Maybrit Illner ist in der Welt der Polit-Talkshows längst eine feste Instanz: Seit 1999 fühlt sie ihren Talk-Gäst:innen aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft mit ihrer fröhlichen und schlagfertigen Art auf den Zahn, bleibt dabei immer auf Augenhöhe und sucht den direkten Austausch. 2025 wird sie das erste TV-Duell zwischen Olaf Scholz und Friedrich Merz co-moderieren.
Hier gibt es alle Infos über Maybrit Illner.
Maybrit Illner wurde als Maybrit Klose in Ost-Berlin als Tochter einer Lehrerin und eines Energieökonomen geboren. Sie hat zwei Geschwister.
1983 machte sie das Abitur an der Erweiterten Oberschule Friedrich Engels im Stadtteil Friedrichshain. Danach absolvierte sie ein Volontariat in der Sportredaktion des Deutschen Fernsehfunks (DFF), dem staatlichen Fernsehsender der DDR.
1984 begann sie ein Studium der Journalistik an der damaligen Karl-Marx-Universität Leipzig und kehrte 1988 zum DFF zurück, wo sie als Sportjournalistin arbeitete.
In den Jahren 1990 bis 1991 wechselte sie zur Auslandsredaktion des DDR-Senders, wo sie zunächst die Sendereihe "Azur – Das Reisejournal" moderierte, bevor sie als Moderatorin durch die täglichen Abendjournale führte.
1992 wechselte Maybrit Illner schließlich zum ZDF und moderierte dort gemeinsam mit Cherno Jobatey das ZDF-"Morgenmagazin", dessen Leitung sie 1998 übernahm.
1999 wurde der damals 34-Jährigen die Leitung der ZDF-Talkshow "Berlin Mitte" übertragen, deren Sendungstitel 2007 in "Maybrit Illner" geändert wurde.
Daran, dass sie vom Sport-Ressort zur Politik wechselte, hatte vor allem die Wende ihren Anteil. "Das, was mich am Sport faszinierte, gab's nun auch in der Politik: Wettstreit, Kampf um die besten Plätze, um die besten politischen Ideen", sagte Illner vor Jahren in einem Interview mit der "NOZ". Echter Politik-Journalismus sei zuvor in der DDR nicht möglich gewesen.
Ab 2002 moderierte Illner zusammen mit Kolleg:innen anderer Sender regelmäßig die Kandidatenduelle zur Bundestagswahl. Auch 2025 wird sie das erste große TV-Duell zwischen den Kanzlerkandidaten Olaf Scholz (SPD) und Friedrich Merz (CDU) gemeinsam mit Sandra Maischberger moderieren.
Zwei Jahre lang, von 2010 bis 2012, ergänzte Illner neben ihrer Polit-Talkshow das Moderatoren-Team Marietta Slomka und Claus Kleber beim "heute-journal", nachdem Steffen Seibert Regierungssprecher unter Angela Merkel wurde.
Von solchen Ausflügen abgesehen konzentrierte sich Maybrit Illner aber vor allem auf die nach ihr benannte Talkshow, in der sie bis heute (immer donnerstags um 22.15 Uhr) mit Gäst:innen aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft über aktuelle politische Themen spricht.
Noch während ihres Studiums in Leipzig trat Maybrit Illner laut eigenen Angaben 1986 der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) bei.
"Ich wollte dabei sein, wenn der Sozialismus endlich die hehren Ideale, die er immer annonciert hatte, auch umsetzen würde – dank einer komplett reformierten Partei", sagte Illner in der "NOZ". Diese Hoffnung habe sich jedoch schnell als Illusion herausgestellt. Nach dem Fall der Mauer im Jahr 1989 verließ Illner die Partei.
Ihre Polit-Talkshow "Maybrit Illner", mit der die Moderatorin mittlerweile seit über 25 Jahren auf Sendung ist, wurde mehrfach ausgezeichnet – darunter:
Maybrit sei eine Abwandlung des schwedischen Vornamens Maj-Britt, wie Illner im Interview mit der "NOZ" erzählte.
Bei einem Urlaub an der Ostsee hätten ihre Eltern demnach ein kleines Mädchen namens Maj-Britt kennengelernt. Sie "klauten" den Namen für ihre spätere Tochter, wussten allerdings nicht, wie man ihn schreibt – und so entstand "Maybrit".
"Meine Eltern haben vier Rechtschreibfehler in einem Namen untergebracht", sagte Illner. "Eine Kreation, die jedem Schweden sicherlich die Nackenhaare aufstellt."
Maybrit Illner ist seit 2010 in zweiter Ehe mit dem Manager René Obermann verheiratet. Das Paar lebt seitdem in Bonn und Berlin.
Ihre erste Ehe ging die Journalistin 1988 mit dem Drehbuchautor Michael Illner ein, von dem sie auch den Nachnamen annahm. 2007 trennte sich das Paar, später folgte die Scheidung.
Maybrit Illner ist in zweiter Ehe mit dem deutschen Manager René Obermann verheiratet. Die beiden lernten sich 2007 kennen, als Obermann als damaliger Vorstandsvorsitzender der Deutschen Telekom zu Gast in ihrer Sendung war.
Das Paar gilt seitdem als absolutes Power-Couple: Sie – die erfolgreiche Polit-Talkerin, er, der mit Anfang 40 bis dahin jüngste Chef in der Geschichte des Kommunikationsunternehmens.
Über ihr Privatleben hält sich Maybrit Illner in der Öffentlichkeit eher bedeckt. Kinder hat die Moderatorin nicht. Ihr Ehemann René Obermann hat zwei Kinder aus erster Ehe.
Die TV-Moderatorin reiste 2003 als Botschafterin für das Deutsche Rote Kreuz in den Irak und im Jahr darauf nach Pakistan.
Außerdem engagiert sich Illner für den Verein "Gesicht Zeigen! Für ein weltoffenes Deutschland e.V.", der sich bundesweit gegen Fremdenfeindlichkeit, Rassismus, Antisemitismus und rechtsextreme Gewalt einsetzt.
Laut einer Liste über Honorarvereinbarungen vom März 2023, die der "Welt am Sonntag" vorliegt, soll Maybrit Illner als Polit-Talkerin beim ZDF jährlich 480.000 Euro brutto erhalten. Damit gehört die Moderatorin zu den Spitzenverdiener:innen beim öffentlich-rechtlichen Sender.
Ob die Zahl stimmt, wurde vom ZDF aber weder bestätigt noch dementiert. Man könne "aus datenschutzrechtlichen Gründen" bei "freien Mitarbeitenden" keine Angaben machen, teilte der Sender auf Nachfrage von "Welt am Sonntag" mit.