Sophie Passmann hat mit einem Text in der "Zeit" für jede Menge Wirbel gesorgt. Die Autorin erklärte darin ihre Einstellung zu Schönheitsoperationen und dass Frauen ständig dafür kritisiert werden, ihr Aussehen zu optimieren, während es gleichzeitig von ihnen erwartet wird.
"Ich mag es nicht, wenn Menschen überrascht davon sind, dass ich Schönheitseingriffe nicht grundsätzlich ablehne, es ist in meinen Augen nur eine Weiterführung der sexistischen Idee, dass nur Frauen, die es nötig haben, Wert auf ihr Äußeres legen, als sei Eitelkeit der letzte Ausweg für Frauen, die anders nicht durch die Welt kommen", sagt sie.
Und sie beschreibt auch, wie oft Frauen selbst Schönheitsoperationen bei anderen kritisch gegenüberstehen. "Dieselben Frauen, die Tage vorher noch auf Instagram ein Frisurentutorial wollten oder meinen glow lobten, waren plötzlich enttäuscht von mir", stellt sie fest. Sie weist auch darauf hin, dass attraktive Frauen bessere Jobs mit mehr Gehalt bekommen würden, während Männer sie gleichzeitig für weniger kompetent hielten.
Anschließend erklärt sie die Doppelmoral: Während manche Form von Schönheitsoptimierung geradezu von Frauen erwartet wird, wird eine andere Form ständig kritisiert.
"Ich gebe Geld aus für das Färben von Augenbrauen und Lacke für die Nägel, dauerhafte Haarentfernungen und Gesichtsbehandlungen zur Minimierung von Rötungen", schreibt sie in dem Beitrag für die "Zeit" weiter. Dann fährt sie fort:
Sophie ist der Meinung, dass Frauen ohne diese Optimierungen mitunter gar nicht gesellschaftlich akzeptiert werden würden. "Meiner Erfahrung nach ist die Gegenleistung von Männern, die man als Frau für Attraktivität bekommt, meist schlicht und ergreifend ein Mindestmaß an Respekt, und zwar nur dann, wenn man einer bestimmten Idee von Attraktivität entspricht", lautet ihr Fazit.
Frauen haben also gar keine andere Wahl, als ihr Aussehen ständig zu optimieren und werden genau dafür ständig kritisiert. Für ihre These bekommt Passmann nun jede Menge Reaktionen und wehrt sich deutlich.
Auf Instagram wird Sophies Text auch am Tag nach der Veröffentlichung noch heftig diskutiert. "Ich finde es schrecklich, dass immer mehr Frauen mit Reichweite erst ein bisschen was über Feminismus schreiben und im nächsten Atemzug ihre Schönheits-OPs damit rechtfertigen", kritisiert eine Kommentatorin.
Dass Sophie ihrer Meinung nach Lippenfiller oder Botox mit Nagellack gleichssetzt, findet sie gefährlich. Zwar seien Menschen grundsätzlich widersprüchlich und niemand die perfekte Feministin. Die Kommentatorin gibt aber auch zu bedenken:
Dafür bekommt sie jede Menge Zuspruch.
Viele Menschen in den Kommentaren sind mit Sophies Take zu dem Thema offenbar überhaupt nicht einverstanden. "Also ist Frau ohne Botox nicht schön? Ich bin mittlerweile fast 40 und habe Falten. Finde es enorm schwer dagegenzuhalten, nicht zu Botox und Co zu greifen, weil Falten bei Frauen so verpönt sind", stellt eine Kommentatorin fest.
Weil sie auch um Erklärungen gebeten hatte, antwortet Sophie deutlich:
Sophie erklärt anschließend, dass sie mit ihrem Text eigentlich aufzeigen wollte, dass Frauen oft gezwungen werden würden "so zu tun, als würden sie über aussehen gar nicht nachdenken, während es ihnen pausenlos jeden Tag vorgehalten wird." Den Kommentaren nach zu urteilen, ist ihr das allerdings nicht unbedingt gelungen.
Und auch auf andere Kritik an ihrem Beitrag hat Sophie eher wenig Verständnis. Eine Kommentatorin erklärt, dass sie eigentlich ein Fan von Sophie sei, ihren Podcast höre und ein Buch von ihr besitze.
Doch sie stört vor allem etwas an dem Instagram-Post, den Sophie zu dem Beitrag macht. "Aber was gar nicht geht, sind zwei (!) Rechtschreibfehler in dieser kleinen Caption. Nicht bei deinem Beruf! Da hätte ich gedacht, du bist jemand, der alles 2-3x durchliest, bevor er es postet", schreibt sie. Sophie reagiert darauf eindeutig. "Krass, ja, das geht GAR nicht" und versieht den Post mit so vielen Emojis, dass deutlich wird, dass er in jedem Fall ironisch gemeint ist.