Oliver Pocher und Attila Hildmann begegneten sich zuletzt Mitte Mai bei einer Kundgebung vor dem Berliner Reichstagsgebäude. Der Anlass: Hildmanns Verschwörungstheorien. Pocher wollte den Vegan-Koch persönlich mit dessen Verbreitung von Corona-Verschwörungstheorien konfrontieren, wurde aber von der Polizei zu seinem eigenen Schutz vom Gelände geleitet, bevor eine echte Diskussion entstehen konnte.
Immerhin hatte der 42-Jährige Hildmann noch für seine vegane Lebensweise loben können: "Grundsätzlich finde ich, wenn jemand Veganer ist, ist das eine positive Lebenseinstellung. Ich wüsste nicht, ob ich das könnte."
Doch dann hatte der Koch schnell wieder krude Theorien von sich gelassen. Über Bill Gates sagte er: "Er steckt überall drin. Er ist der größte Geldgeber der Weltgesundheitsorganisation." Derzeit ermittelt die Brandenburger Kriminalpolizei gegen Hildmann. "Wegen der öffentlichen Androhung von Straftaten haben wir Anzeige von Amts wegen aufgenommen", teilte sie auf Twitter mit.
Der Vegan-Koch hatte zudem den ehemaligen Grünen-Politiker Volker Beck mehrfach bedroht. Hildmann sagte auf seiner jüngsten Kundgebung, die über Videos in den sozialen Medien weiter verbreitet wurden: "Wenn ich Reichskanzler wäre, dann würde ich die Todesstrafe für Volker Beck wieder einführen." Daraufhin zeigte Beck ihn an.
Hildmann hat mit seinen Ansichten nicht nur die Polizei, Politiker und Pocher, sondern allgemein viele Kritiker auf den Plan gerufen. Einer von ihnen ist Boxer Ünsal Arik, der dem Koch plötzlich "Prügel" androht. Arik hatte sich in der Vergangenheit auch mit Oliver Pocher angelegt. Wohl ein Grund dafür, dass der Komiker nun überraschend eher Hildmann zur Seite steht.
Der Boxer, der wie Hildmann ebenfalls Veganer ist, drohte ihm in der "Bild": Ich habe ihn angerufen und ihm gesagt, dass ich ihm eine verpasse. Egal, wann und wo ich ihn sehe. Und habe sofort aufgelegt, weil es mich nicht interessiert hat, was er dazu zu sagen hatte." Und weiter:
Auch Pocher und der Boxer haben eine gemeinsame Vergangenheit. Im April hatte Arik ihm ein Anwaltsschreiben zukommen lassen – auch wenn er da noch gar nicht zum Gegenstand von Pochers zahlreiche Promi-Parodien geworden war. Der Betreff lautete: "Wegen Verdachts der Beleidigung und üblen Nachrede." Pocher wetterte damals: "Der eine oder andere Trittbrettfahrer hängt sich jetzt auch noch an mich ran. Hauptsache stattfinden und irgendwie auch eine Meinung zu dem haben, was ich sage. Natürlich hast du Promo komplett nötig."
Und auch die neueste Aktion von Ünsal Arik gegen Attila Hildmann kommentierte Pocher auf Instagram – und nahm den Koch sogar in Schutz:
Schon bei ihrem ersten Krach wütete Pocher hinsichtlich des Anwaltsschreibens gegen den Boxer: "Freie Meinungsfreiheit: Ich dachte, wir sind hier nicht unter Erdogan. Hier darf ich alles sagen, was ich möchte. Satirefreiheit und Pressefreiheit: Wie sieht es denn damit aus? Sie haben nichts, aber Sie schreiben einfach mal einen Brief." Nach Pochers aktuellem Beitrag zu urteilen, scheint es, als ob sich die Wogen zwischen ihm und Ünsal Arik immer noch nicht geglättet hätten.
(iger)