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Bushido äußert Verdacht: Rapperinnen-Disses bei Major-Labels unerwünscht?

Bushido bezog zu Labels und einem zensierten Diss auf Twitch Stellung.
Bushido bezog zu Labels und einem zensierten Diss auf Twitch Stellung.Bild: Screenshot / Twitch / Bushido
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Badmómzjay-Diss zensiert: Bushido äußert Verdacht – "Haben richtigen Stress gemacht"

17.02.2022, 18:07
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Bushido hält Major-Labels für überflüssig – das machte der Ersguterjunge-Gründer nun in einem seiner Twitch-Streams deutlich. Auslöser dafür, dass der Rapper überhaupt über Labels gesprochen hat, war ein neuer Song von Juri. Den Track "Königshaki" hörte Bushido ebenfalls im Stream, wobei ihm insbesondere eine Zeile direkt aufgefallen ist.

Juri rappt darin: "Große Ambitionen, ich kenne keinen Bullen, Badmómzjay bläst und wirft mit Gang-Signs rum..." In dem Part ist der Name der Rapperin teilweise zensiert. Badmómzjay wiederum gehört zu den erfolgreichsten Künstlerinnen Deutschlands, sie schaffte es kürzlich unter anderem auf den Ingame-Soundtrack von FIFA 22.

Nicht besonders kreativ erschien dagegen Juris Diss gegen sie – Bushido wunderte sich aber vor allem über die Zensur. Auf Twitch äußerte er schließlich einen Verdacht dazu und riet seinen Rap-Kollegen, sich nicht an Universal oder Sony zu binden.

Bushido zeigt Unverständnis für zensierten Diss gegen Rapperin

Direkt nach dem Durchhören von "Königshaki" ist Bushido noch die betreffende Diss-Zeile im Gedächtnis geblieben. Verwundert äußerte er auf der Livestream-Plattform: "Ich frage mich: Warum hat er Badmómzjay überhaupt zensiert?" Seine Fans im Chat mutmaßten daraufhin, dass das Major-Label, bei dem sowohl Juri als auch Badmómzjay gesignt sind, eventuell ein Mitspracherecht bei misogynen Zeilen wie der aus dem Track haben könnte.

Bushido führte den Gedanken fort: "Wegen Universal darf man jetzt nicht mehr dissen... Ich hab's schon bei einem anderen Künstler mitbekommen, mit dem ich echt auch viel zu tun hatte. Der jetzt auch am Freitag released hat." Da gab es offenbar eine ähnliche Diskussion um den Songtext. Der Berliner erklärte zu Universals angeblichen Vorgaben zu Disses gegen die betreffende Rapperin:

"Da hab ich auch mitbekommen, dass die wohl richtigen Stress gemacht haben als es darum ging, dass Badmómzjay gedisst wird. Ich versteh das gar nicht, ich krieg das überhaupt gar nicht auf die Kette. Wieso und warum anscheinend immer nur bei Badmómzjay? Also hat man da dann irgendwie so einen pädagogischen Auftrag plötzlich bei Universal oder wie?"

Am wenigsten verstehe Bushido allerdings, dass sich die männlichen Künstler darauf einlassen würden. "Was soll denn dann passieren alter? Bringen die dann die Musik nicht raus? Oder sagen dir dann, man kriegt 10.000 Euro weniger Vorschuss?", fragte er sich laut. Zu seinem Unverständnis trug außerdem bei, dass es keine Beschränkungen bei Disses gegeben habe, als er selbst noch bei Universal gesignt gewesen sei.

Ob sich Juri allerdings tatsächlich wegen seines Labels zur Zensur entschieden hat, ist unklar. Er selbst äußerte sich zur Thematik noch nicht.

Bushido hält Major-Labels für überflüssig

Warum Bushido schließlich Major-Labels sogar gänzlich überholt findet, machte er im Anschluss deutlich. Sie seien laut seiner Ansicht schlichtweg nicht mehr notwendig: "Ich glaube, es wäre viel schlauer, wenn die Künstler ihr eigenes Ding machen würden." Immerhin hätten die Verantwortlichen "keinen großen Plan von Hip-Hop", in diesem Zusammenhang sei ihnen politische Korrektheit eben auch wichtiger, als Disses, die im Rap-Game nun einmal dazugehörten.

Im Vertrieb habe sich außerdem einiges getan, es gehe nicht mehr darum, möglichst viele CDs zu verkaufen, sondern um Streams und Fan-Boxen. Es gebe laut Bushido nun also genügend Wege abseits der Labels und der Prozente, die an sie abgegeben werden müssen, um die eigene Musik an den Hörer zu bringen: "Meiner Meinung nach lohnt sich das überhaupt gar nicht zum Vertrieb zu gehen", zog der 43-Jährige ein vernichtendes Fazit in Richtung Universal und Sony.

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Bushido würde neue Künstler auf seinem Label willkommen heißen. Bild: imago images / Future Image

Man müsse "lediglich" als Künstler die erste Albumphase ohne Vorschuss durch ein Label überstehen, anschließend komme "das Geld rein". Er sei sowieso immer bereit dazu, neue Acts für sein eigenes Label Ersguterjunge an Bord zu holen, Rapper könnten sich einfach per Mail an ihn wenden.

Gleichzeitig wolle er aber auch nicht Newcomern reinreden, sie sollten selbst wissen, wie sie ihre Karriere starten wollen. Fraglich ist es tatsächlich auch, ob es eine gute Idee wäre, Musik über Bushidos Label zu vertreiben – neben ihm selbst ist der einzige gesignte aktuelle Künstler Animus.

Durch den laufenden Großprozess in Berlin gegen seinen ehemaligen Geschäftspartner Arafat Abou-Chaker und drei seiner Brüder, bei dem er als Nebenkläger und Zeuge aussagt, dürfte er momentan zudem wenig Zeit haben, sich um die Geschicke seines Labels zu kümmern.

(cfl)

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