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Rammstein-Diskussion bei "Illner": ZDF-Gast bezieht deutlich Stellung

Rammstein Horsens, Denmark. 25th, May 2017. Rammstein, the German industrial metal band, performs a live concert at Faengslet in Horsens. Here vocalist Till Lindemann is seen live on stage. Horsens De ...
Bei "Illner" kam am Donnerstag das Thema Rammstein zur Sprache. Bild: IMAGO images / Gonzales Photo
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Rammstein-Diskussion bei "Illner": Gast mit deutlichen Worten

22.07.2023, 10:2901.09.2023, 05:38
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Seit Wochen gibt es schwere Vorwürfe gegen Rammstein-Sänger Till Lindemann. Seit einiger Zeit ermittelt auch die Berliner Staatsanwaltschaft. Lindemann lässt die Anschuldigungen über seine Anwälte deutlich zurückweisen und möchte stattdessen wohl seine Musik für sich sprechen lassen. Bei den Konzerten in Berlin fiel auf, dass Lindemann immer wieder leichte Änderungen an Songtexten vornahm, die man durchaus als Statement verstehen konnte.

Schon lange haben sich in der Diskussion zwei deutliche Lager gebildet. Auf der einen Seite diejenigen, die Konsequenzen fordern. Auf der anderen Seite meist Fans der Band, die ihr Idol öffentlich vehement verteidigen. In Berlin trafen diese beiden Gruppen bei Protesten gegen das Konzert direkt aufeinander.

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In der Talkrunde von Maybritt Illner kam die Diskussion nun noch einmal zur Sprache. Dabei äußerte sich mit Julian Nida-Rümelin auch der stellvertretende Vorsitzende des deutschen Ethikrates zu dem Fall. Er bezog klar Stellung in der Debatte.

Rammstein: Philosoph betont Wichtigkeit von Unschuldsvermutung

In einem ersten Statement nach Bekanntwerden der Vorwürfe hatte die Band in gleich zwei Punkten an ihre Fans appelliert: Sich nicht an "öffentlichen Vorverurteilungen denen gegenüber, die Anschuldigungen erhoben haben" zu beteiligen. Gleichzeitig baten die Musiker aber auch darum, selbst nicht vorverurteilt zu werden.

Auf diese Vorverurteilungen kam bei "Illner" auch Nida-Rümelin zu sprechen. "Die Regeln des Rechtsstaates, die Unschuldsvermutung: Das ist nicht irgendwie ein juristisches Spiel", sagte der Philosoph in der Talkrunde. Man könne Dinge ablehnen und widerlich finden, fuhr er fort, der Rechtsstaat würde aber verhindern "dass Volksstimmungen durchschlagen".

Nida-Rümelin betonte mit Blick auf Lindemann: "Es gibt erst mal Unschuldsvermutung." Anschließend müssten Gerichte solche Vorwürfe klären. Er sagte deutlich, es existiere keine Berechtigung dazu, "an die Stelle des Rechtsstaats zu treten und zu sagen: 'So, jetzt nehmen wir das mal in die Hand.'"

Der Philosoph betonte dann erneut die Rolle des Rechtsstaates in einem solchen Prozess. "Canceln, entlassen, Sanktionen verhängen" müsse der institutionellen Struktur der Demokratie anvertraut bleiben. Er mahnte:

"Sonst erodieren die Grundlagen, und zwar sehr schnell auch von rechts."

Statement löst Diskussionen aus

Vor allem für seine Aussagen zur Unschuldsvermutung bekommt Nida-Rümelin gerade auf Twitter jede Menge Zuspruch. "Schlimm, dass etwas eigentlich Selbstverständliches eingefordert werden muss", heißt es in einem Kommentar. "Danke Professor Nida-Rümelin, dass Sie besonnen die Prinzipien des Rechtsstaats hochhalten und verteidigen", freut sich ein anderer.

Doch es gibt auch Gegenstimmen. "Die Unschuldvermutung gilt wenn, dann genauso für die vermeintlichen Opfer. So lange nichts Gegenteiliges bewiesen ist, gibt es keinen Grund sie der Lüge zu bezichtigen", gibt eine Person zu bedenken.

Nachtrag der Redaktion: Die Staatsanwaltschaft Berlin hatte im Juni nach den Vorwürfen gegen Till Lindemann Ermittlungen aufgenommen. Diese wurden Ende August eingestellt. Die Auswertung der Beweise habe keinen hinreichenden Tatverdacht ergeben, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Den entsprechenden Artikel findet ihr hier.

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