Die Krebs-Diagnose von König Charles sorgte vor wenigen Tagen für einen großen Schreck-Moment. Der Monarch befindet sich allerdings schon in Behandlung und Camilla versicherte in dieser Woche, ihm gehe es den Umständen entsprechend "sehr gut".
Dennoch haben die neusten Entwicklungen Diskussionen angestoßen, denn es ist nicht abzusehen, wie die Behandlung anschlägt. Zuletzt waren es Camilla und Prinz William, die verstärkt öffentliche Termine wahrnahmen, nachdem auch Kate eine Auszeit einlegt. Sie wurde im Januar am Bauch operiert.
Wie realistisch ist es also, dass König Charles aus gesundheitlichen Gründen formell abdankt und die Krone vorzeitig an seinen ältesten Sohn übergibt? Ein Royal-Experte hat dazu eine klare Meinung.
Der Journalist Robert Jobson ist unter anderem Co-Autor des Buchs "Diana: Closely Guarded Secret". Im Interview mit "The Sun" hält er es für ausgeschlossen, dass der jetzige König abdankt – auch im Hinblick auf die Krebs-Erkrankung.
Ihm sei bewusst, dass eine mögliche Abdankung gerade ein großes Thema ist, doch Jobson gibt zu bedenken: "Wir haben ein Regentschaftsstatut, daher muss niemand abdanken."
Tatsächlich ist im Regency Act von 1937 der Fall geregelt, falls der britische Monarch nicht mehr in der Lage ist, sein Amt auszuüben oder noch nicht das Alter von 18 Jahren erreicht hat. Der amtierende Monarch kann demnach die Macht abgeben, wenn er das Gefühl hat, seinen Pflichten nicht mehr vollständig nachkommen zu können. Dabei behält er seinen Titel.
Auf die aktuelle Situation übertragen heißt das: William kann für Charles öffentliche Auftritte und Aufgaben wahrnehmen, ohne dass ein formeller Machtwechsel stattfinden muss. Eben dies ist für Jobson auch ein realistisches Szenario. Zugleich betont er:
Queen Elizabeth II., die 2022 verstarb, behielt ihr Amt bis zuletzt. Vieles deutet darauf hin, dass dies auch bei Charles so sein wird. Robert Jobson betont allerdings, dass die Erwartungen an den Terminplan des Königs zurückgeschraubt werden müssten.
"Seine Majestät war im vergangenen Jahr unglaubliche 516 Mal im Einsatz, darunter waren 94 Auslandsreisen", erklärt der Autor. Dies lasse sich vorerst wohl nicht aufrechterhalten. "Ich denke, jeder hat zu hohe Erwartungen", meint Jobson.
Dass Charles nicht abdankt, dürfte jedenfalls durchaus auch im Sinne Williams sein. Der Royal-Experte Richard Eden äußerte sich kürzlich im Talk der "Daily Mail" über den Thronfolger: "Er hat es nicht eilig, König zu werden."
Der Prinz von Wales genieße es vielmehr, für seine Kinder da zu sein und insbesondere den künftigen König Prinz George schon einmal anzuleiten.