"Dancing with the Stars" ist das US-Pendant zu "Let's Dance", und die aktuelle Staffel sorgt national wie international für Furore. Der Grund: Mit Anna Sorokin (auch bekannt als Anna Delvey) nimmt eine verurteilte Straftäterin an dem Format teil. Die Netflix-Serie "Inventing Anna" griff die Geschichte der Hochstaplerin auf und sorgte weltweit für Aufsehen.
Im Oktober 2022 wurde Sorokin aus der Abschiebehaft entlassen, seitdem steht sie eigentlich in New York unter Hausarrest. Die US-Behörden machten offenbar für die Show, die in Los Angeles gedreht wird, eine Ausnahme.
So kommt es, dass sie während der Show eine Fußfessel tragen muss. Trotz ihrer Vorgeschichte wird sie bei ihrer TV-Premiere von der Jury gefeiert.
Am Dienstag legte Anna Sorokin ihren ersten "Let's Dance"-Auftritt hin und sorgte direkt für einen denkwürdigen Moment. Aufgrund ihrer Vergangenheit war ihre Teilnahme im Vorfeld der Sendung stark umstritten.
Nun wird sie als "Socialite" und "Unternehmerin" vorgestellt. Anna Sorokin tanzt gemeinsam mit dem Profi Ezra Sosa, zu Beginn legen sie einen Cha-Cha-Cha zum Hit "Espresso" aufs Parkett. Ein kurioses Detail: Die Fußfessel ist farblich auf den Rest des Outfits abgestimmt.
Der Juror Derek Hough gerät nach der Performance ins Schwärmen. Er urteilt: "Mir fehlen ein bisschen die Worte. Du hast das Talent, eine wunderbare Tänzerin zu sein. Ich bin total überrascht."
Seine Kollegin Carrie Ann Inaba ist ebenfalls angetan. Sie meint: "Als du auf die Tanzfläche gekommen bist, hat sich die Energie in diesem Raum verändert." Zudem richtet sie eine Ansage ans Publikum: Die Zuschauer:innen sollen "dem Ganzen eine echte Chance geben".
Im Einspieler wird bereits klar, dass die Kandidatin ihre kriminelle Vergangenheit hinter sich gelassen hat. "Ich habe meine Strafe abgesessen und 'Dancing With the Stars' ist für mich eine Möglichkeit, eine andere Seite von mir zu zeigen", erklärt Anna Sorokin.
Zwischen 2013 und 2017 gab sie vor, der wohlhabenden Gesellschaft New Yorks anzugehören und erschlich sich Hunderttausende US-Dollar von Hotels, Geschäftsleuten, Banken und auch Privatpersonen. 2019 wurde sie wegen Betrugs zu einer Haftstrafe verurteilt.
Nach ihrer Entlassung saß sie dann erst einmal in Abschiebehaft, da ihr Visum (Sorokin wurde in der ehemaligen Sowjetunion geboren) abgelaufen war. Sorokin ist 2007 mit ihrer Familie nach Deutschland gekommen, machte 2012 ihr Abitur in Eschweiler. Über mehrere Jobs in PR-Agenturen hat es sie von Deutschland, nach Frankreich und schließlich in die USA verschlagen.
