ARD: Maria Furtwängler musste sich für intime Szene überwinden

Für "Bis zur Wahrheit" nahm Maria Furtwängler eine herausfordernde Rolle an.bild: NDR/Boris Laewen/Roland Stuprich

Maria Furtwängler spricht über Masturbationsszene in ARD-Film

Jennifer Ullrich

Folgen

Triggerwarnung: Im folgenden Text werden sexualisierte Gewalthandlungen geschildert, die belastend und retraumatisierend sein können.

Am 20. November zeigte die ARD zur Primetime das Drama "Bis zur Wahrheit". Der Film beschäftigt sich mit der Frage, was eine Vergewaltigung beim Opfer und dessen Umfeld auslösen kann und bedient damit ein sehr ernstes Thema. In der Hauptrolle ist Maria Furtwängler zu sehen.

In einem Interview offenbart die Schauspielerin, was ihr die Rolle emotional abverlangte. Dabei geht es auch um eine besonders intime Szene, in der ihre Filmfigur masturbiert.

Maria Furtwängler: Schlechte Erfahrungen an Filmsets

Die von Maria Furtwängler gespielte Protagonistin wird in "Bis zur Wahrheit" nach einer Sommerparty vom Sohn ihrer besten Freundin im Swimmingpool vergewaltigt. Ihr malträtierter Körper ist in einer Szene zu sehen, in der sie am Morgen danach Beweisfotos schießt.

Maria Furtwängler hat in beruflichem Kontext schon persönlich schlechte Erfahrungen mit Männern gemacht, dabei geht es um unangemessene Kommentare. Im Interview mit "Bild" offenbart sie: "Da hört man sich dann so Sprüche an wie: 'Wir sind doch das fahrende Volk ... hab' dich doch nicht so ...' Ich war so überfordert damit und auch so perplex."

Im Nachhinein habe sich die Schauspielerin dann gefragt, "warum ich diese Männer, die sich hinter der Bühne oder am Filmset übergriffig verhalten haben, nicht sofort in die Schranken gewiesen oder ihnen eine geschmiert habe".

Intime Szene in ARD-Film "Bis zur Wahrheit"

Bei den Drehs zu "Bis zur Wahrheit" musste Maria Furtwängler für eine Masturbationsszene an ihre Grenzen gehen. "Das zu drehen war nicht einfach und hat mich viel Überwindung gekostet. Ohne meine großartige Regisseurin Saralisa Volm hätte ich das so nicht hinbekommen", ist die 58-Jährige überzeugt.

Obwohl man keine nackte Haut sehe, sei "die Szene sehr intim". So sei es der Darstellerin auch hinterher nicht leicht gefallen, sich die fertige Szene anzuschauen. Weiter gibt sie zu bedenken: "Ich glaube eine Frau, die masturbiert, ist im deutschen Fernsehen deutlich seltener zu sehen als ein masturbierender Mann. Und in meinem Alter schon gleich gar nicht."

Wer die Ausstrahlung von "Bis zur Wahrheit" im linearen Programm der ARD verpasst hat, wird jetzt noch in der Mediathek fündig. Hier kann das Drama als Stream abgerufen werden.