Am Karsamstag wollten viele Menschen offenbar lieber einen spannenden Krimi als große Show-Unterhaltung im TV sehen.
Während das ZDF mit "Friesland" den Tagessieg einfuhr, hatte sowohl Das Erste mit der "Beatrice Egli Show" als auch RTL mit dem "Supertalent" Probleme, ein breites Publikum zu erreichen.
Dabei fiel vor allem "Das Supertalent" durch einen teils streitbaren Unterhaltungsfaktor auf.
Der Schweizer Musiker Enrico Lenzin sorgt mit einer ungewöhnlichen Darbietung für Aufmerksamkeit. Mit einem langen Blasinstrument interpretiert er Popsongs wie "Shape of You" von Ed Sheeran.
Dieter Bohlen kommentiert die Performance mit zweideutigen Sprüchen. "Ich bin ganz ehrlich: Ich hatte schon schönere Gefühle, wenn jemand geblasen hat", lautet sein Fazit.
Auch die übrige Jury kann Lenzin nicht weiterhelfen – trotz eines amüsanten Moments, als Jurorin Ekaterina Leonova beim Ausprobieren keinen Ton herausbekommt, Tony Bauer hingegen schon.
Immerhin sorgt Ekaterina Leonovas Bemerkung "Du kannst besser blasen als ich!" für ein wenig Erheiterung.
Dennoch: "Das Supertalent" verharrte laut "DWDL" auf dem schwachen Niveau der Vorwochen. Nur 1,60 Millionen Personen schalteten ein.
In der jüngeren Zielgruppe reichte das gerade einmal für einen Marktanteil von 8,7 Prozent – ebenfalls enttäuschend für den Kölner Sender.
Die Stimmung spiegelte sich im Übrigen auch bei Social Media. "Die Jury ist genauso unterhaltsam wie die Moderatoren, wenn ihr versteht, was ich meine", schrieb ein Zuschauer auf X.
Für Beatrice Egli bedeutete der Samstagabend sogar einen deutlichen Rückschlag: Ihre Musikshow erreichte lediglich 2,10 Millionen Menschen. Das sind so wenige wie nie zuvor bei einer Ausstrahlung im Hauptprogramm.
Damit blieb die Show deutlich hinter Formaten wie den "Schlagerchampions" von Florian Silbereisen zurück, die in der Vergangenheit deutlich höhere Quoten erzielen konnten.
Beim ZDF sah die Lage ganz anders aus: Mit dem Krimi "Friesland" konnte das Zweite zur Primetime ein großes Publikum binden. 6,11 Millionen Menschen sahen zu, was einem starken Marktanteil von 28,6 Prozent entspricht.
Ein Blick auf die Tagesmarktanteile zeigt: Kein großer Privatsender konnte sich zufrieden zeigen. Besonders RTL blieb mit nur 6,7 Prozent beim jungen Publikum hinter den Erwartungen. Vox schnitt mit 6,5 Prozent vergleichsweise solide ab, während ProSieben (6,4 Prozent) und Sat.1 (5,5 Prozent) mit schwacher Daytime zu kämpfen hatten.