Kool Savas kann, ohne mit der Wimper zu zucken, als eine Deutschrap-Legende bezeichnet werden: Seit Mitte der Neunziger ist der Berliner in der Szene aktiv und beliebt. Zu seinem musikalischen Schaffen gehören dabei nicht nur sechs Studioalben, von denen das letzte namens "Aghori" im vergangenen Jahr erschienen und auf der Eins der Charts gelandet ist, sondern auch unter anderem über 70 Singles, sieben Kollabo-Alben und zehn Mixtapes. Über 1,3 Millionen Tonträger hat er bis dato verkauft.
Klar, dass Newcomer im Rap-Game ihm auch immer wieder ihre eigene Musik zukommen lassen, damit er einschätzen kann, ob sie Potenzial haben oder nicht – und im besten Fall mit dem Savas-Prädikat noch ein Plattenvertrag dabei herumkommt. Auch ein Rapper namens Kobra, der auch unter dem Namen Tornado bekannt ist, versuchte neulich sein Glück, konnte aber mit dem ehrlichen Feedback plötzlich gar nichts mehr anfangen.
Kool Savas zeigte neulich auf Social Media, was für Nachrichten ihn erreichen. Im Falle von Kobra habe er sich sogar extra die Zeit genommen, um sich seinen Song anzuhören. Begeistert war der 47-Jährige davon allerdings nicht, wie er ihn und seine Community wissen ließ. Er schrieb ihm ein wenig schroff, aber dennoch irgendwie konstruktiv:
Dennoch wünsche Savas ihm "weiterhin alles Gute und viel Erfolg." Obwohl sich Kobra extra an den Rap-Star gewandt hat, forderte er diesen dazu noch auf, seinen Song an Sido weiterzuleiten. Der könne doch seinen Style verstehen, im Gegensatz zu Kool Savas. Der Bitte kam der "Brachland"-Interpret sogar nach, Sido reagierte seinerseits aber noch nicht darauf – und wird nach Savas' Einschätzung seine Zeit womöglich auch nicht mehr dafür aufbringen.
Die Antwort von Kobra, der für die öffentliche Plattform und die Weiterleitung an Sido eigentlich auch dankbar sein könnte, lautete allerdings: "Ich weiß nicht, wie vielen Menschen du noch den Traum zerrissen hast, mit deiner hinterlistigen Art." Kool Savas zog daraufhin drastische Konsequenzen für die Zukunft.
Der Rapper ergänzte nämlich, dass er keine Lust mehr habe, sich Newcomer-Songs anzuhören. Er wünsche einfach allen mit ihrer Musik viel Erfolg, "egal wie unterirdisch es auch sein mag." Denn, so fügte er vermutlich leicht sauer hinzu, von ihm aus könne "jeder so beschissene Musik machen, wie er möchte." Er wolle einfach nicht mehr nach seiner Meinung über Social Media gefragt werden.
Inwiefern man künftig noch etwas von Kobra zu hören oder sehen bekommen wird, bleibt abzuwarten. Zumindest das für das Rap-Business nötige Selbstbewusstsein scheint er bereits zu besitzen.
(cfl)