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"Zukunft": RAF Camora verrät Gründe für plötzliches Comeback-Album

Bonez MC & RAF Camora live auf dem Deichbrand Festival 2019 auf dem Seeflughafen Cuxhaven/Nordholz. Wurster Nordseek
2019 verkündete RAF Camora das Ende seiner Musikkarriere unter dem bestehenden Künstlernamen. Jetzt ist er aber zurück.Bild: IMAGO / Future Image
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RAF Camora verrät Gründe für sein plötzlich veröffentlichtes Comeback-Album "Zukunft"

16.07.2021, 11:5716.07.2021, 16:03
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Sein bisher letztes Album "Zenit" sollte einen Schlussstrich unter das "Kapitel als Künstler RAF Camora" setzen. 2019 hatte der Rapper seinen Rückzug aus dem Musikgeschäft, zumindest unter dem derzeitigen Namen, verkündet und damit eine absolute Erfolgsgeschichte für beendet erklärt.

Völlig überraschend hat der Wiener Rapper in der Nacht von Donnerstag auf Freitag ein vollständig neues Studioalbum mit dem Titel "Zukunft" veröffentlicht – vorerst ohne Musikvideo. Einige Größen aus der Deutschrap-Szene wie Ufo361 haben ebenfalls Parts auf der Platte.

Geplant war das Comeback allerdings nicht. Im Gegenteil: es ist die Folge eines Krisen-durchzogenen Jahres für den Wiener. "Alles scheiße gelaufen, ich hatte Beziehungsstress, mein Großvater ist gestorben, der eine riesige Persönlichkeit für mich ist, ich habe mit dem Buch gekämpft, es war ein sehr dunkles Jahr", gibt er in einem Interview mit der "GQ" zu.

Sein Comeback-Album hat RAF Camora facettenreich produziert. Er arbeitete mit Künstlern der 187 Strassenbande, Ahmad Amin, den er Anfang des Jahres 2020 bei seinem Label "Andere Liga" unter Vertrag nahm, und auch mit dem italienischsprachigen Musiker Ketama126 zusammen. Wer nicht zu hören ist, ist Bonez MC, mit dem Camora in der Vergangenheit erfolgreich auf ihren vielfach ausgezeichneten Alben "Palmen aus Plastik" und "Palmen aus Plastik 2" zusammenarbeitete.

Wer genau aufgepasst hat, bekam den ersten Hinweis auf das neue Album bereits Anfang Juli. In Wien tauchte in der Zeit ein Plakat auf, dass den Schriftzug "RAF Camora lebt" präsentierte. Und auch in seiner kürzlich erschienenen Autobiografie "Der Pakt" sind das seine letzten Worte. Erst am Donnerstagnachmittag lichtete sich dann der Nebel um das mysteriöse Comeback. Rapper wie Ufo361, Juju und Bonez MC kündigten die Veröffentlichung um 00.00 Uhr auf ihren Instagram-Kanälen an.

"Musste mein Leben ändern": RAF Camora über seine Pause im Lockdown

Seine Rückkehr zur Musik, das neue Album – die Idee kam in einer dunklen Zeit, in Dubai wurde sie real. Fluchtartig ist RAF Camora in das Wüstenemirat geflogen. Durch Zufall traf er auf einen österreichischen Produzenten, mit einem Musikstudio. Jeden Abend habe er dort an seinem Album gearbeitet. Er berichtet: "Jeden Abend, wenn ich es gehört habe, habe ich Adrenalin bekommen. Bei 'Zenit' hatte ich das nicht. Das war irgendwie verkopft." Es war das Signal, "dass ich mein Leben ändern musste". Und das, obwohl sein eigentlich letztes Album in Deutschland Goldstatus und Österreich sogar Platinstatus erreichte.

Eine wichtige Erkenntnis für den Rapper war aber, dass er sich menschlich immer weiter von der Kunstfigur RAF Camora entfernt hatte. "Ich hab 2019 Songs auf der Bühne performt von 2016, 'Ohne mein Team', und habe mich gefragt, ob ich noch der von damals bin", erinnert er sich. "Gleichzeitig der Erfolgsdruck", fährt der Rapper, der mit bürgerlichem Namen Raphael Ragucci heißt, fort. Der Moment, in dem er den Wert seiner Musik an der Antwort der Fans bemessen wollte, war für ihn ein Grund für das Karriereende. Dann "bist du eigentlich kein Künstler mehr".

Der Erste, der von seinen spontanen Plänen, wieder Musik zu machen, erfuhr, war Bonez MC. Mit ihm hat RAF Camora die erfolgreichste Zeit seiner Musikkarriere bestritten. "Wir kommen beide noch aus dem Punk und aus dem Grunge und wir verstehen uns sehr gut, haben die gleichen Ansichten", erzählt er. Aber: "Bonez hat nie verstanden, warum ich dieses Kreuz auf die Musik gesetzt habe."

Der Schlussstrich war aber genau das, was der Rapper in dieser Zeit gebraucht habe. Für das neue Release hat sich RAF Camora nach einer langen und schwierigen Zeit vor allem eine Sache vorgenommen: "Dieses Mal will ich es genießen".

(vdv)

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