Pamela Reif hat auf Social Media eine riesige Fangemeinde. Allein auf Instagram folgen ihr über neun Millionen Menschen. Regelmäßig versorgt sie ihre Community mit Workoutprogrammen und macht Werbung für ihre eigenen Produkte. Die Fitness-Influencerin gründete Anfang 2021 ihre eigene Food-Marke.
Auch wirbt sie für eine bekannte Lingerie-Marke und brachte selbst mehrere Modekollektionen auf den Markt. Ihr Abitur bestand die heute 28-Jährige sogar mit einem Schnitt von 1,0. In einem neuen Interview reflektierte Pamela jetzt ihre Karriere und ging im Zuge dessen auch mit ihrem eigenen Körper ins Gericht.
Pamela Reif gab dem "Stern" ein großes Interview. Darin ging es auch um Vorurteile oder Feminismus. Zu Beschreibungen in Medienberichten, dass sie einen Knack-Po habe, sagte sie zunächst unaufgeregt: "Ich habe viele Stunden meines Lebens im Fitnessstudio verbracht, damit mein Po so knackig aussieht. Ich bedanke mich, wenn das jemand wahrnimmt."
Ob ihr Körper ein Produkt sei, das sie verkaufe, sagte die Influencerin: "Ich verkaufe das Gefühl von brennenden Muskeln. Ich vermarkte meine gesunden Routinen. Mein Körper ist das Resultat davon." Und weiter: "Wenn man meinen Körper in diesem Sinne als Produkt sehen möchte, würde ich sagen: Ich habe ein gutes Produkt geschaffen. Ich bin stolz darauf."
Sie habe viele Jahre Dinge gepostet, ohne etwas zu verkaufen. Die Darstellung ihres Lebens habe Pamela schon immer Spaß gemacht. Heute bestehe ihre Community hauptsächlich aus Frauen zwischen 25 und 35 Jahren. Inzwischen ist ihre gesamte Familie bei ihr angestellt. Dies sei aber für sie nicht belastend. Pamela erklärte: "Bei meinen Eltern empfinde ich das nicht so. Sie hatten ihre eigenen Karrieren, mein Vater wäre ohnehin in Rente, meine Mutter kann nun mit mir reisen."
Dennoch räumte sie ein: "Nur bei meinem Bruder habe ich Angst, ihn festzuhalten, wenn er eigentlich einen eigenen Weg einschlagen möchte. Einfach, weil ich ihn für bestimmte Aufgaben brauche." Schließlich ging es um das Aussehen von Pamela Reif. Als normschön empfindet sie sich nicht. "Da würde ich kontern: Dafür bin ich zu klein und habe zu kleine Brüste", betonte Pamela.
Dennoch wurde ihr vorgehalten, dass sie auf Instagram das Stereotyp der Frau bediene, die sich nur Gedanken über Aussehen und Ernährung mache. Frauen seien aber aus ihrer Sicht nicht so, stellte sie klar. Der Großteil der Menschheit würde sich nicht so viele Gedanken über Ernährung und Sport machen wie sie.
Zudem merkte die Influencerin an: "Ich glaube aber, dass sich viele Frauen viele Gedanken über ihr Aussehen machen und dass das oft in Unzufriedenheit resultiert. Deswegen versuche ich, ihnen Werkzeuge an die Hand zu geben, damit sie zufriedener mit sich werden können." Mit Weiblichkeit verbinde sie im Übrigen "Emotionalität und Kreativität, mit Weitblick, mit Wärme und mit Organisationstalent".
Im Zuge dessen ging Pamela auch auf die Frage ein, wie sie zum Feminismus stehe. Sie gab an: "Ich befürworte Gleichberechtigung. Ich wurde allerdings noch nie anders behandelt oder nicht ernst genommen, weil ich eine Frau bin. Ich habe nicht das Gefühl, dass ich meine Position in der Gesellschaft behaupten müsste." Sie selbst halte sich lieber aus politischen oder religiösen Fragen raus, auf ihrem Kanal gibt es folglich "Friede, Freude, Eierkuchen" zu sehen.
Mit Blick darauf, ob sie selbst eine Feministin sei, meinte die 28-Jährige: "Was ist denn die Definition von Feminismus? Wenn man mich fragt, ob ich für Gleichberechtigung bin, sage ich Ja. Aber: Ich bin eine starke Frau und brauche trotzdem Männer." Unterschätzt werde sie wegen ihres Aussehens. Dazu stellte sie fest: "Die Leute reduzieren mich auf meinen Körper, weil er ist, wie er ist. Aber ich habe kein Problem damit. Ich weiß es ja besser."
Und weiter: "Es gibt Millionen schöne Frauen auf der Welt, aber nicht jede hat sich vier Unternehmen und ein Influencer-Dasein aufgebaut. Schönheit mag eine Eintrittskarte sein. Langfristig hilft sie nur bedingt." Sie selbst habe nichts von dem gelernt, was sie tue. "Aber ich finde trotzdem Wege, darin sehr gut zu sein", betonte Pamela.
Ihr größter Traum, der in Erfüllung gehen könnte, sei es, das Glück zu haben, die große Liebe zu treffen. "Das ist eigentlich das Einzige, das ich noch nicht habe und auf das ich mich freue", stellte sie fest. Pamela möchte heiraten und Mutter werden.