Vielleicht wird man von dieser Ära irgendwann mit einer ähnlichen Ehrfurcht sprechen wie von dem Rennen zum Mond. Die Onlyfans-Sternchen Lily Phillips und Bonnie Blue liefern sich gerade ein Fernduell. Es geht um einen Sex-Rekord: Wer kann innerhalb eines Tages mit mehr Männern schlafen?
Lily Phillips legte im vergangenen Herbst vor: Sie schaffte 101 Männer. Noch bevor sie ihre Ankündigung umsetzen konnte, mit über 1000 Männern zu schlafen, konterte Bonnie Blue. 1057 Männer fertigte die Britin nach eigenen Angaben sogar in zwölf Stunden ab und knackte damit einen inoffiziellen Rekord.
Diese schier unglaublich Zahlen werden bereits angezweifelt. Darüber hinaus wird der Onlyfans-Wettstreit in verschiedenen Debattenströmungen diskutiert. Es geht natürlich um (den Verfall von) Moral, sexuelle und wirtschaftliche Selbstbestimmung, aber auch gesundheitliche Bedenken, physisch wie psychisch.
Lily Phillips und Bonnie Blue sind popkulturelle Phänomene und als solche natürlich auch interessant für Comedians.
Die Brite Jimmy Carr kommentierte kürzlich in einem Stand-Up-Auftritt Bonnies Blues angeblichen Sex-Rekord. Der Ton, mit dem er es tut, ist durchaus giftig, aber auch überraschend versöhnlich. Jimmy Carr hatte sich in seinem Vortrag zunächst als "sex-positiv" bezeichnet und verteidigte Bonnie Blue etwa mit diesem Gleichnis:
Er wolle Bonnie Blue nicht verurteilen. Was er dann mit einem heftigen Witz trotzdem tat. Der 52-Jährige fuhr fort: "Hat sie versucht, einen Rekord zu brechen? Sie hat den Weltrekord? Wofür? Der enttäuschteste Vater?"
Die Reaktionen unter dem Video bei X fallen entsprechend der Vieldeutigkeit des Beitrages gemischt aus. Der Comedian wird für seine Haltung gelobt. Manche kritisieren die "furchtbare Meinung" aber auch, wobei unklar ist, worauf sich die Kritik bezieht: die verteidigenden Passagen oder die spöttischen.
Bonnie Blue reagierte ebenfalls direkt auf das Video. Wirklich angegriffen scheint sie sich nicht zu fühlen. Sie antwortet mit einem Wortspiel (siehe oben), das etwas zu schmutzig ist, um es zu übersetzen. Wir lassen es einfach mal so stehen.