"Erbärmlich", "bösartig", "gemein", "dumm" – das sind einige der Adjektive, mit denen Oliver Pochers kürzlicher Ausflug auf ein Taylor-Swift-Konzert bewertet wurde. Denn er trug dabei ein Shirt mit Rammstein-Aufschrift. 2023 erhoben mehrere Frauen schwere Vorwürfe gegen Rammstein-Sänger Till Lindemann, die Ermittlungen der Berliner Staatsanwaltschaft wurden jedoch eingestellt.
Die Schriftstellerin Tara-Louise Wittwer teilte einen Instagram-Beitrag, der viral ging, und urteilte im Clip: "Ich finde diese Art von Provokation tatsächlich erbärmlich." Weibliche Fans würden sich bei Taylor Swift sicher und verbunden fühlen, "nur damit irgendein Boomer in einem Rammstein Shirt hingeht, als blatante Provokation".
Ob Oliver Pocher mit seiner Aktion bewusst provozierte oder einfach unbedacht handelte, ließ sich nicht abschließend klären. Mit seiner Reaktion auf die Kritik liefert Pocher nun aber weitere Indizien für erste Option: die pure Provokation.
Der 46-Jährige postete am Dienstagabend in seiner Instagram-Story ein Video, das ihn beim Coldplay-Konzert in Düsseldorf zeigt. Er besuchte die Veranstaltung mit seiner Ex-Frau und Podcast-Partnerin Sandy Meyer-Wölden sowie seinem Freund Mola Adebesi.
Das Video, in dem Pocher seine hämische Antwort auf die Kritik filmte, nahm er jedoch allein auf.
"So, Leute, ich bin hier gerade beim Coldplay-Konzert", erklärt er. "Und ich muss euch sagen, was mich jetzt wirklich hier triggert." Er schwenkt mit der Handykamera daraufhin zu einem weiblichen Fan, der eine Reihe vor ihm steht. Die Frau trägt ein Taylor-Swift-Shirt.
Pocher gibt sich aufgebracht: "Hier, Leute, wirklich: Das ist ein Safe Place (sic!) hier. Da kann sie doch nicht mit 'nem Taylor-Swift-T-Shirt hingehen! Das ist doch wirklich ..." Hier endet das Video. Eine Notiz fasst den Inhalt noch einmal zusammen: "Skandal, ich fühle mich getriggert. Das hier ist ein Safe Place!"
Mit der gespielten Empörung imitiert er die – aus seiner Sicht – unbegründete Entrüstung über sein Rammstein-Shirt. Vergleichbar sind die Fälle natürlich eher nicht. Ein Taylor-Swift-Shirt ist vielleicht mit Kommerz konnotiert, aber eben nicht mit sexueller Gewalt.
Das muss man Pocher natürlich nicht erklären. Er wusste in beiden Fällen, beim Taylor-Swift-Konzert und nun beim Coldplay-Konzert, wohl sehr genau, was er tut.