Die Festival-Saison ist quasi im Schlussspurt. Auch wenn viele große Events wie Rock am Ring, Hurricane oder Deichbrand schon stattgefunden haben, stehen noch immer einige größere und kleinere – in jedem Fall aber: beliebte – Festivals an.
Dementsprechend dürfen sich Fans von Dosenbier, Campen, Adrenalin und, ach ja, Musik weiterhin darauf freuen, dass nach einem langen Sommer endlich ihr heißersehntes Wochenende ansteht. Auch Ende August und bis weit in den September rein bieten sich Outdoor-Musikevents an – zumindest, wenn es nach den Temperaturen geht.
Dennoch ist das Wetter dann doch ein ständiger Gefahrenherd, der Festivals an den Rand des Abbruchs zu bringen droht. Das sah man 2023 beim Wacken und vor einigen Wochen beim Hurricane. Nun droht erneut ein Festival, ins Wasser zu fallen.
Derzeit finden in England das Reading Festival und das Leeds Festival statt. Beide Veranstaltungen sind als eine Art Tandem miteinander verbunden. Genau wie in Deutschland beim Southside und Hurricane treten bei den bei den englischen Festivals die gleichen Künstler:innen und Bands am gleichen Wochenende jeweils ein Mal in Reading und ein Mal in Leeds auf der Bühne.
Auch in diesem Jahr stehen im Line-up absolute Weltstars wie Fred again, Lana del Rey, Skrillex oder Liam Gallagher. Doch bereits zum Start des Wochenendes bringen Regenmassen den Festivalmotor zum Rosten.
Wie unter anderem der "Mirror" berichtet, trifft der Sturm Lilian die Veranstaltung hart. Neben heftigem Regen sind auch Sturmböen ein großes Problem für die Camper:innen und die Veranstalter. Diese warnten am Freitagvormittag auf X:
Wer sich noch nicht auf dem Festivalgelände befindet, wurde zudem darum gebeten, seine Ankunft zu verschieben. An oberster Stelle stehe die Sicherheit der Gäste.
Noch viel kurioser ist ein anderes Statement auf dem X-Account. Nachdem erklärt wurde, dass das eigentliche Festivalgelände noch nicht, wie geplant, um 11 Uhr geöffnet wird, schoben die Veranstalter nach: "Die BBC-Radio-1-Bühne haben wir heute jedoch definitiv verloren und es wird keine Auftritte auf ihr geben. Auch die Aux-Bühne haben wir heute verloren, auf der es keine Auftritte geben wird."
Die Bühnen wurden "verloren"?! Wer nun vermutet, dass die wahre Bedeutung der Message in der Übersetzung von Englisch auf Deutsch verloren gegangen ist, liegt daneben. Denn auch die Festivalbesucher:innen vor Ort zeigen sich verwirrt.
Gegenüber dem "Mirror" zeigte sich einer von ihnen genervt vom unklaren Statement der Veranstalter: "Sie sagen, sie hätten die Bühne 'verloren' oder so. Was ist passiert? Was soll das bedeuten? Das haben sie nicht erklärt." Vielleicht fliege die Bühne auch durch die Gegend.
Auch wenn davon nicht auszugehen ist: Was definitiv durch die Gegend flog, waren am Freitag diverse Zelte von Besucher:innen, wie Videos auf Social Media zeigen. Immerhin gab es am Freitagmittag eine kleine Entwarnung. Ein Ende des Sturms sei laut der Veranstalter in Sicht. Später wurde dann bekannt gegeben, dass die ersten Auftritte am Nachmittag folgen.
Und auch für die Gäste beruhigte sich Lage allmählich. Während auf Aufnahmen schon recht früh Sonnenschein zu sehen war, nahm am Nachmittag auch der Wind an Geschwindigkeit ab.
Für diejenigen, dessen Zelt und Gepäck den Sturm überlebt hatte, konnte das Festival also endlich richtig losgehen.