Loredana ist im deutschsprachigen Raum schon längst einer der größten Rap-Stars. Ihr Debütalbum "King Lori" hielt sich allein in Deutschland 36 Wochen auf Platz drei. In ihrer Schweizer Heimat schaffte sie es sogar noch einen Rang höher. Die Single "Kein Plan" kletterte für 13 Wochen an die Spitze der Charts. 2020 wurde ihr Erfolg noch gigantischer: alle vier Tracks, die sie veröffentlichte, schafften es auf Platz eins. Neben "Angst", "Du bist mein" und "Nicht verdient" holte sie sich bereits in diesem Jahr mit "Kein Wort" die goldene Schallplatte.
In der Schweiz allein gibt es keine Musikerin, die auf Spotify mehr gestreamt wird als sie. 2019 soll die Musik der Rapperin laut der Schweizer Zeitung "20 Minuten" 280 Millionen Mal abgerufen worden sein. Rund 1,1 Millionen Franken (rund eine Million Euro) seien für die hohen Streaming-Zahlen zusammengekommen. In diesem Jahr könnte sie ihren eigenen Erfolg noch einmal toppen.
Laut einem "Bild"-Bericht soll Loredanas Label für jede Million Streams zwischen 3000 und 4000 Euro erhalten. Die Zeitung spricht sogar davon, dass Loredana im vergangenen Jahr insgesamt auf 400 Millionen Abrufe gekommen sei und geht davon aus, dass damit allein ein Betrag von 1,4 Millionen Euro eingespielt wurde. Abzüglich der Abgaben an das Label sollen, wenn man von marktüblichen Anteilen ausgeht, ihr noch 25 Prozent bleiben. Somit würde die Rapperin selbst rund 350.000 Euro verdient haben. Schon jetzt steht fest: Es geht steil nach oben. Bereits in den ersten fünf Monaten wurden ihre Songs laut "Bild" schon 250 Millionen Mal gestreamt.
Die Zahlen von 2019 wird Loredana also locker toppen können. Allein in der vergangenen Woche soll sie 26.600 Euro eingespielt haben. Abzüglich der Summe für die Plattenfirma würden ihr somit noch 6650 Euro bleiben – für nur eine Woche. Wenn dann auch wieder Einnahmen von Konzerten hinzukommen, steht Lori finanziell noch besser da.
Auffällig ist, dass die Plattenfirmen beim Streaminggeschäft ordentlich mitverdienen. Anfang des Jahres wurde bekannt, dass sich zahlreiche Manager und Anwälte von Künstlern gegen die Labels zusammengeschlossen haben. Als Anlass dafür wurden die Abrechnungs- und Verteilungsmethoden genannt, die überprüft werden sollten.
Das Thema ist zu einem großen Problem im Musikbusiness geworden. Die "Initiative Fair Share" setzt sich dabei für eine gerechtere Beteiligung von Musikern an den Streaming-Einnahmen der Musiklabels ein. Sie prangern besonders Manipulation an. Die Initiative teilte laut der Deutschen Presse-Agentur mit: Es gebe "sogar Hinweise darauf, dass Streamings illegal en bloc gekauft oder mittels sogenannter 'Klick-Maschinen' automatisch generiert werden". Dies würde den Wettbewerb verzerren und darauf abzielen, "ein falsches Bild von der hiesigen Musikkultur zu zeichnen".
(iger)