Am Donnerstagabend war auf dem Radiosender Bayern 3 eine Livesendung mit Matthias Matuschik zu hören, die großes öffentliches Aufsehen erregte. Der Moderator sprach im Verlauf der Show über ein Cover des Coldplay-Hits "Fix you", das von der südkoreanischen Band BTS stammt. Wie sich schnell herausstellte, hat Matuschik für diese neue Version absolut nichts übrig und dementsprechend harsch fiel seine Kritik aus.
Unter anderem bezeichnete er die Band als "irgendein Scheißvirus, wogegen es hoffentlich bald ebenfalls eine Impfung gibt", womit er aus Sicht vieler Zuhörer eindeutig eine Grenze überschritten hat. In sozialen Medien wurde ihm Rassismus vorgeworfen und auf Twitter trendete bald "#Bayern3Racist". Nun entschuldigte sich Bayern 3 in einem offiziellen Statement für die Äußerungen und auch Matuschik meldete sich zu Wort.
"Ich weiß, welchen Radiosender ich von nun an nicht mehr hören werde!", lautete nur eine von vielen aufgebrachten Reaktionen auf Matuschiks Worte. Der Moderator nannte BTS beispielsweise auch "kleine Pisser" und äußerte, die Mitglieder sollten "in Nordkorea Urlaub machen, für die nächsten 20 Jahre".
Jetzt bekundete der Sender in einer längeren Stellungnahme, dass Matuschik mit seinen Äußerungen niemandem zu nahe treten wollte. Im Wortlaut heißt es:
Schon in der Sendung schien es, als wollte der Moderator die späteren Rassismus-Vorwürfe abwenden, denn er betonte auch, ein Auto aus Südkorea zu besitzen, das "die geilste Karre überhaupt" sei. Gelungen ist ihm das aber offenbar nicht. Bayern 3 verweist in seinem Statement allerdings auch auf Matuschiks "Engagement in der Flüchtlingshilfe" sowie seinen "stetigen Einsatz gegen Rechtsextremismus". Beides würde zeigen, dass ihm "Fremdenfeindlichkeit und Rassismus in jeder Form absolut fernliegen."
Weiter heißt es dann: "Dies hat er auch in der angesprochenen Moderation versucht darzustellen, ändert aber nichts daran, dass viele von euch seine Äußerungen als verletzend oder rassistisch empfunden haben. Dafür entschuldigen wir uns in aller Form. Wir werden das Thema mit Matthias und dem Team in den nächsten Tagen nochmal ausführlich aufarbeiten."
Später ergänzte Bayern 3 die Ausführungen noch und erklärte: "Wir entschuldigen uns in aller Form für die Äußerungen von Moderator Matthias Matuschik in seiner Livesendung. Es ist nicht akzeptabel, mit welchen Worten er sich über die Band BTS geäußert hat. Und sowohl er selbst als auch wir von Bayern 3 wissen, dass es nicht ausreicht, wenn man Dinge eigentlich anders gemeint hat. Wenn Aussagen von vielen Menschen als beleidigend oder rassistisch empfunden werden, dann waren sie es auch."
Der Sender wies allerdings auch darauf hin, dass der Moderator und seine Familie mittlerweile "massiv bedroht" würden und bat darum, die Diskussion auf einer sachlichen Ebene zu halten.
Auch von Matuschik liegt zwischenzeitlich ein Statement vor. Darin nimmt er gleich vorweg: "Es tut mir sehr leid und ich möchte mich aufrichtig entschuldigen." Er räumt ein, es sei falsch gewesen, die Nationalität der Musiker von BTS ins Spiel zu bringen. "Sie zu erwähnen und den Zusammenhang mit einem Virus herzustellen, war komplett daneben", versichert er. Und weiter:
"Ich habe einen großen Fehler gemacht, aus dem ich lernen werde. I am really sorry", lautet sodann sein Fazit.
(ju)