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Bad Bunny: Keine Konzerte in den USA aus Angst vor ICE-Razzien

FILE - Bad Bunny performs during the iHeartRadio Music Awards in Los Angeles on March 17, 2025. (AP Photo/Chris Pizzello, File)
Bad Bunny hat sich in der Vergangenheit schon mehrfach politisch geäußert.Bild: Invision / Chris Pizzello
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Angst vor Razzien: Bad Bunny spielt keine Konzerte in den USA

Er füllt Stadien auf der ganzen Welt, doch ausgerechnet in einem der größten Musikmärkte überhaupt bleibt es still. In den USA wird es vorerst keine Live-Auftritte von Bad Bunny geben.
11.09.2025, 15:0711.09.2025, 15:07
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Der puerto-ricanische Superstar hatte in den vergangenen Jahren für ausverkaufte Shows in den Staaten gesorgt. Nun spricht der Musiker offen über seine neueste Entscheidung und nennt dafür einen Grund, der weit über Musik hinausgeht.

Aus Sorge vor groß angelegten Razzien der US-Einwanderungsbehörde ICE plant der Musiker keine Konzerte auf dem US-Festland.

Bad Bunny, mit bürgerlichem Namen Benito Antonio Martínez Ocasio, macht klar: Die Entscheidung ist keine Abkehr vom amerikanischen Publikum. "Ich war oft in den USA, die Konzerte waren immer großartig", betont der Künstler.

Angst vor Razzien: Bad Bunny verzichtet auf US-Tour

Besonders der Austausch mit der dort lebenden Latino-Community habe ihn geprägt, ergänzt er im Gespräch mit dem Musikmagazin "iD".

Doch angesichts der politischen Lage in den Vereinigten Staaten wolle er kein Risiko eingehen: "Wir haben uns ernsthaft gefragt: Was, wenn die ICE plötzlich vor der Konzerthalle auftaucht?"

Was ist die ICE?

Die Immigration and Customs Enforcement (ICE) ist eine US-Behörde, die dem Heimatschutzministerium unterstellt ist. Ihr Aufgabenbereich umfasst unter anderem Abschiebungen und die Durchsetzung von Einwanderungsgesetzen.

In den vergangenen Monaten sorgte die Behörde durch groß angelegte Razzien für Schlagzeilen, häufig direkt in Wohnvierteln oder sogar an öffentlichen Orten.

Seit Januar 2025 sind nach Angaben der "New York Times" über 60.000 Personen im Zuge solcher Einsätze festgenommen worden, darunter auch mehrere US-Staatsbürger:innen, deren Aufenthaltsstatus zunächst fälschlich angezweifelt wurde.

Bad Bunny teilt politische Statements

Für Bad Bunnys kommende Welttournee "Debí tirar más fotos" – benannt nach seinem aktuellen Album – bedeutet das: keine Stationen in US-Städten. Stattdessen konzentriert sich der Künstler auf internationale Stopps, etwa in Lateinamerika, Europa und seinem Heimatgebiet Puerto Rico.

"Leute aus den USA können ja auch hierherkommen, wenn sie möchten", so Bad Bunny. Puerto Rico gehört zwar politisch zu den USA, ist jedoch kein Bundesstaat. Dort zu spielen, ist also eine naheliegende Lösung.

Der 30-Jährige zeigt sich zunehmend politisch, besonders im Umgang mit den US-amerikanischen Menschen mit Migration. Im Juni veröffentlichte er auf Instagram ein Video, das eine ICE-Kontrolle in Carolina, Puerto Rico, dokumentiert. Sein Kommentar: "Die sitzen da in ihren RAV4s und stören Leute bei der Arbeit."

Mit mehr als 49 Millionen Fans allein auf Instagram hat Bad Bunny eine enorme Reichweite. Diese nutzt er, um Aufmerksamkeit auf Missstände zu lenken. In seinem Musikvideo zur Single "Nuevayol" zeigt er eine puerto-ricanische Flagge an der Freiheitsstatue.

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