Wer sich in der deutschen Rapszene lautstark positioniert, muss mit Gegenwind rechnen – vor allem, wenn man gängige Rollenbilder gezielt unterläuft. Die Berliner Rapperin Ikkimel hat sich in ihrer Musik genau das zur Aufgabe gemacht.
Sie provoziert, überschreitet Grenzen und benennt ihr eigenes Genre selbstbewusst als "Fotzenstyle". Doch mit ihrem jüngsten Interviewauftritt hat sie sich den Zorn von Fler eingefangen, einem der bekanntesten und umstrittensten Rapper des Landes.
In einem Gespräch erklärte Ikkimel, sie sei "die beste Rapperin in Deutschland". Für Fler offenbar ein Affront. In einem mittlerweile stark diskutierten Instagram-Video reagiert er auf die Aussage.
Seine Wortwahl lässt wenig Raum für Interpretationen: Er bezeichnet Ikkimel unter anderem als "hässlich, frech, untalentiert" und fragt, wie man dabei auch noch selbstbewusst sein könne. Er habe bereits in Interviews vor Künstlerinnen wie ihr "gewarnt".
Fler behauptete weiter, man lasse nun "kranke Menschen" in die Rap-Szene, die sich Hip-Hop lediglich aus dem Internet aneigneten und eine "eigene kranke Version" daraus machten.
In einem zweiten Beitrag ging er noch weiter und drohte der Rapperin sogar mit körperlicher Gewalt. Für ihre "frechen Disses" werde sie "eine Schelle bekommen", sollte er ihr auf der Straße begegnen.
Wenig später versuchte Fler, seine Aussagen einzuordnen, ohne sie jedoch zurückzunehmen. Er schrieb, es sei "ganz üblich", sich im Rap-Stil zu äußern, aber dann nicht mit den "Konsequenzen" leben zu wollen.
Ikkimel solle "aus ihrer Opferhaltung" herauskommen und "die Finger von Rap lassen".
Zu diesem Zeitpunkt hatte sich unter Flers erstem Beitrag schon große Kritik breitgemacht. Viele Personen stellen sich in den Kommentaren auf die Seite der Rapperin.
"Talentierter als du", schreibt beispielsweise ein User. Eine andere Nutzerin meint: "Ganz schön viel fragile Männlichkeit", und kassiert dafür Hunderte Likes. Gleiches gilt für die diese Bemerkung einer weiteren Person:
Ikkimel selbst hat bislang nicht auf Flers Rant reagiert. Die Rap-Community dürfte ihr Instagram-Profil nun besonders scharf im Auge haben.
