Die Krebs-Erkrankung von König Charles versetzte auch Prinz Harry in Alarm-Bereitschaft – obwohl sein Verhältnis zu den übrigen Mitgliedern des Königshauses seit dem Skandal-Interview bei Oprah Winfrey angespannt ist. Der Herzog von Sussex setzte sich kurzfristig in den Flieger nach London, um seinen Vater zu treffen. Allerdings soll das Treffen nur rund 30 Minuten gedauert haben.
In der ABC-Show "Good Morning America" sprach Harry nun erstmals öffentlich über Charles' Krebs-Diagnose – und wurde bei der Gelegenheit emotional.
"Ich habe mit ihm gesprochen. Ich bin in ein Flugzeug gesprungen und bin so schnell wie möglich zu ihm geflogen", rekapituliert der 39-Jährige im TV. Daran, dass ihm seine Familie nach wie vor sehr wichtig ist, lässt er keine Zweifel aufkommen. Vielmehr ergänzt Harry im Gespräch mit Will Reeve:
Harry zeigt sich auch zuversichtlich, dass ausgerechnet Charles' Krankheit dazu beitragen könnte, dass die Familie wieder näher zusammenrückt. Er spricht an der Stelle von der "Stärke des Familienverbunds", die er tagtäglich wahrnehme. Jede Krankheit bringe "Familien zusammen", ist er zudem überzeugt.
Er selbst ist es nun auch, der die Initiative ergreifen möchte. "Ich habe weitere Reisen geplant, die mich durch das Vereinigte Königreich beziehungsweise zurück nach Großbritannien führen werden. Ich werde so oft wie möglich vorbeischauen und meine Familie sehen", kündigt er an.
Die Frage danach, wie er den Gesundheitszustand seines Vaters einschätzt, möchte Harry aber nicht vor laufenden Kameras beantworten. "Das bleibt eine Sache zwischen ihm und mir", stellt er nur klar.
Nach seinem Kurztrip nach England ist Harry derzeit wieder vielbeschäftigt. Er und seine Frau Meghan reisten kürzlich nach Kanada, um sich ein Bild von den Trainingslagern für die ersten Winter Invictus Games zu machen. Der Auftritt wurde kritisch beäugt, genau wie Harrys London-Reise. Immer wieder wird den Sussexes vorgeworfen, es gehe ihnen nur um Außenwirkung und Publicity.
Ein Sprecher des Paars erklärte hingegen gegenüber dem "Mirror": "Sie arbeiten weiterhin und verfolgen die Dinge, an die sie glauben und das, obwohl sie permanent herausgefordert und kritisiert werden. Dieses Paar wird nicht gebrochen werden."
Nun bleibt abzuwarten, ob es wirklich zur großen Aussöhnung kommt. Feststeht jedenfalls: Seinen Bruder William traf Harry in London nicht. Der Prinz von Wales konzentriert sich momentan aber ohnehin ganz auf seine Kinder und Ehefrau Kate. Letztgenannte unterzog sich vor wenigen Tagen einer Bauch-Operation und wird bis mindestens Ostern keine öffentlichen Auftritte absolvieren.