Am Samstag ging die sechste Staffel von "The Masked Singer" zu Ende. Nach insgesamt sechs Ratewochen waren die Finalisten eigentlich so gut wie enttarnt: Dabei waren noch die Discokugel, der Dornteufel, der Ork und das Zebra. Gerade letzte Maske warf allerdings noch Fragen auf. Anke Engelke stand Hoch im Kurs, ebenso wie Ella Endlich.
Die Tipps des Rateteams, dieses Mal bestehend aus Rea Garvey, Ruth Moschner und Gast Riccardo Simonetti, sorgten allerdings teilweise wieder für jede Meng Aufregung. So vermutete Rea unter dem gestreiften Tier die Sängerin Ilse DeLange – die kann es aber aus einem bestimmten Grund nicht sein, der schon seit Wochen klar ist. Die Fans stellten das immer wieder mit fiesen Seitenhieben gegen eine RTL-Show heraus.
Zum absoluten Show-Super-GAU sollte es aber am Ende kommen, als einem Promi auf der Bühne noch vor der offiziellen Enthüllung die Maske vom Kopf fiel.
Zunächst sorgte aber das Rateteam selbst für Verwirrung beim Publikum: Alexander Klaws, der die letzte Staffel "The Masked Singer" gewonnen hatte, saß dieses Mal nicht als Rategast hinterm Pult, sondern tanzte zu Beginn auf der Showbühne und schlich anschließend immer noch verkleidet um das Rateteam und im Studio herum.
Warum man sich statt für Klaws im Finale für Simonetti entschieden hatte, erschloss sich den Zuschauern nicht wirklich. Schnell wurde unter anderem vermutet, dass sich der einstige "DSDS"-Sieger noch von seinem Peinlich-Auftritt als Jesus in dem RTL-Musikspektakel "Die Passion" erholen müsse:
Damit sollten die Bemerkungen in Richtung RTL aber noch nicht vorbei sein. Auch nach dem ersten Auftritt des "The Masked Singer"-Abends ging es fleißig damit weiter.
Zunächst war das Zebra an der Reihe und Rea vermutete neben Anke eben auch Ilse DeLange unter dem Kostüm. Der Tipp erübrigt sich jedoch, da Ilse am gleichen Abend, zur gleichen Zeit in einer anderen Liveshow saß: Bei "DSDS". Das stellten auch etliche Zuschauer heraus und stichelten gegen die Castingshow:
Es ist lange nicht das erste Mal, dass recht unsinnige Tipps von den Promis genannt wurden, so vermutete Rea unter anderem Annalena Baerbock unter der Discokugel. Aber auch Riccardo Simonetti bekleckerte sich nicht unbedingt mit Ruhm: Er tippte beim Dornteufel auf Sänger Sasha – der als Dinosaurier verkleidet die vierte Staffel vor einem Jahr gewann. Doppelt wurde bislang aber niemand als Kandidat eingeladen, auch wenn das Promifeld für "The Masked Singer" langsam aber sicher kleiner wird.
Als erste Maske erwischte es im Finale den Ork: Die Gestalt wurde von den Zuschauern nach der ersten Gesangsrunde rausgewählt. Das Kostüm verwirrte Woche für Woche sowohl Zuschauer als auch das Rateteam, weil die sich darunter befindende Sängerin jedes Mal in einer anderen Sprache sang: Italienisch, Türkisch und im Finale sogar Isländisch.
Moderatorin und Schauspielerin Nora Tschirner kam schließlich zum Vorschein und erklärte den clever ausgefeilten Plan hinter der vielsprachigen Performances. Sie wollte nämlich auf gar keinen Fall von Rateexpertin Ruth Moschner enttarnt werden, was am Ende gelang. Sogar in den Proben habe sie nur Spanisch oder Englisch gesprochen. Nora habe sich gedacht:
Es stellte sich aber weiterhin die Frage, ob es im "The Masked Singer"-Finale tatsächlich eine "Die Passion"-Reunion geben würde: Neben Alexander Klaws war Ella Endlich als Zebra weiterhin im Gespräch, für den Dornteufel war der Top-Tipp Mark Keller. Allesamt spielten Rollen in der gelinde gesagt mäßig aufgenommenen Religionsgeschichte.
Sollte der Dornteufel am Ende gewinnen und sich darunter tatsächlich Mark Keller befinden, würde es so zu einem witzigen Bild kommen, denn so ganz können die Mitwirkenden ihre "Die Passion"-Rollen in den Augen der Zuschauer noch nicht ablegen. Mark spielte in der RTL-Show ausgerechnet Judas, Klaws, der immerhin den Pokal überreichen durfte, verkörperte Jesus:
Die Spannung um dieses witzige Bild mit einer Menge Meme-Potenzial hielt sich weiter, denn als nächstes musste die Discokugel gehen. Wenig überraschend befand sich tatsächlich Jeanette Biedermann unter der Maske. Die ehemalige "GZSZ"-Schauspielerin zeigte auch bereitwillig das Innere ihres Kostüms, das vergleichsweise geräumig war. Riccardo Simonetti setzte anschließend wohl zum amüsantesten Spruch des Finales an:
Widersprechen konnte und wollte da wohl leider niemand.
Das grandiose "Die Passion"-Bild ergab sich am Ende nicht ganz. "Jesus" alias Alexander Klaws durfte nicht "Judas" alias Mark Keller, der in der Tat aus dem Dornteufel stieg, den Pokal überreichen, sondern "Maria" alias Ella Endlich. Kurz nach der Bekanntgabe der Siegerin kam es allerdings zu einer Pannen-Premiere: Das Zebra freute sich (zu diesem Zeitpunkt noch maskiert) so sehr über den Sieg, dass glatt der Kopf von den Schultern fiel – und zwar viel zu früh. Moderator Matthias Opdenhövel versuchte die Situation noch zu retten:
Doch da war die letzte Überraschung trotz eines schnellen Kameraschwenks schon passé: Die braunen Haare, die kurz zu sehen waren, verrieten Ella endgültig. Dass nach dem Fauxpas und vor der Enthüllung noch einmal Werbung kommen musste, erzürnte die Zuschauer nur noch mehr.
Das "Die Passion"-Wiedersehen war durch die Sängerin aber dennoch perfekt. Dass ausgerechnet drei Protagonisten der RTL-Show bei "The Masked Singer" auftraten, machte die sechste Ausgabe aber wohl kaum besser. Auch die Quoten, die erstmals in der Geschichte der Staffeln nie die Drei-Millionen-Marke knackten, zeigen deutlich: So langsam ist das Konzept einfach überholt.
(cfl)