Es steht vor der Tür, das Stadtfest in Halle an der Saale, um das es einige Diskussionen gibt. Der Grund: Auf dem Fest, das Ende August stattfinden wird, soll es auch einen musikalischen Act geben. Dabei handelt es sich um eine Rammstein-Coverband.
Der geplante Auftritt der Band, die sich Völkerball nennt, sorgt für Empörung. Hintergrund sind die seit Monaten bestehenden heftigen Anschuldigen gegen Rammstein-Frontmann Till Lindemann. Gegen Lindemann hat die Staatsanwaltschaft Berlin mittlerweile ein Ermittlungsverfahren eingeleitet.
Einige Menschen versuchen, den Auftritt von Völkerball zu verhindern. Nun hat sich der Bürgermeister der Stadt Halle an der Saale zu Wort gemeldet. Er stellt klar: "Die spielen definitiv."
Bürgermeister Egbert Geier äußerte sich zu dem geplanten Auftritt bei einer Pressekonferenz, in dessen Rahmen das Programm des halleschen Laternenfests vorgestellt wurde. "Wir stehen im engen Kontakt mit der Band. Sie hat sich nichts zu Schulden kommen lassen. Es gibt keinen Grund, den Vertrag zu kündigen", sagte Geier zu dem geplanten Völkerball-Auftritt.
Auch die Stadtverwaltung erklärte gegenüber dem Portal "Halle Spektrum" bereits, dass gegen die Band Völkerball keine Vorwürfe vorliegen würden. Der Vertrag mit der Coverband sei bereits am 14. April abgeschlossen worden – also zu einem Zeitpunkt, bevor die Vorwürfe gegen den Rammstein-Musiker bekannt wurden.
Einige Menschen positionieren sich klar dagegen, dass auf dem Stadtfest eine Coverband von Rammstein auftreten soll. Die grüne Stadträtin Luna Möbius und weitere Personen forderten in einem offenen Brief an die Stadt und den Mitteldeutschen Rundfunk, der an den Feierlichkeiten beteiligt ist, die Absage des Auftritts.
"Jeder Auftritt einer Cover- oder Tribute-Band lebt davon, die Aura des Originals mit auf die Bühne und unter das Publikum zu bringen", heißt es in dem Brief etwa. Die Unterzeichnenden fordern die Stadt darin auf, sich für einen alternativen musikalischen Act zu entscheiden.
Nachtrag der Redaktion: Die Staatsanwaltschaft Berlin hatte im Juni nach den Vorwürfen gegen Till Lindemann Ermittlungen aufgenommen. Diese wurden Ende August eingestellt. Die Auswertung der Beweise habe keinen hinreichenden Tatverdacht ergeben, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Den entsprechenden Artikel findet ihr hier.