
Prinz Philip ist am vergangenen Freitag verstorben.Bild: dpa / Karel Prinsloo
Royals
13.04.2021, 17:1713.04.2021, 17:17
Der Tod von Prinz Philip am 9. April sorgte in Großbritannien sowie über die Landesgrenzen hinweg für Bestürzung. In den Medien war die Meldung natürlich erst einmal das bestimmende Thema: Die britischen Fernsehsender zeigten zahlreiche Sondersendungen, weswegen diverse Unterhaltungsformate ausfielen.
Aufgrund des hohen Stellenwerts der Monarchie auf der Insel ist dies einerseits kaum überraschend, doch vielen Zuschauern passten die kurzfristigen Programmänderungen anscheinend überhaupt nicht. Wie nun "The Sun" berichtet, erhielt der Sender BBC sogar eine Rekordzahl von Beschwerden.
Die BBC-Zuschauer sind sauer
Aufgrund der ausführlichen Berichterstattung zu Prinz Philips Tod gingen bei den Verantwortlichen angeblich 100.000 kritische Zuschriften ein. So viele Beschwerden erhielt in der Geschichte Großbritanniens noch kein Sender wegen eines Formats. Den bisherigen Negativ-Rekord hielt die BBC-Ausstrahlung von "Jerry Springer: The Musical" aus dem Jahr 2005, die damals 63.000 Beschwerden nach sich zog.

Prinz Philip verstarb im Alter von 99 Jahren.Bild: dpa / Hannah Mckay
Vor allem in den ersten 24 Stunden nach der Verkündung von Prinz Philips Tod gab es praktisch kein mediales Vorbeikommen an der traurigen Nachricht. Beliebte Shows wie unter anderem die Reality-Kochsendung "MasterChef" mit Gordon Ramsay wurden zurückgestellt. Ein Insider beschreibt für "The Sun" ein grundsätzliches Dilemma aus Sicht der großen Sender:
"Sie würden kritisiert und beschuldigt werden, nicht respektvoll genug zu sein, wenn sie die Programme nicht aussetzen würden. Aber sie scheinen viele Menschen sehr verärgert zu haben."
Die Zeitung verweist weiterhin darauf, dass BBC mittlerweile sogar ein spezielles Formular auf seiner offiziellen Homepage eingerichtet hat, um die vielen Zuschriften besser bearbeiten zu können.
BBC stolz auf Berichterstattung
Übrigens wurden die ausführlichen Berichte zu Prinz Philip auch von Prominenten kritisiert. Der Autor und ehemalige Labour-Parlamentarier Chris Mullin sprach beispielsweise von "Nordkorea-artigen" Tributen, wogegen der einstige BBC-Nachrichtensprecher Simon McCoy tweetete: "BBC1 und BBC2 zeigen dasselbe. Und vermutlich auch der News Channel. Warum?"
Weiter bekundete er, ihm sei klar, dass Prinz Philips Tod ein wichtiges Ereignis ist. Dennoch verdiene es die Öffentlichkeit, bei den Fernsehprogrammen wählen zu können.
Offenbar äußerte sich der Unmut des Publikums am Ende auch deutlich in den Quoten, denn "The Sun" ergänzt, dass die Zuschauerzahlen am vergangenen Freitag im Vergleich zur Vorwoche um satte 64 Prozent absackten.
Dennoch äußerte eine BBC-Sprecherin: "Wir sind stolz auf unsere Berichterstattung und die Rolle, die wir in Momenten von nationaler Bedeutung spielen." Die genaue Anzahl der erhaltenen Beschwerden möchte der Sender am Donnerstag bekanntgeben.
(ju)
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