Trump-Besuch in England: Palast ändert Protokoll – "Peinlichkeiten vermeiden"
Donald Trump hat sich zum offiziellen Auftakt seines Staatsbesuchs in Großbritannien auf dem Sitz der britischen Königsfamilie Schloss Windsor eingefunden. Zunächst nahmen der Thronfolger Prinz William und Prinzessin Kate den US-Präsidenten und die First Lady Melania im Empfang.
Später wurden sie von König Charles und Königin Camilla begrüßt. Die anschließende Kutschfahrt fand jedoch nicht so statt, wie es bei Staatsbesuchen üblich ist. Grund dafür sind die Unruhen rund um den Besuch.
Donald Trumps Kutschfahrt verlief anders als gedacht
Denn der Aufenthalt von Donald Trump in Großbritannien stößt auf Widerstand und wird von Demonstrationen überschattet.
Die Kutschfahrt führte beim Besuch von Trump nicht durch Windsor, sondern fand auf dem Gelände des Schlosses statt. Darüber hinaus dauerte die Fahrt kürzer als üblich.
Großbritannien-Korrespondent Arndt Striegler vom Fernsehsender Welt erklärt die Hintergründe: "Vor den Schlossmauern lauern Demonstranten, man will alle Peinlichkeiten vermeiden. Deswegen ist die Kutschfahrt nicht mehr als 10 Minuten statt 25 bis 30 Minuten."
Und weiter: "Das ist alles abgelehnt worden, mit der Begründung, wir können die Sicherheit des Präsidentenpaares nicht garantieren." Diese Änderung sei sowohl vom Weißen Haus als auch vom Palast getroffen worden.
Donald Trump läuft vor König Charles
Dass sich Donald Trump gemeinsam mit König Charles und Melania Trump gemeinsam mit Königin Camilla in verschiedenen Kutschen befanden, begründet der Korrespondent so: "Damen und Herren sitzen in der Kutsche getrennt, es geht um die symbolischen Bilder, die auch in Amerika live zu sehen sind." Insgesamt gibt es somit drei Kutschen, denn William und Kate nahmen ebenfalls in einer eigenen Platz.
Die Nationalhymnen der USA und von Großbritannien ertönten letztlich, als sie im Schlosshof ankamen. Auffällig war, dass Donald Trump im Anschluss vor König Charles an der Garde vorbeilief. Dazu stellte der Korrespondent fest: "Das überrascht mich sehr." Hier könnte es aber auch eine Absprache gegeben haben.
Allerdings kam es schon bei Trumps Besuch 2019 mit Queen Elizabeth zu ähnlichen Bildern, als er das royale Protokoll brach und vor der Königin lief.
Melania Trump leistete sich ebenfalls einen Fauxpas, als sie die Queen umarmte. Aus diesem Fehler hat sie offensichtlich gelernt: Es kam zu keiner erneuten Umarmung bei König Charles.
König Charles und sein Gesundheitszustand
Hinsichtlich von Charles körperlicher Verfassung erklärt Striegler, dass der Palast "keine weiteren Kommentare bezüglich des Gesundheitszustands abgeben" werde. Es sei allerdings bekannt, dass er sich weiterhin in Behandlung befinden würde.
Die Unruhen um den Staatsbesuch dauern derweil an. Die Polizei gab laut der Nachrichtenagentur AFP an, dass es zu vier Festnahmen im Kontext der Protestaktion kam. In London werden am Mittwoch tausende Menschen zu einer Kundgebung gegen Trump erwartet.