Seit mehreren Wochen gibt es Vorwürfe gegen Rammstein-Sänger Till Lindemann. Vor Kurzem gab es auf deren offizieller Instagram-Seite ein ausführliches Statement dazu. Darin hieß es: "Durch die Veröffentlichungen der letzten Tage sind in der Öffentlichkeit und vor allem bei unseren Fans, Irritationen und Fragen entstanden. Die Vorwürfe haben uns alle sehr getroffen und wir nehmen sie außerordentlich ernst. Unseren Fans sagen wir: Es ist uns wichtig, dass ihr euch bei unseren Shows wohl und sicher fühlt – vor und hinter der Bühne."
Und weiter: "Wir verurteilen jede Art von Übergriffigkeit und bitten euch: beteiligt euch nicht an öffentlichen Vorverurteilungen jeglicher Art denen gegenüber, die Anschuldigungen erhoben haben. Sie haben ein Recht auf ihre Sicht der Dinge. Wir, die Band, haben aber auch ein Recht – nämlich ebenfalls nicht vorverurteilt zu werden." Derzeit befinden sich die Musiker auf Tour, spielen allein in München vier Konzerte. Vor der Show gab es Proteste gegen die Band. Derweil wies Lindemann am Donnerstag Vorwürfe gegen ihn zurück. Vertreten wird er durch die Berliner Rechtsanwälte Simon Bergmann und Christian Schertz.
Nun äußerte sich Oliver Pocher über die Zukunft von Rammstein.
In der neuesten Podcastfolge von "Die Pochers!" sprachen Amira und Oliver Pocher jetzt über die aktuellen Berichte rund um die erfolgreiche Band Rammstein. Die Moderatorin betonte, gewusst zu haben, dass dieses Thema so groß werde. "Es fing klein an und ich habe dir gesagt, warte ab, das wird eine richtig große Welle geben. Ich sage dir, die werden auf kurz oder lang nicht mehr stattfinden", so die 30-Jährige. Der Komiker fand es bemerkenswert, wer sich dazu zu Wort meldete.
Er meinte nämlich: "Es ist dann auch wieder interessant, wie Politiker das Thema für sich nutzen und anfangen, sich daraufzusetzen. Einer von der CDU kommt und sagt: 'Ich wollte eigentlich zum Konzert gehen, aber so geht das nicht.' Dann kommen die Grünen und wollen natürlich sofort irgendetwas verbieten. Dann kommen wieder andere, die jetzt Safe Spaces haben wollen. Die Konzertbesucher brauchen aber in dem Sinne keine Safe Spaces, das ist auch wieder am Thema vorbei."
Zudem merkte er an: "Wir haben einen neuen Begriff gelernt: Row Zero. Das gab es vorher nicht. Mittlerweile wird selbst bei den 'Tagesthemen' und beim 'Heute Journal' darüber debattiert und spekuliert." Wobei nur sehr schwer etwas dazu zu sagen sei, ohne, dass man sich im strafrechtlichen Bereich befinde, betonte er. Der Grund sei, dass die Vorwürfe "so gut wie gar nicht nachweisbar" seien.
Amira erklärte, dass ihre Tendenz sei, den Frauen zu glauben. Ohnehin könne es bei Rockstars, Sängern auf Tour gut vorkommen, dass der Assistent jemand Nettes sehe und nach einem möglichen Treffen mit dem Star frage. Der Komiker meinte dazu, dass es ein schmaler Grat zwischen strafrechtlich relevant und eben nicht sei. Das ist diese Grauzone, die dann auch noch mal interessant ist", erklärte der Comedian.
Auf die Frage hin, ob Amira glaube, dass die Rammstein-Tour komplett gespielt oder vorzeitig beendet werde, meinte sie: "Ich glaube, das werden die vorzeitig beenden." Dies begründete sie mit den Protesten, die sich am Rande der Konzerte abspielen könnten. In München gab es in jedem Fall bereits Menschen, die sich mit Opfern von sexueller Gewalt solidarisierten. Oliver Pocher meinte zum Schluss: "Ich glaube, das könnten die letzten Rammstein-Konzerte gewesen sein."
Darüber hinaus merkte er an: "Es wird wohl eine längere Pause geben. Sie versuchen das sicher noch durchzuziehen, weil es natürlich auch finanziell äußerst lukrativ ist. In München haben sie 250.000 Zuschauer, sie spielen viermal im ausverkauften Olympiastadion, spielen noch mal dreimal im ausverkauften Olympiastadion in Berlin." In jedem Fall sei er gespannt, wie es mit der Band weitergehe. Nun werde das Thema sicherlich "nach jedem Konzert" weiter köcheln, so Pocher.
Nachtrag der Redaktion: Die Staatsanwaltschaft Berlin hatte im Juni nach den Vorwürfen gegen Till Lindemann Ermittlungen aufgenommen. Diese wurden Ende August eingestellt. Die Auswertung der Beweise habe keinen hinreichenden Tatverdacht ergeben, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Den entsprechenden Artikel findet ihr hier.