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Tupac Shakur: Die vielen Theorien um den Tod des Rappers – von Kuba bis zum FBI

Über den Tod von Tupac Shakur wird noch immer gerätselt.
Über den Tod von Tupac Shakur wird noch immer gerätselt.Bild: Universal
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Tupac Shakur: Die vielen Theorien um den Tod des Rappers – von Kuba bis zum FBI

31.07.2023, 12:05
Michael Ebenger
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Wenn man an das Wort "Rapper" denkt, haben viele Hiphop-Fans wohl direkt eine Person im Kopf: Tupac Shakur. Der Rapper aus New York hat sich mit seinem legendären Album "All Eyez On Me" und seinem tragischen Tod im Jahr 1996 unsterblich gemacht.

Sein früher Tod ist bis heute ungeklärt. Regelmäßig rollt die US-Polizei den Fall wieder auf, so wie auch zuletzt, als eine Hausdurchsuchung in der Nähe von Las Vegas stattfand. Ein Täter konnte bis heute nie offiziell ermittelt werden. Aus diesem Grund ranken sich viele Mythen und Verschwörungserzählungen um den Tod des Rap-Stars.

Kuba-Theorie um Tupac Shakur

Laut einer der wahrscheinlich bekanntesten Theorien wurde sein Tod nur vorgetäuscht. Demnach hat sich Tupac irgendwo still und heimlich niedergelassen, genauer gesagt auf Kuba. Hier befindet er sich angeblich mit seiner Patentante und der Aktivistin Assata Shakur, einer der meistgesuchten Frauen der USA.

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Assata Shakur hat sich nach ihrer Flucht aus Amerika 1979 wirklich auf Kuba abgesetzt und politisches Asyl erhalten. Michael Nice, eigenen Aussagen nach ein ehemaliger Sicherheitsmann der Black Panther Party, behauptet, dem Rapper nach dem Attentat am 7. September bei der Flucht aus den Vereinigten Staaten geholfen zu haben.

Demnach soll Tupac zunächst nach Barbados geflüchtet sein, um sich wenig später auf Kuba abzusetzen. Mit Beweisen belegt Nice seine Geschichte nicht. 2018 inszenierte Nice seinen eigenen Tod, nur um ein Jahr später wieder "aufzuerstehen". Damit wollte der Brite angeblich beweisen, dass er den Tod von Menschen inszenieren könne. Es kursieren auch Youtube-Videos, die mutmaßlich beweisen, dass der Rapper auf Kuba ist.

Auch ein Freestyle von Eminem wird von einigen als Beweis für die Kuba-Theorie angesehen. Dort rappt der Mega-Star: "Hiphop ain't the same since Tupac moved to Cuba on us." Dazu muss man jedoch sagen, dass schon einige Rapper seit dem Aufkommen der Theorie Andeutungen dazu in ihren Texten gemacht haben, um sich mit dem Legenden-Status von Tupac zu vergleichen. So rappt Kendrick Lamar auf seinem Song "Element":

"Fake my death, go to Cuba, that's the only option."

Es gibt auch einige Theorien die besagen, dass Tupac sich in einem anderen Land aufhält. Einige glauben, er lebt mit seinem eigentlich auch toten Cousin und Rap-Kollegen Yaki Kadafi in Somalia. Suge Knight Jr., der Sohn des gleichnamigen ehemaligen Label-Chefs, behauptete 2018, Tupac würde jetzt in Malaysia leben. Er präsentierte angebliche Selfies und Videos des Rappers damals in seiner Instagram-Story.

TUPAC RESURRECTION, Tupac Shakur, 2003, c Paramount/courtesy Everett Collection Paramount/Courtesy Everett Collection ACHTUNG AUFNAHMEDATUM GESCH
Das Thema Tupac beschäftigt auch die Behörden weiterhin.Bild: www.imago-images.de / Paramount/Courtesy Everett Collection

Zusätzlich behauptete er in Form eines kryptischen Chat-Verlaufs, die "Illuminaten" würden ihn davon abhalten, mehr zu sagen. Dass Suge Knight Jr. allerdings nicht ganz so glaubhaft wirkte, hatte er damals selbst gemerkt. Er wollte seiner Community versichern, er sei "nicht auf Drogen".

Tupac und die "7 Day Theory"

Eine andere, hartnäckige Verschwörungserzählung bezieht sich auf den Titel des Albums "The Don Killuminati – The 7 Day Theory". Während seiner Zeit im Gefängnis im Jahr 1995 las Tupac einige Werke des italienischen Schriftstellers und Philosophen Niccolò Machiavelli.

Bücher wie "Die Kunst des Krieges" und "Der Fürst" soll sich Tupac Shakur zu Herzen genommen haben. In diesen geht es um strategische Kriegsführung. Kurz vor seinem Tod veröffentlichte Tupac unter dem Pseudonym "Makaveli "Musik, darunter "The Don Killuminati".

Das Cover des Albums zeigt Shakur und ist an Renaissance-Bildnissen der Kreuzigung Jesu Christi orientiert. Hier kommt die so genannte "7 Day Theory" ins Spiel. Wenn man die Buchstaben des Albumtitels umstellt, können sie den Satz "Ok on tha 7th u think I'm dead yet really I’m alive". Die Fans interpretierten das als eine Art Prophezeiung einer Auferstehung wie bei Jesus Christus.

Nicht nur Jesus ist (nach der Bibel) wieder von den Toten auferstanden, sondern auch Machiavelli. Der Philosoph soll einer Legende zufolge seinen Tod vorgetäuscht haben und 18 Jahre später wieder aufgetaucht sein. Die gleiche Raffinesse möchte sich der Theorie nach Tupac aneignen.

Der Rapper soll von der Zahl Sieben besessen gewesen sein, was auch den Titel seines "Makaveli"-Albums erklären würde. Er wurde am 7. September angeschossen, starb sieben Tage später um 4.03 Uhr im Alter von 25 Jahren. Sowohl sein Alter als auch die Uhrzeit seines Todes hat die Quersumme sieben.

18 Jahre später wäre Tupac 43 Jahre alt geworden (ebenfalls Quersumme sieben), sein Geburtstag war der 16. Juni (auch hier Quersumme sieben). Fans der Theorie entnahmen dem Barcode der physischen Version von "The Don Killuminati" das Datum 13. April 2014 (knapp 18 Jahre nach Tupacs Tod), indem sie die Zahlen des Codes umstellten, und legten es als Datum für Tupacs "Auferstehung" fest. Das Problem der Theorie: Tupac ist eben nicht am 13. Juni 2014 "auferstanden".

Wer tötete Tupac Shakur?

Anders als die vorherigen Theorien glauben einige wirklich an den tragischen Tod des Rappers. Jedoch spekulieren viele Fans darüber, wer letztendlich für den Mord verantwortlich war. Das damalige Gangmitglied Orlando Anderson gilt als Hauptverdächtiger, wurde jedoch wegen Mangel an Beweisen nie verhaftet.

Anderson wurde 1998 selbst bei einer Gangschießerei erschossen. Sein Onkel Keefe D behauptete in der Vergangenheit öfter, mit in dem Auto gewesen zu sein, aus welchem die Schüsse auf Tupac gefeuert wurden. Kürzlich durchsuchte die Polizei Las Vegas eines seiner Häuser und stellte mehrere Beweismittel wie Munition und Computer sicher. Zurzeit werden diese auf eine mögliche Verbindung zu dem Mord an Tupac untersucht.

An image of the late rapper and actor Tupac Shakur appears among fans during a ceremony honoring Shakur with a star on the Hollywood Walk of Fame on Wednesday, June 7, 2023, in Los Angeles. (AP Photo/ ...
Um den Rapper ranken sich zahlreiche Mythen, unter Fans bleibt er unvergessen.Bild: Invision / Chris Pizzello

An dieser Story zweifeln jedoch einige Fans: Sie glauben, die eigentlichen Drahtzieher hinter dem Mord sind Tupacs Rivalen The Notorious B.I.G. (welcher selbst wenige Monate später ermordet wurde) und sein Label-Chef Puff Daddy. Die beiden sollen den Mord in Auftrag gegeben haben. Immerhin verband die Lager ein jahrelanger Beef, dessen Höhepunkt mit dem Disstrack "Hit Em Up" eskalierte.

In der Dokumentation "Murder Rap" behauptet der Polizist Greg Kading, langjähriger Leiter der Ermittlungen, dass Puff Daddy den Mord an Tupac in Auftrag gegeben haben soll. Aus Rache habe Suge Knight anschließend den Mord an The Notorious B.I.G. inszeniert.

Andere wiederum behaupten, dass Tupac von der US-Regierung, speziell vom FBI, umgebracht wurde. Als Gründe dafür sehen Anhänger:innen der Theorie, dass Tupac dem FBI ein Dorn im Auge gewesen sein soll. Die Musik des Rappers war sehr politisch und sozialkritisch, ihm wurde eine Nähe zu der marxistisch-leninistischen Politorganisation Black Panther Party zugesagt. Seine Mutter Afeni Shakur war Mitglied der Organisation und soll deswegen jahrelang von dem FBI verfolgt worden sein.

Der Autor Josh Potash schrieb sogar ein ganzes Buch zu dieser Theorie: "The FBI war on Tupac Shakur and Black Leaders". Wenn es nach Potash geht, hat das FBI Tupacs Tod bis ins kleinste Detail durchgeplant. Dafür sollen sie laut dem Autor im Jahr 1994 sogar einen Raubüberfall auf den Rapper inszeniert haben, um die Spannungen zwischen ihm und seinem Langzeitrivalen The Notorious B.I.G. aufrechtzuerhalten.

Sekyiwa "Set" Shakur holds a plaque at a ceremony honoring her brother, the late rapper and actor Tupac Shakur, with a star on the Hollywood Walk of Fame on Wednesday, June 7, 2023, in Los A ...
Tupac wurde posthum mit einem "Walk of Fame"-Stern geehrt.Bild: Invision / Chris Pizzello

Dadurch sollte Tupacs Tod laut der Theorie wie ein "normaler Tod" in einem Bandenkrieg aussehen. Einer der prominenten Anhänger der Theorie ist Tupacs leiblicher Vater Billy Garland. In einem Interview äußert dieser darüber, er glaube nicht, dass der Hauptverdächtige Orlando Anderson irgendwas mit dem Mord an Tupac zu tun hat. Die Regierung habe ihn nur zum Sündenbock erkoren. Garland spricht davon, dass die Regierung Tupac jahrelang verfolgt haben soll und ihm am Abend des 7. Septembers eine Falle stellte.

Herber Rückschlag für RTL: TV-Flop mit Dieter Könnes rutscht immer weiter ab

Im Februar 2023 gab es erstmals das neue RTL-Format "Achtung Verbrechen!" mit Moderator Dieter Könnes zur Primetime zu sehen. Der Sender teilte damals mit, dass "wahre Betrugsfälle mit nachgestellten Filmszenen und enthüllenden investigativen Reportagen genau unter die Lupe" genommen werden. Mit seinen Studiogästen spreche Könnes zudem ausführlich über die Betrugsdelikte und ihre Auswirkungen, hieß es.

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