Kontra K gilt als einer der erfolgreichsten Rapper Deutschlands. Im Jahr 2021 hat er mit "Aus dem Licht in den Schatten zurück" das erfolgreichste Deutschrap-Album des Jahres veröffentlicht. Doch jetzt steht Maximilian Diehn, wie Kontra K bürgerlich heißt, im Verdacht, in Drogengeschäfte verwickelt zu sein.
Nach Informationen des NDR ermittelt die Staatsanwaltschaft Berlin gegen Diehn, der geplant haben soll, mit Drogen in großer Menge zu handeln. Das bestätigte eine Sprecherin der Justizbehörde auf Anfrage.
Um den Verkauf abzuwickeln, habe Diehn ein Mobiltelefon der Marke Encrochat benutzt, bei dem ein eigener Messenger integriert ist. Diese Handys sind besonders unter Kriminellen beliebt und werden von diesen genutzt, um verschlüsselt miteinander kommunizieren zu können.
Kontra K soll im Frühjahr 2020 darüber "etwa 100 Kilogramm Cannabis" bestellt haben, um es in Deutschland "gewinnbringend wieder zu verkaufen". Mehrere Hunderttausend Euro sollen die Drogen wert sein. Nach NDR-Informationen soll das Bundeskriminalamt (BKA) den Rapper über das Passwort seines Encrochat-Accounts identifiziert haben. Er habe dabei den Nutzernamen "massive human" benutzt.
Außerdem wird ihm unterstellt, sich über einen potenziellen Überfall auf einen deutschen Musikmanager unterhalten zu haben. Weshalb er darüber nachgedacht habe, ist unklar. Daraufhin führten Polizeibeamte nach der Identifizierung des Managers im August 2020 ein Gespräch mit dem potenziellen Opfer, um ihn über die mögliche Gefahr aufzuklären.
Für Kontra K dürften die Ermittlungen jedoch nicht überraschend sein: Schon im Juni 2020 hatte der Anbieter der verschlüsselten Handys seine Nutzer:innen davor gewarnt, dass die französische Polizei die Server des Unternehmens gehackt habe. Somit sei die vermeintlich sichere Kommunikation den Franzosen offengelegt worden. Diese teilten die Daten mit dem deutschen BKA.
Bei der Auswertung des Datensatzes gerieten bekannte Persönlichkeiten aus der Musik- und Veranstaltungsbranche in den Vordergrund, darunter Maximilian Diehn alias Kontra K.
Der 35-Jährige hat sich bisher nicht zu den laufenden Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Berlin geäußert. Noch ist geplant, dass seine "Der Sonne Entgegen"-Tour in der kommenden Woche starten soll.