und Steve Buscemi wird dementsprechend der neue Dumbledore. Es ist ein wichtiger Part.
Zur Erinnerung: In Staffel eins hatte "Game of Thrones"-Star Gwendoline Christie noch die Schulleiterin Weems verkörpert. Die Figur starb allerdings vollkommen überraschend und eher nebenbei im Staffelfinale. Ihr Tod kam so unvermittelt, dass Fans der Serie etliche Theorien konstruierten, mit denen die Figur doch noch zurückkehren könnte.
Darstellerin Gwendoline Christie schürte höchstpersönlich in einem Interview Hoffnung: "Wir haben nicht gesehen, wie sie unter die Erde gebracht wurde, oder?" Nein, haben wir nicht. Aber die Besetzung von Steve Buscemi kommt nun einer Bestätigung gleich: Weems ist wirklich tot.
"Wednesday" zementiert nun voraussichtlich eine seiner seltsamsten Entscheidungen. In den ersten sieben Folgen von Staffel eins wurde Direktorin Weems zu einem robusten Standbein der Geschichte aufgebaut. In der letzten Folge starb sie aus einem unerfindlichen Grund.
Und das fällt stark ins Gewicht, denn abseits von Jenna Ortegas Hauptfigur mangelt es der Serie an charismatischen Charakteren. Christies Schulleiterin war eine der wenigen Figuren, die sich ein nachhaltiges Profil erarbeiten konnten – leider völlig umsonst.
Weems forderte die schlaue, widerspenstige Hauptfigur heraus. Ohne Gwendoline Christie hätte die von allen Seiten gefeierte Jenna Ortega nicht so stark glänzen können. Gleichzeitig wurde die Schulleiterin als strenge, aber empathische Wednesday-Versteherin in Stellung gebracht.
So eine Figur entsorgst du als Serienautor:in normalerweise nicht in der ersten Staffel. Schon gar nicht für einen billigen Schockeffekt, falls das das Ziel war. Es bleibt ein Rätsel.
Jetzt haben wir jedenfalls den Salat. In Staffel zwei muss Steve Buscemi wohl von vorne anfangen. Das hätte sich die Serie, die genug andere Probleme hat, auch sparen können.
Bleibt zu hoffen, dass "Wednesday" den Fehler nicht wiederholt und Steve Buscemi den Job als Schulleiter etwas länger behalten darf als Gwendoline Christie.