Die politische Kabarettsendung "Die Anstalt" zählt zu den kontroversesten Formaten im ZDF und sorgt immer wieder für Diskussionsstoff. Die letzte Folge lief am 11. Juli, doch im Anschluss erlebten alle Fans des Formats eine böse Überraschung: Plötzlich war die Show nicht mehr in der Mediathek des Senders aufrufbar. Das ZDF klärte schnell auf und gab einen technischen Grund für das Verschwinden von "Die Anstalt" an.
Die Ausgabe vom Dienstag trägt den Titel "TV Normal" und beschäftigt sich auf humorvolle Weise mit Dingen, die im Zuge zunehmender politischer Korrektheit angeblich nicht mehr gesagt beziehungsweise gemacht werden dürfen. Aufs Korn genommen wird also einmal mehr das konservative beziehungsweise rechte Lager, darunter unter anderem der bayerische Ministerpräsident Markus Söder. Der Name "TV Normal" ist dabei eine Anlehnung an "TV Total".
Im Zuge der linearen Ausstrahlung am Dienstag um 22.15 Uhr hatten 1,39 Millionen Menschen eingeschaltet. Es handelte sich um die letzte Ausgabe von "Die Anstalt" vor der Sommerpause.
Warum die Sendung plötzlich nicht mehr als Stream verfügbar war, wurde nicht auf Anhieb ersichtlich. Gegenüber "DWDL" gab das ZDF aber schließlich an, bei einer Bildeinblendung sei ein falsches Motiv verwendet worden. Weiter hieß es seitens einer Sender-Sprecherin:
Tatsächlich ist der Fehler mittlerweile behoben: Aktuell kann "Die Anstalt" wieder in der Mediathek des ZDF gestreamt werden.
Der österreichische Kabarettist Severin Groebner führte am Dienstag durch "Die Anstalt". Bereits am 8. Juli postete er ein Foto aus dem Studio bei Social Media und schrieb dazu kurz und knapp: "Es wird normal."
Was es mit diesem Satz beziehungsweise auch dem Titel der aktuellen Ausgabe auf sich hat, erklärte der 53-Jährige dann gleich in der Sendung mit Blick auf seine Herkunft: "Für uns sind die Rechten schon lange ganz normal. Wir sind ihnen auf der Reise in die Vergangenheit mindestens 20 Jahre voraus."
Relevant in der Show wurde unter anderem Robert Sesselmann, der erste AfD-Landrat in Deutschland. Spätestens dann, wenn Björn Höcke wahlweise Außenminister oder Bundeskanzler sei, sei so etwas ganz normal, kommentierte Groebner bissig.