Sophia Thiel spricht schon seit langem offen über ihre mentale Gesundheit. Die Fitness-Influencerin kämpfte mehr als zehn Jahre lang mit einer Essstörung, zu der neben Fressattacken auch regelmäßiges Erbrechen gehörte. Kürzlich verkündete Sophia dann, dass sie nach zweieinhalb Jahren ihre Psychotherapie beendet hat.
Anfang Dezember hatte sie ihre letzte Sitzung mit ihrer Therapeutin und erklärte dazu auf Instagram: "Es fühlt sich für mich so an, als ob mir meine Stützräder abgenommen wurden, oder als ob meine Therapeutin mein Rad (des Lebens) schon vor einiger Zeit losgelassen hat, ich es gar nicht gemerkt habe und jetzt ganz aufgeregt, schockiert und wackelig merke, dass ich allein fahre."
Jetzt erklärte die Influencerin ausführlich, was hinter der Entscheidung steckt. Außerdem fand sie ehrliche Worte dafür, warum die Weihnachtszeit für sie lange besonders schwierig war. Gleichzeitig überraschte sie ihre Fans zuletzt immer wieder mit Fotos, auf denen sie ganz anders aussieht als früher. Auch für diese Veränderung hat Sophia eine Erklärung parat.
In einem Interview mit der "Bild" erklärte sie nun, wie ihre Essstörung fast zehn Jahre lang ihr Leben bestimmt hat. Besonders die Feiertage seien für sie schwierig gewesen, sagte Sophia.
"Ich habe über Weihnachten meist vor den anderen Familienmitgliedern ganz krass gefastet. Ich habe ihnen immer erzählt, dass das nun einmal zu meinem Job dazu gehört und saß dann da mit meinen Tupperdosen voller Salat mit Apfelessig und Thunfisch beim Weihnachtsessen", erinnerte sie sich.
Die Idee dahinter: Wenn sie ihr eigenes Essen mitbringt, behält sie die Kontrolle darüber, wie viele Kalorien sie zu sich nimmt. Doch das klappte nicht immer. Sophia gab ganz offen zu:
Konkret bedeutet das: Wenn sie zu Weihnachten heimlich Süßigkeiten aß, habe sie sich anschließend schlecht gefühlt. "Aber nach zwei Plätzchen dachte ich meistens: Ach, jetzt ist's sowieso egal – und dann kamen die Fressattacken. Dann habe ich gegessen, bis mein Bauch wehtat", sagte sie. Was ihr passiert ist, sei ein "kompletter Kontrollverlust. Leider ein ganz typisches Suchtverhalten".
Obwohl Sophia die Therapie nun abgeschlossen hat, weiß sie, dass sie noch ihr ganzes Leben mit ihrer Essstörung kämpfen wird. "Mir ist klar, dass ich schon oft das Gefühl hatte, den Schlüssel endlich gefunden zu haben", sagte sie. Dennoch ist heute etwas anders. "Diese Leichtigkeit kommt zum ersten Mal in mein Leben, das fühle ich deutlich."
Und Sophia zeigte zuletzt auch immer wieder offen, wie sehr sie sich in den letzten Monaten noch einmal verändert hat. Auf Instagram präsentierte sie immer wieder ihre Muskeln, die sie in letzter Zeit aufgebaut hat. Die Veränderung, die sie durchgemacht hat, ist deutlich zu sehen und etwas, auf das Sophia offensichtlich stolz ist.
"Mein Gewicht hat sich nun ganz entspannt eingependelt, weil ich keine Essanfälle mehr habe. Dazu trainiere ich drei- bis fünfmal pro Woche. Immer Vollgas, das macht mich glücklich, maximal anderthalb Stunden", sagte sie der "Bild". Und sie fügte hinzu: "Ich habe eine neue Freiheit gewonnen, und dafür bin ich sehr dankbar."
Nachdem sie sich nach der Trennung von ihr und ihrem Freund Raphael Birchner eine neue Wohnung suchen musste, stand für Sophia wohl alles im Zeichen der Veränderung. Im kommenden Jahr will sie sich und allen anderen nun beweisen, dass sie die auch allein bewältigen kann.