Dieter Bohlen kehrt 2023 zu "DSDS" zurück.Bild: dpa / Henning Kaiser
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2022 fand "DSDS" erstmals ohne Dieter Bohlen statt – nach vielen Jahren erfolgreicher Zusammenarbeit wies ihm RTL den Weg zur Tür. Umso überraschender erschien die Meldung, wonach der Sender den Poptitan 2023 zurück an Bord holt. Die kommende Staffel der Casting-Show soll zugleich die letzte Zeit.
Vorab gab Bohlen dem "Stern" ein ausführliches Interview. Darin blickt er noch einmal auf seinen Rauswurf zurück und stellt klar, dass er sich auch jetzt nicht ändern wird.
Bohlen freute sich über schlechte "DSDS"-Quoten
Florian Silbereisen, Toby Gad und Ilse DeLange bildeten während Bohlens Abwesenheit die "DSDS"-Jury – allerdings nicht sehr erfolgreich, denn die Quoten erreichten Tiefststände. Bohlen offenbart jetzt, dass er sich darüber sogar freute, denn: "RTL hat mir sehr wehgetan." Jedoch stellt der 68-Jährige auch klar:
"Ich bin gleichzeitig kreuzloyal und seit 20 Jahren bei diesem Sender. Mir zeigt das nur, dass die Menschen vor dem Fernseher manchmal klarer sehen als die Leute hinter dem Schreibtisch. Jeder in Deutschland, den ich getroffen habe, jeder, ohne Ausnahme, hat mir gesagt: Warum hat RTL das gemacht?"
Das Gefühl, abgewiesen worden sein, beschreibt Bohlen ganz konkret mit einem Vergleich: "Hatten Sie schon mal eine Freundin, die mit Ihnen Schluss gemacht hat, obwohl Sie sie über alles geliebt haben? So war das für mich." Schließlich habe er im Meeting nur noch "irgendwas gestammelt davon, dass das doch meine zwei Babys sind, dann bin ich aufgestanden und gegangen". Die letzte "DSDS"-Staffel habe er keine Sekunde lang geschaut, denn er sei "kein Masochist".
Mit Pietro Lombardo, Katja Krasavice und Leony bildet Bohlen die "DSDS"-Jury 2023.Bild: RTL / Stefan Gregorowius
Die neue Strategie von RTL lautet, familienfreundlicher zu werden. Auch so lässt sich der zwischenzeitliche Austausch Bohlens, der für seine klaren Ansagen bekannt ist, mit Silbereisen erklären. Mit Blick auf die neue Staffel versichert der ehemalige Modern-Talking-Star aber, sich auf keinen Fall zu ändern: "Ich wäre niemals zurückgekommen, wenn mir irgendwer gesagt hätte, was ich sagen darf und was nicht."
Tatsächlich ist Bohlen überzeugt, über die Jahre hinweg bereits viel freundlicher zu den Teilnehmenden geworden zu sein. Entsprechend ergänzt er im Interview: "Wer von Erniedrigungsfernsehen spricht, hat die letzten Jahre kein 'DSDS' mit Bohlen geschaut. Selbst Carina meinte, netter als ich könne man nicht mehr sein". Als Chef-Juror habe er nun einmal "die Verantwortung, den Kandidaten klar zu sagen, wenn es für sie nicht reicht. Das kann nicht jeder".
Geht "DSDS" doch noch weiter?
Offiziell ist die anstehende Jubiläumsstaffel mit Dieter Bohlen das letzte "DSDS"-Kapitel. An dieser Erklärung von RTL hat der Poptitan jedoch schon leise Zweifel: "Ich glaube, dass das letztendlich die Zuschauer entscheiden werden. Mein Feeling sagt mir, dass es nicht die letzte Staffel sein wird. Kann ich mir nicht vorstellen."
Bohlen will "DSDS" nochmal zum Quotenhit machen.Bild: Florian Ebener/Getty Images
Bezüglich der Quoten hat Bohlen auch schon klare Vorstellungen. "Ich glaube, die 19. Staffel hatte einen Zuschauerschnitt von knapp neun Prozent. Also will ich mindestens 15 Prozent. Und alles über 20 Prozent freut mich richtig", gibt er an. Damit hat er sich jedenfalls ein ambitioniertes Ziel gesetzt.
"Jedes Jahr Dschungelcamp." "Jedes Jahr 'DSDS'." "Jedes Jahr 'GNTM'." "Den Sendern fällt nichts mehr ein." Lange war die Kritik am Privatfernsehen geradezu gebetsmühlenartig, und es stimmt ja auch: Viele Formate laufen seit gefühlt 300 Jahren. Teile des Publikums sind pappsatt, trotzdem kommen die Quoten immer noch irgendwie zusammen.