"Gefragt – Gejagt": Die ARD ruiniert gerade eine ihrer besten Sendungen
Aktuell geht bei der ARD ein riskantes Experiment über die Bühne: "Gefragt – Gejagt" verabschiedet sich nicht etwa wie sonst in die Winterpause, sondern läuft vorerst weiter. Dennoch kehrt "Wer weiß denn sowas?" mit Kai Pflaume zurück.
Der Sender löst es damit, "Gefragt – Gejagt" auf den Sendeplatz um 17.10 Uhr zu legen, während "Wer weiß denn sowas?" den begehrten Slot um 18 Uhr ergattert. Seit dieser Woche läuft das neue Programm. Eine der beiden Shows gerät bei diesem Konzept schon unter die Räder, und das kommt so gar nicht überraschend.
Starke Quoten-Einbußen für "Gefragt – Gejagt" in der ARD
Die Quizshow mit Alexander Bommes zog zum Wochenstart lediglich 1,27 Millionen Menschen vor die TV-Geräte, wie bei "DWDL" nachzulesen ist. Für die ARD muss das ein Alarmsignal sein.
Zum Vergleich: Noch zu Beginn der aktuellen Staffel konnte das Format Bestwerte einfahren. Zwischenzeitlich waren 2,08 Millionen Personen mit an Bord, was einem starken Marktanteil von 18,5 Prozent beim Gesamtpublikum entsprach.
Es fehlt also nicht mehr allzu viel, dann hat sich die Zahl innerhalb eines Jahres halbiert. Das muss man erstmal sacken lassen.
Berechtigte Kritik an der ARD
Und das Problem ist hausgemacht. Kritik gab es bereits, als der neue Sendeplatz für "Gefragt – Gejagt" erstmals vermeldet wurde, nach wie vor beschweren sich Quiz-Fans bei Social Media.
Der Hintergrund: Viele werktätige Menschen haben um 17 Uhr noch nicht Feierabend und müssen später auf die Mediathek des Senders ausweichen. (Dass dort zu Beginn der Woche eine Episode kurzzeitig nicht vollständig verfügbar war, macht es sicherlich nicht besser.)
Kritische Kommentare gibt es wie Sand am Meer. Ein wütender Zuschauer schreibt sarkastisch bei Instagram:
Der neue XL-Quiz-Abend im Ersten ergibt allenfalls bei oberflächlicher Betrachtung Sinn. Mit "Gefragt – Gejagt" und "Wer weiß denn sowas?" hat die ARD zwei Show-Juwele an der Hand, die Aussicht auf doppelten Erfolg am Vorabend ist entsprechend verlockend.
Jetzt zeigt sich allerdings: Die Shows müssen auch prominent ausgespielt werden, um nach wie vor die erwünschten Quoten einzufahren. Und offensichtlich macht die Verschiebung um eine Stunde bereits einen großen Unterschied.
Schon jetzt zeichnet sich ab, dass "Gefragt – Gejagt" nachhaltig unter dem 17-Uhr-Sendeplatz leiden könnte, und das wiederum ist natürlich gar nicht im Sinne des Senders – gerade in einer Zeit, in der es an neuen originellen Show-Ideen im TV grundsätzlich mangelt. Vieles deutet auf einen Schnellschuss hin.
Immerhin ist Schadensbegrenzung in Sicht, denn laut ARD-Mitteilung läuft das Quiz-Doppel nur bis Ende des Jahres. Dann dürfte "Wer weiß denn sowas?" vorerst allein übernehmen und "Gefragt – Gejagt" endlich seine Pause antreten – eine Pause, die die Sender-Verantwortlichen hoffentlich zum Nachdenken nutzen.