
Die Algorithmen von Spotify haben einer KI-Band kürzlich zu großem Erfolg verholfen.Bild: www.imago-images.de / R7011 Ostalb Network
Musik
Eine neue Band stößt bei Spotify auf große Beliebtheit. Innerhalb kürzester Zeit hat sie bereits zahlreiche Fans gewonnen. Nun stellt sich heraus, dass sie nicht echt ist – auf Instagram sorgt das für Lacher.
03.07.2025, 11:3203.07.2025, 11:32
Wie weit Künstliche Intelligenz bereits in unseren Alltag gedrungen ist, spüren wir mit jedem neuen Tag mehr. Seien es die alltäglichen Fragen, die wir ChatGPT stellen, Bilder und Videos, die wir auf Social Media konsumieren, oder das Erlernen von Fremdsprachen.
Nun scheint das Maß unserer alltäglichen KI-Nutzung ein neues Level erreicht zu haben: Eine Band hat mithilfe der Spotify-Algorithmen eine enorme Reichweite erlangt – Überraschung: Sie ist nicht echt.
Viele ihrer Hörer:innen hatten dies wohl noch nicht bemerkt. Das werden sie aber, sobald sie den Patzer bemerken, den sich ihre neue Lieblingsband auf Social Media geleistet hat.
Spotify verhilft KI-Band zu Erfolg
The Velvet Sundown ist der Name der Band, die zuletzt immer mehr Menschen erreicht hat. Anders als ihr Publikum ist sie jedoch KI-generiert. Zumindest gehen Expert:innen stark davon aus, denn sie vermuten das Tool Suno hinter dem "Songwriting".

Das erste Album von The Velvet Sundown sieht zunächst sehr kunstvoll aus.Bild: Screenshot / instagram / The Velvet Sundown
Aber auch wenn man nicht Expert:in ist, kann man sich schnell denken, dass hinter The Velvet Sundown keine reale Band steckt. Immerhin hat sie im Laufe von nur zwei Wochen ganze zwei Alben veröffentlicht. Diese sind auf verschiedenen Streaming-Plattformen zu finden.
Während die Band auf den meisten Plattformen keine nennenswerte Reichweite erlangt hat, sind bei Spotify die Algorithmen heißgelaufen: 630.000 Hörer:innen hat die Band hier bereits erlangt, Tendenz steigend.
Spotify: Sind Fans sich der KI bewusst?
Ob all diese Hörer:innen darüber Bescheid wissen, dass ihre neue Lieblingsband auf Künstlicher Intelligenz basiert, ist anzuzweifeln. Einige werden es erkannt haben, viele womöglich nicht. Denn der alleinige Rock-Sound von Liedern wie "Dust on the Wind", das über 500.000 Aufrufe erreicht hat, gibt kaum Aufschluss darüber.
Da Spotify nicht zur KI-Kennzeichnung verpflichtet, ist eine solche dort auch nicht zu finden. Lediglich bei Deezer ist von einer "möglichen KI-Nutzung" die Rede, denn dort muss es gekennzeichnet werden.
Wer die Band auf Instagram besucht, wird die Künstliche Intelligenz durch die dort geposteten Fotos zwar sehr viel deutlicher erkennen, doch schaffen es wohl die wenigsten der Spotify-Hörer:innen bis zum dortigen Account: Knapp 1000 Follower:innen haben The Velvet Sundown dort.
KI-Band blamiert sich auf Instagram
Auf dem Instagram-Kanal von The Velvet Sundown finden sich diverse Bilder des Quartetts. Teils stellt es dort berühmte Motive nach, wie etwa den Gang der Beatles über den Abbey-Road-Zebrastreifen. Hier sticht der eigenartige Charakter der KI schon stärker ins Auge.
Besonders fällt dies auf einem ganz bestimmten Bild auf, in der die vermeintliche Band in Warnwesten an einem See steht und Paddel in der Hand hält: Wer genau hinschaut, erkennt, dass die zweite Person von rechts zwei Daumen an der linken Hand hat.
In der Kommentarspalte löst dieser Patzer entsprechende Reaktionen aus: "Jemand vergaß, seine Arbeit zweifach zu überprüfen", benennt eine Person das Detail. "Mein Lieblingsgenre ist KI-Müll", schreibt jemand weiteres sarkastisch, und wieder ein anderer Account spricht von dem "Ende der menschlichen Kultur".
Auch wenn sich einige User:innen mit Humor auf das Ganze einlassen, da die KI in diesem Fall so offensichtlich ist, überwiegen die negativen Reaktionen unter dem Post. Man solle doch eher selbst kreativ sein, so der allgemeine Tenor.
Ein abgelegenes Haus, ein düsteres Loch im Wald und ein Kind, das sich plötzlich fremd anfühlt: Dieser Film ist ein atmosphärischer Horror-Geheimtipp aus Irland.
Von brutalem Gemetzel bis hin zu subtilem Grusel gibt es zahlreiche Möglichkeiten, einen (erfolgreichen) Horrorfilm aufzuziehen. Die irische Produktion "The Hole in the Ground" von Lee Cronin legt den Schwerpunkt eher auf eine einnehmende Atmosphäre und bewegt sich abseits des Mainstreams.