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"Layla": Schlagerhit auf Volksfest verboten – Interpret leugnet Sexismus

Am Ballermann läuft der Song "Layla" fast stündlich.
Am Ballermann läuft der Song "Layla" fast stündlich. getty images / Sean Gallup / Staff
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Ballermann-Song "Layla" auf Volksfesten verboten – Interpreten wehren sich

13.07.2022, 12:49
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Auf Platz eins der deutschen Charts ist aktuell der Schlagerhit "Layla". Ob auf Mallorca, in der S-Bahn oder auf Festivals, der Song läuft überall auf und ab. Doch mit größerer Popularität wurde nicht nur die Musik, sondern auch ein Vorwurf immer lauter: Der Liedtext sei sexistisch. Das hatte nun Konsequenzen.

"Layla" auf Volksfesten verboten

In dem Lied singen DJ Robin und Schürze von einer "Puff-Mama" namens Layla, die "schöner, jünger, geiler" ist. Bis auf weitere Zeilen, in denen sie als "Luder" mit "geiler Figur" und blondem Haar beschrieben wird, passiert in dem Text nicht viel. Das reicht allerdings aus, um das Lied vom Volksfest in Würzburg sowie der Düsseldorfer Kirmes zu verbannen. Der Würzburger Stadtsprecher Christian Weiß erklärte dazu:

"Wir können entscheiden, was wir auf dem Volksfest hören wollen."

In Würzburg dürfen seit letztem Jahr auf städtischen Volksfesten allgemein keine rassistischen oder sexistischen Lieder laufen. Darunter fällt beispielsweise auch das "Donaulied", das von einer Vergewaltigung handelt.

DJ Robin und Schürze wehren sich

Die Interpreten können den Vorwurf hingegen nicht nachvollziehen. DJ Robin sagte gegenüber der "Bild", dass das Lied schon allein deshalb nicht sexistisch sei, weil es von einer Puffmutter und nicht von einer Prostituierten handele. Diese würde auf die Prostituierten aufpassen und den Puff leiten. Außerdem verweist er darauf, dass die Texte in jedem Deutsch-Rap-Song schlimmer seien:

"Es kann jeder seine Meinung haben, aber in jedem Deutschrap-Lied sind die Texte schlimmer. Da regt sich kein Mensch auf."

So sehen es auch viele Fans und Personen in den sozialen Netzwerken. Auf Twitter trenden aktuell die Hashtags "Layla" und "Sexismus", unter denen viele ihre Meinung kundtun. Eine Nutzerin verwies ebenfalls auf den Deutschrap und betonte die künstlerische Freiheit der Interpreten.

Viele Menschen sprechen in diesem Zusammenhang Lieder an, "in denen Drogen verherrlicht, Frauen gedemütigt und gegen Minderheiten" geschossen wird. So beispielsweise bei Rapper Fler mit Zeilen wie "Will keine Frauen, will Hoes. Sie müssen blasen wie Pros". Im Song "Layla" hingegen kommen an keiner Stelle konkrete sexuelle Handlungen, Grenzüberschreitungen oder Beleidigungen vor. Dennoch wird die Frau auf ihren Körper reduziert und sexualisiert, was als Sexismus gilt. Außerdem wird die Arbeit von Prostituierten verharmlost dargestellt, wie in zahlreichen anderen Schlagerhits.

Stimmen aus der Politik und von Experten zu "Layla"

Auch Bundesjustizminister Marco Buschmann äußerte sich zu dem Verbot. Ihm zufolge geht es einen Schritt zu weit, Schlagertexte behördlich zu verbieten. Der Journalist Julius Betschka verwies zudem auf eine gewisse Doppelmoral. Laut ihm wäre so einiges verboten, "wenn auf deutschen Stadtfesten gut englisch verstanden würde".

Michael Fischer, Direktor des Zentrums für populäre Kultur und Musik, sprach mit der Deutschen Presse-Agentur über das Lied. Es sei eindeutig sexistisch, dennoch sei es für den Experten das "allerletzte Mittel", Lieder zu verbieten. Es sei allerdings eine ethische Frage und das Recht eines jeden Veranstalters, zu sagen, dass man keine sexistischen Lieder spielen wolle.

(crl)

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