Über 125 Millionen Streams – an Apache 207 ist seit 2019 kein Vorbeikommen. Der schlacksige Ludwigshafener Rapper und Sänger ist einer der Senkrechtstarter der deutschen Musikszene. Niemand geringeres als die Berliner Rap-Legende Kool Savas zollt dem Newcomer nun Respekt – und erklärt zugleich, was das Geheimnis hinter seinem immensen Erfolg ist.
Oder eher die zwei Geheimnisse: Technik und Gefühl. In einem Interview mit "hiphop.de" erklärt Savas mit Blick auf Apache: "Du merkst, du hast es mit einem Sänger zu tun." Und zwar auch ohne technische Hilfsmittel, wie der Berliner weiter ausführt:
Gut singen ist das eine, aber letztlich ist laut Savas nicht nur die Technik für den Erfolg verantwortlich. Das zweite Geheimnis hinter dem Erfolg des Pfälzers sei sein Gespür für Melodien.
Kool Savas kann man getrost als Rap-Urgstein und -Legende bezeichnen. Der Berliner rappt seit über 20 Jahren und hat mit seinem aggressiv-angriffslustigen Style Anfang der Nuller Jahre eine oder mehrere Generationen im deutschen Rap geprägt. Nicht umsonst trägt er auch den Titel "King of Rap", den er sich allerdings selbst verliehen hat.
Apache 207 ist nicht ansatzweise so lange wie Savas am Start, hat aber einen steilen Aufstieg hinter sich. 2019 hat er mit seinem Hit "Roller" den endgültigen Durchbruch geschafft. Alleine auf Spotify wurde der Song über 136 Millionen Mal angehört. Damit liegt der Ludwigshafener lediglich 18 Millionen hinter der Rekordmarke seines eigenen Labelchefs Bausa. Der hat mit "Was du Liebe nennst" bisher 154 Millionen Streamings geholt – mehr als jeder andere deutsche Künstler.
Glaubt man dem Musiker, hat sich dieser Erfolg auch auf seinen Kontostand ausgewirkt.
Alles eitel Sonnenschein also. Wobei – hier und da regt sich auch immer wieder Kritik an Apache. Zum einen wird ihm besonders aufgrund seines älteren Videos "Kleine H*re" Sexismus und ein reaktionäres Geschlechterbild vorgeworfen.
Zum anderen sorgt sein Name für Vorwürfe. Kulturelle Aneignung sei das, sagen Kritiker. Auch im Musikvideo zu "Kein Problem" ist Apache als "Indianer" verkleidet zu sehen. Auf beide Kritikpunkte ist Apache, der keine Interviews gibt, bisher nicht eingegangen.
(om)