Ein Herausforderer der besonderen Art hat sich am Sonntagabend TV-Koch Tim Mälzer gestellt. Statt eines Profi-Kochs zog der selbsternannte "Zukunfts-Foodist", Blogger Hendrik Haase gegen den Hamburger in den "Kitchen Impossible"-Ring. Obwohl Mälzer seinem Herausforderer "großes kulinarisches Verständnis" attestierte, unkte er noch vor Beginn des Koch-Duells siegessicher:
In seinen Augen sei Haase "einer dieser Nachhaltigkeitsprediger", der kulinarisch zwar "extrem gebildet" sei, dem es jedoch an handwerklichen Fähigkeiten mangele. Haase selbst bekannte unumwunden:
Und so griff der gelernte Designer auch schnell zu Methoden, die so bei "Kitchen Impossible" noch nicht zur Schau gestellt worden waren. Um die Gerichte, die es nachzukochen galt, festzuhalten, zeichnete er sie in sein Notizbuch. Er sei eben ein "sehr visueller Typ"…
Bei seiner ersten Challenge in Hamburg zeigte er dann jedoch, dass er auch am Herd etwas kann und bereitete in der Küche von Spitzenkoch Thomas Martin geschmorte Ochsenschulter mit Rotwein-Reduktion und einen "Teller mit Kinkerlitzchen" für zehn Personen zu. Weil er Pastinaken- statt Sellerie-Püree anrichtete, sein Fleisch nicht ganz so zart war und auch die Soße nicht an das Niveau des ehemaligen Sternekochs heranreichte, vergab die strenge Testesser-Jury am Ende nur 3,6 von zehn Punkten an Haase.
Von einem der Gäste bekam er dabei sogar knallharte null Punkte verliehen. Das sei bisher erst einmal vorgekommen bei "Kitchen Impossible" so Mälzer. Aus seiner Sicht eine völlig unpassende Aktion. "So eine Wertung gibt man nicht ab!", erklärte der TV-Koch. Es sei ja nicht so gewesen als habe Haase auf den Teller gespuckt.
Wesentlich besser lief es für den Blogger in Albanien. In Bledar Kolas Restaurant "Mullixhiu" scheiterte Haase zwar an der Zubereitung des traditionellen Pfannkuchens Fli. Weil er mit Fisch und Soße jedoch überzeugen konnte, verlieh ihm die Jury am Ende mehr als wohlwollende 7,9 Punkte.
Deutlich weniger fuhr Mälzer bei seiner Herausforderung in Berlin ein. Im Sterne-Restaurant "Coda" sollte er ein raffiniertes Dessert bestehend aus Pekannuss-Eis, Pekannuss-Bisquit sowie süß zubereiteter Aubergine nachkochen.
Moderne raffinierte Küche made in Berlin ist dabei eigentlich so gar nicht Mälzers Ding, wie er immer wieder betont. "Es ist krass, du wirkst relativ sympathisch", rief er Chefkoch René Frank deswegen auch bei der Begrüßung überrascht entgegen. Weil Mälzers Dessert-Teller am Ende etwas "zu gemüsig" schmeckte, verließ er Berlin mit 6,4 Punkten.
Den Sieg gegen Haase erkochte er sich dann aber trotzdem noch! Und zwar mit seiner Performance im Bio-Restaurant "Rose" auf der Schwäbischen Alb. Dort werden – abgesehen von Salz – keine Zutaten verwendet, die mehr als 25 Kilometer weit entfernt entstehen.
So galt es für Mälzer Öl zu pressen, Gemüse zu ernten, Butter und Sahne selbst zu machen und mit Senfsaat statt Pfeffer zu würzen. Das Fluch-Konzert ließ da natürlich nicht lange auf sich warten. "Das ist Peter Lustig aus der Hölle, was ich da machen muss", zeterte sich der TV-Koch warm, zeigte sich am Ende aber doch beeindruckt vom Gesamtkonzept des Familienbetriebs. Neben 8,4 Punkten nahm er auch den Triumph mit nach Hause, dass den Gästen die Zubereitung seiner Honig-Karotten besser geschmeckt hatte als das Original. Sieg mit insgesamt 14,8 zu 11,5 Punkten, schmeckte da besonders süß!