Anna Burkhardt produziert Torten aus Wurst. Was für Stefan Raab Grund genug war, Burkhardt zur neuesten Ausgabe seiner RTL-Show "Du gewinnst hier nicht die Million" am Mittwoch einzuladen.
Gemeinsam mit Elton stellte der gelernte Metzger unter Burkhardts Anleitung eine Wursttorte her und probierte die Kreation aus Zwiebelmett. Während Raab die Torte dekorierte, verstrich die Zeit.
Eine knappe Viertelstunde vor dem Ende der Sendung ließ Elton fünf Personen in der ersten Reihe des Publikums Stücke der Wursttorte probieren.
Dass diese Personen hinter roten Buzzern saßen, überraschte und warf gleichzeitig Fragen auf.
Waren sie die Kandidat:innen der Show? Sollte doch noch um die Million gezockt werden? Warum waren sie bis zu diesem Zeitpunkt komplett ignoriert worden? Und welche Rolle war eigentlich Elton in der Show zugedacht?
Statt Quizrunden und Spielen wurde nun aber der zweite Teil eines Einspielfilms gezeigt, in dem Raab bei einem Konzert von Geiger David Garrett aufgetreten war.
"Wir haben uns ein bisschen verzettelt, durch die ganze Tanzerei und diesen ganzen Krempel hier…", erklärte Raab, als die Sendung wenig später vorbei war.
Den Kandidat:innen versprach er, sie erneut einzuladen. "War ein bisschen viel Getanze und ein bisschen viel Maibaum. Manchmal steckt man nicht drin", meinte der Showmaster weiter.
Mit "ein bisschen verzettelt" war das Konzept der neuesten Ausgabe von "DGHNDM" tatsächlich treffend beschrieben.
Seit Monaten kämpft die Show mit fallenden Quoten, zuletzt traten Promis in zwei Specials in Spielen gegen den 58-Jährigen an, was aber auch nicht den erhofften Erfolg brachte.
Diesmal wurde nun der Teil mit den Spielen geskippt und das offensichtlich sehr kurzfristig. Elton, der wohl ursprünglich für die Rolle des Spielleiters verpflichtet worden war, kam nicht über den Kurzauftritt mit der Wursttorten-Macherin hinaus, die Kandidat:innen schmorten die komplette Sendung hindurch völlig unbeachtet hinter ihren Buzzern vor sich hin.
Der Eindruck, dass "Du gewinnst hier nicht die Million" mit hektischen Maßnahmen, Specials und kurzfristigen Änderungen des Konzepts gerettet werden soll, verstärkt sich von Woche zu Woche.
Auch am Mittwoch war die Show wieder ein Special, das Motto "Tanz in den Mai" wirkte ziemlich an den Haaren herbeigezogen.
Der Teil der Sendung, in dem Raab Kuriositäten aus dem TV-Programm zeigt, wurde immer wieder unterbrochen, Raab tanzte mit dem Profis Malika Dzumaev, Renata Lusin und Massimo Sinató aus "Let's Dance" verfrüht in den Mai.
Einen wirklichen Mehrwert für "DGHNDM" hatten diese kurzen Auftritte nicht, die Tanzprofis verschwanden nach ihren Auftritten genauso plötzlich, wie sie erschienen waren.
Die zweite Besonderheit des Specials war eine Mission außerhalb des Studios, auf die der sichtlich überraschte Publikumsgast Robin mit Thorsten Legat geschickt wurde.
Robin sollte seiner Verlobten Polina einer rheinischen Tradition folgend einen Maibaum vor die Tür stellen und wurde dabei von dem früheren Profifußballer begleitet.
Vor zwei Wochen war der Auftritt Legats beim Promi-Special viel zu kurz ausgefallen, nun war ihm offensichtlich eine größere Rolle zugedacht. Doch diesmal ging wieder etwas schief.
"Meinen Maibaum haben sie mir umsonst aufgestellt. Bis ich gemerkt habe, es ist ein Handymast", kalauerte Raab zu Beginn der Show. Zu diesem Zeitpunkt hatte er wohl noch nicht damit gerechnet, wenig später tatsächlich Probleme mit dem Empfang zu haben.
Während Legat mit Robin in einem Van unterwegs zu dessen Zuhause war, rief ihn Raab mehrmals per Videocall an. Doch das Bild fror immer wieder kurz ein, Legat war teilweise kaum zu verstehen.
Das Duo stellte den Baum trotzdem problemlos auf und war noch vor dem Ende der Sendung zurück im Studio, wo Robins Verlobte Polina wartete.
"Thorsten, das hast du sehr gut gemacht", begrüßte Raab Legat zurück. "War nicht schwer", antwortete Legat, der mit seinem wenig originellen Auftrag unterfordert wirkte.
Es war das Ende einer Show, die ziemlich improvisiert wirkte. An deren Konzept herumgebastelt wird, während sie im Hauptprogramm läuft. Fast wie bei einem kaputten Auto, das repariert werden soll, während es auf der Autobahn fährt.
Für die kommende Woche kündigte Raab ein weiteres Special zur Papstwahl an, "Du gewinnst hier nicht die Konklave" soll die Show dann heißen. Ob er das ernst meint? Man weiß es nicht. Noch eine Frage, die am Mittwoch offenblieb.