Die Pop-Punker von Blink-182 befinden sich gerade auf Welt-Tournee, diesen September machten sie dreimal Station in Deutschland: Die Fans in Köln, Berlin und Hamburg durften sich über Konzerte der Kultband freuen. Tatsächlich erfüllte das Trio die Erwartungen – nicht zuletzt, was frivole Sprüche auf der Bühne betrifft.
Zwar war die Stimmung in Hamburg am 17. September insgesamt prächtig, doch an einer Stelle kassierte der Sänger und Bassist Mark Hoppus Buh-Rufe aus dem Publikum. Offenbar hat er diesmal mit seinen pikanten Ansagen ein wenig übertrieben.
Anzügliche Gags stehen bei den Shows von Blink-182 an der Tagesordnung, immer wieder spielen sich Sänger Mark Hoppus und Gitarrist Tom DeLonge zwischen den Songs die Bälle zu – sogar eine Toiletten-Anekdote über Toms Mutter gehört zum Programm.
Wenn es darum geht, rhetorisch auszuteilen, machen die Musiker nicht einmal vor ihren eigenen Fans halt. So erklärte Mark Hoppus dem Publikum in Hamburg nach Angaben von "Tag24" frei heraus:
Erst am Vortag hatten Blink-182 in der Hauptstadt gespielt, vor dem Konzert ging sogar eine La-Ola-Welle durch die Mercedes-Benz-Arena – was den Seitenhieb des Sängers am Sonntag umso frecher wirken lässt.
Pubertäre Penis-Witze wurden in den Gesangspausen natürlich ebenfalls abgefeuert – hierfür musste sich Hoppus dann kurzzeitig Buh-Rufe anhören.
Jedoch werden während der aktuellen Tour immer wieder auch ernste Töne angeschlagen. So thematisiert Mark Hoppus bei jedem Auftritt seine zurückliegende Lymphdrüsenkrebs-Erkrankung und spricht in dem Zusammenhang offen über die Depressionen, die er durchlebte.
Mit dem Track "Adam's Song" hatte er bereits eine frühere schwierige Lebensphase verarbeitet. Während der Show lässt er die Fans wissen: "Diese Band und diese Tour und ihr alle habt mein Leben ein zweites Mal gerettet!"
Hamburg war die letzte Deutschland-Station von Blink-182 im Laufe der aktuellen Tour. Zwischenzeitlich schien der Europa-Teil der Tournee am seidenen Faden zu hängen, nachdem die Band drei Shows absagen musste. Der Grund: Drummer Travis Barker reiste aufgrund eines familiären Notfalls für wenige Tage zurück in die USA. Bei den Fans hatte sich in den vergangenen Tagen Frust breitgemacht, da ein offizielles Statement zum weiteren Ablauf auf sich warten ließ.
In Antwerpen konnte die Tour schließlich fortgesetzt werden. Travis Barkers Ehefrau Kourtney Kardashian ist hochschwanger und musste sich einer Not-Operation unterziehen. Mittlerweile sind sie und das ungeborene Kind wohlauf. Möglicherweise wird die Tour aber erneut unterbrochen werden müssen, wenn der Schlagzeuger der Geburt beiwohnen will.