Prinz Harry und Herzogin Meghan hatten nach ihrem Abschied vom britischen Königshaus große Pläne. Millionen-Deals mit Netflix, Spotify und dem Verlag Penguin Randomhouse sollten ihnen nicht nur finanzielle Unabhängigkeit von den Royals ermöglichen. Das Paar wollte die Gelegenheit auch nutzen, um das eigene Image zurechtzurücken und endlich ihre Geschichte in den eigenen Worten zu erzählen, wie Harry und Meghan immer wieder betonten.
So packte Harry in seinen Memoiren detailliert über das schlechte Verhältnis zu seinem Bruder Prinz William aus. Meghan machte in ihrem Podcast "Archetypes" immer wieder Andeutungen darüber, wie hart das Leben als Mitglied der britischen Königsfamilie für sie gewesen sei.
Sowohl Harrys Buch, als auch der "Archetypes"-Podcast und die Netflix-Serie sorgten für gemischte Kritiken. Für Letztere soll das Paar nun allerdings einen Preis bekommen. Das sorgt für jede Menge Irritationen.
Wie britische Medien berichten, ist Harrys und Meghans Netflix-Serie für einen Preis nominiert – den "Hollywood Critcs Award". Die sechsteilige Serie ist demnach in der Kategorie "Beste Streaming Serie Nonfiction" im Rennen um die Auszeichnung. Und das sorgt vor allem in Großbritannien gerade für jede Menge Spott.
Journalistin Hilary Rose von der "Times" etwa kann gar nicht glauben, dass Harrys und Meghans Serie ausgerechnet in dieser Kategorie einen Preis gewinnen könnte. "Da es keine 'Erinnerungen können voneinander abweichen'-Kategorie gibt, was hätten die Organisatoren auch sonst tun sollen?", fragt sie provokant.
Die Autorin ist überzeugt, dass die Organisatoren des Preises Harry und Meghan vor allem nominiert haben, um der Veranstaltung mehr Aufmerksamkeit zu verschaffen. "Für die Organisatoren von Preisverleihungen ist es ein netter Nebeneffekt davon, H&M zu nominieren, damit ihre Preise wahrgenommen werden." Sie schreibt:
Für sie ist die Nominierung für den "Hollywood Critics Award" absolut nicht gerechtfertig.
In anderen Medien wird nun noch einmal auf einen großen Widerspruch hingewiesen. Denn bereits kurz nach dem Erscheinen der Dokumentation hatte es heftige Vorwürfe gegen Harry, Meghan und die Macher der Serie gegeben. So wurden im Trailer etwa Bilder von Fotografen gezeigt, um zu unterstreichen, wie groß der Medienrummel um das Paar war.
Später stellte sich heraus: Die Bilder stammen von einer Harry-Potter-Filmpremiere und von einem Gerichtstermin von Katie Price und hatten nichts mit den Sussexes zu tun. Dass Harry und Meghan nun in einer Kategorie nominiert sind, die sonst explizit sehr realitätsgetreue Dokumentationen auszeichnet, irritiert viele.
Tatsächlich fällt auf, dass der Award noch relativ neu ist. In diesem Februar wurde er "Awardswatch" zufolge erst zum sechsten Mal überhaupt verliehen. Während Harry und Meghan bei diesem eher unbekannten Preis also durchaus Chancen haben, gehen sie bei einem wichtigen Event leer aus. Bei den Emmys sind sie nicht nominiert.