Harald Glööckler, Dieter Bohlen, Kai Pflaume und das Schlager-Duo "Die Amigos". Stefan Raab arbeitete sich in den letzten Wochen in seiner Show "Du gewinnst hier nicht die Million bei Stefan Raab" immer wieder an denselben Personen ab.
Auch Florian Silbereisen wurde regelmäßig zur Zielscheibe für Raabs Witze, so auch in der neuesten Folge von "DGHNDM", die seit Mittwoch auf RTL+ abrufbar ist.
Raab knöpfte sich direkt zu Beginn seiner Sendung Silbereisens ARD-Show "Adventsfest der 100.000 Lichter" vor und zeigte den Eröffnungssong des Traumschiff-Kapitäns. "Ich hatte Gänsehaut. Oder wie heißt das, wenn das Essen wieder zum Mund rauskommt?", lästerte Raab.
Und weiter: "Ich wollte die Sendung komplett schauen. Deshalb hatte ich mir noch einen Schuss Morphium gesetzt. Damit ich das nicht in vollem Bewusstsein erleben muss."
Aus seinem Dämmerschlaf sei er erst wieder erwacht, als er im Gespräch zwischen Silbereisen und dessen Gast Thomas Gottschalk plötzlich seinen Namen gehört habe. Daraufhin zeigte Raab den entsprechenden Ausschnitt aus dem "Adventsfest der 100.000 Lichter".
Gottschalk erzählte Silbereisen, dass er Raabs Show besucht und dort Werbung für seinen Instagram-Account gemacht habe. 20.000 neue Follower habe er dadurch gewonnen.
Woraufhin Gottschalk wieder ausdrücklich auf seinen Account hinwies und Silbereisen eine Wette anbot: "Ich bin mal gespannt, ob du den Raab schlägst und ob es bei dir 25.000 werden." Silbereisen nahm die Vorlage gerne auf und stichelte gegen Raab: "Wir versuchen es mal. Und dann schauen wir, was rauskommt. Auf jeden Fall gucken heute mehr zu."
Ob Silbereisen damit einen wunden Punkt getroffen hat? Einem kürzlich veröffentlichen Bericht von "DWDL" zufolge ist "Du gewinnst hier nicht die Million" auf dem Quoten-Tiefpunkt angekommen.
Die 10. Folge von "DGHNDM", in der Raab vor zwei Wochen mit bösen Witzen über Ricarda Lang und Age-Shaming für Schlagzeilen gesorgt hatte, wurde demnach nur 200.000 Mal gestreamt.
Zum Vergleich: Die erste Folge der Show wurde noch 800.000 Mal auf RTL+ abgerufen, danach zeigte die Tendenz fast stetig nach unten. Silbereisens "Adventsfest der 100.000 Lichter" sahen am Samstag in der ARD dagegen fast 4,5 Millionen Menschen.
"Bei dir gucken vielleicht mehr zu. Aber weil sie zu schwach sind zum Abschalten", lästerte Raab in Richtung Silbereisen und machte wieder Mal einen Witz auf Kosten von älteren Menschen.
Dass Raab gerne austeilt, aber nicht so gut einstecken kann, ist keine neue Erkenntnis. "Was ist los? Ich habe ihm doch gar nichts getan?", brüllte er mit gespielter Empörung und einem Grinsen im Gesicht: "Florian Silbereisen hat mich gedisst. Aus heiterem Himmel greift der Aggressor mich an."
Was natürlich nicht der Wahrheit entspricht. Raab hatte in den letzten Wochen ordentlich gegen Silbereisen ausgeteilt. Immer wieder machte er sich über Traumschiff-Ausschnitte lustig und griff nochmal das unrühmliche Vorkommnis aus dem Jahr 2010 auf, als Silbereisen am Glühweinstand eines Passauer Weihnachtsmarktes randaliert hatte.
"Ich tue immer nur Gutes zum Wohle der Unterhaltung. Aber wenn Florian Silbereisen Krieg will, kann er Krieg haben", kündigte Raab martialisch an und man darf gespannt sein, wie diese Fehde weitergeht.
Immerhin gerieten die ersten 15 Minuten der Show, in denen sich Raab an Silbereisens Adventsfest abarbeite, unterhaltsamer als die oft sehr zähen Stand-ups der letzten Wochen.
Im Anschluss widmete sich Raab dann wieder seinen Lieblingsthemen, die er Woche für Woche aufgreift. Glööcklers Format "My Style Rocks", die RTL-Senioren-Kuppelshow "Golden Bachelor" und dann noch ein paar Witze für die Das-wird-man-ja-wohl-noch-sagen-dürfen-Fraktion.
Dafür kam ihm die Meldung gerade recht, dass in der ARD-Tagesschau die Begrüßungsformel "Guten Abend, meine Damen und Herren" gestrichen wurde. Künftig werde zu Beginn "Guten Abend, ihr Rundfunkgebührenopfer" gesagt, vermutete Raab und bediente ein beliebtes Thema an Stammtischen und in den Kommentarspalten der sozialen Medien.
Während das Stand-up also insgesamt wenig Neues bot, ist es auch nach zwölf Sendungen immer noch ungewohnt, dass sich "Du gewinnst hier nicht die Million" nach der Hälfte der Sendezeit in ein komplett anderes Format verwandelt.
Im Stil von "Schlag den Raab" wird gezockt, diesmal standen Axtwerfen und das Abbauen und Verstauen von Camping-Ausrüstung auf dem Programm.
Die Kandidaten Patrick und Meik schlugen Raab in beiden Disziplinen. Patrick musste aber trotzdem mit 1000 Euro nach Hause gehen, weil er in der darauffolgenden Quizrunde scheiterte. Meik steht bei 1000 Euro und darf in der nächsten Woche weiterzocken.
Während sich bei "Schlag den Raab" die Duelle oft über Stunden hinzogen, kommt bei "DGHNDM" die Stimmung des ProSieben-Klassikers nicht auf, weil einfach zu kurz gespielt wird und die Kandidat:innen zu schnell wechseln. Außerdem fehlt bislang der Kitzel der versprochenen Millionen-Summe.
In den zwölf Shows gewannen alle Kandidat:innen zusammen gerade mal 13.000 Euro. Die Macher der Show scheinen das Motto "Du gewinnst hier nicht die Million" etwas zu wörtlich zu nehmen.