Es war das Highlight des Royal-Jahres 2023: die Krönung von König Charles III. und Königin Camilla am 6. Mai in der Westminster Abbey. Staatsoberhäupter aus aller Welt feierten mit den britischen Royals und besonders die Kinder von Prinz William und Prinzessin Kate zogen alle Aufmerksamkeit auf sich.
Doch im Vorfeld war neben Charles selbst vor allem ein anderes Mitglied der Königsfamilie ein großes Thema: Prinz Harry. Der Herzog von Sussex kam ohne seine Frau Herzogin Meghan zur Krönung und flog direkt nach der Zeremonie wieder zurück in die USA, um mit seinem Sohn Archie dessen Geburtstag zu feiern.
Dass das Verhältnis zwischen Harry und dem Rest seiner Familie nach den Enthüllungen in seiner Netflix-Dokumentation und seinen Memoiren extrem angespannt ist, ist schon lange kein Geheimnis mehr. Umso auffälliger ist nun, wie mit Harry in einem Film zur Krönung umgegangen wurde.
Am 26. Dezember zeigt die BBC die Dokumentation "Charles III: Das Jahr der Krönung" und liefert darin ungewohnt intime Einblicke in die britische Königsfamilie. Der Film zeigt nicht nur das Großereignis selbst und lässt verschiedene Royals zu Wort kommen. Er begleitete Charles, Camilla, William und Co auch hinter den Kulissen der Zeremonie.
Der 90-minütige Film zeigt laut dem "Telegraph" etwa eine Szene, in der William und Charles den Kuss üben, mit dem William dem König seine Treue schwört.
Doch bei den Proben dazu läuft nicht alles glatt: William küsst seinen Vater zuerst auf die rechte Wange, obwohl es eigentlich die linke sein sollte. William streichelt seinem Vater daraufhin über das Gesicht und stellt fest: "Deine linke Wange ist besser."
Doch während etwa Prinzessin Anne mit einem Interview auffällt, in dem sie tiefe Einblicke in das Innenleben der Familie und auch zum Tod von Queen Elizabeth II. gewährt, sind ihre Brüder Prinz Edward und Prinz Andrew "nicht zu sehen", heißt es in der Rezension des "Telegraph". William, schreibt das Blatt, habe ein Interview abgelehnt, mit der Begründung, dass er wollte, dass der Fokus des Films bei Charles bleibe.
Und noch etwas anderes fällt laut dem "Telegraph" besonders auf: Harry kommt offenbar in keiner Einstellung vor. Das Blatt schreibt:
Ob das eine bewusste Entscheidung der Produzent:innen war, ist natürlich Spekulation.
Aber: Schon bei der Krönung selbst fiel auf, dass für Harry lediglich eine Nebenrolle vorgesehen war. Zuschauer:innen amüsierten sich etwa darüber, dass Harry in manchen Kameraeinstellungen fast vollkommen hinter dem Hut seiner Tante Anne verschwand.
Ein weiterer Moment der Dokumentation, über den bereits viel diskutiert wird: Der König zeigt sich selbstironisch. In einer Szene ist zu sehen, wie William Probleme damit hat, sein Gewand zu schließen. Charles will ihn daraufhin beruhigen, in dem er scherzhaft anmerkt, dass er immerhin nicht seine "Wurstfinger" geerbt habe.
Tatsächlich wird schon länger vermutet, dass Charles' dicke Finger das Ergebnis einer Erkrankung sind. Offiziell vom Palast bestätigt ist das allerdings nicht. Die Szene in der Dokumentation zeigt in jedem Fall, dass der König selbst das Thema offensichtlich mit Humor nimmt.